Startseite » Allgemein »

Designer sind längst Partner, nicht mehr nur die Spinner

Produktdesign in der Industrie ist ein elementarer Erfolgsfaktor
Designer sind längst Partner, nicht mehr nur die Spinner

Mehr und mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass professionelles Produktdesign nicht nur schöner Schein ist, sondern handfeste Wettbewerbsvorteile schaffen kann.

Wolf R. Hirschmann ist Geschäftsführender Gesellschafter der Slogan Werbung Marketing Consulting GmbH in Filderstadt

Was im Konsumgüterbereich gilt, bestätigt sich häufig auch in der Industrie: ein Produkt mit schwachem Design wird generell als schwaches Produkt betrachtet. Dieses Manko lässt sich durch Merkmale wie Preis oder Qualität kaum noch wettmachen.
Es gibt aber noch mehr Gründe, bei der Produktentwicklung erfahrene Industriedesigner einzuschalten: Denn professionelles Industriedesign konzentriert sich heute längst nicht mehr nur auf Formgebung und Ästhetik. Vielmehr verspricht gutes Design eine Steigerung des Kundennutzens in unterschiedlichsten Bereichen. Das kann von der Bedien- und Servicefreundlichkeit über Arbeitssicherheit und Umweltverträglichkeit bis hin zu Lärm- und Emissionsschutz reichen. Diese Verbesserungspotenziale nutzen immer mehr innovationsbewusste Unternehmen, egal ob Großkonzerne oder Unternehmen des klassischen Mittelstandes. Ein Beispiel hierfür ist der Elektrowerkzeuge-Hersteller Metabo.
Innovation auch an Investitionsgütern erlebbar machen
Dass bei Bohrhämmern und Schleifgeräten optimale Ergonomie ein ganz entscheidendes Kaufargument ist, leuchtet jedem Heimwerker ein. Dass für ein überzeugendes Design ästhetische und Kostenaspekte ebenfalls von großer Bedeutung sind, hat das Nürtinger Unternehmen, das 2001 rund 630 Mio. DM allein mit handgeführten Elektrowerkzeugen umsetzen wird, ebenfalls erkannt. Metabo-Geschäftsführer Paul Adams: „Das Design von Produkten ist über die Jahre zu einem eigenständigen Erfolgsfaktor herangewachsen und bei Metabo fest in die Unternehmensstrategie eingebettet.“ In Zusammenarbeit mit dem renommierten Ammerbucher Designbüro Design Tech entwickelt Metabo darum seit mehreren Jahren Werkzeuge, die regelmäßig mit Designpreisen wie etwa dem iF Award des Industrieforums Design in Hannover ausgezeichnet werden.
Hinter der Entscheidung, mit der Designschmiede aus dem Schwabenland zusammenzuarbeiten, stehen auch handfeste wirtschaftliche Gründe, wie Paul Adams erläutert: „Wir können auf diese Weise sehr einfach und sehr schnell klare Zielprofile entwickeln. Im Vergleich zu konventioneller Vorgehensweise schätzen wir den Zeitvorteil auf rund 50 % bei erheblich gesteigerter Inputqualität. Damit sind auch höhere Gewinne am Markt zu erwarten.“
Anhand eines prämierten Bohrhammers, den Projektteams von Metabo und Design Tech gemeinsam entwickelten, schildert Adams, was das Produktdesign eines Werkzeugs leisten muss: „Der 3,5-kg-Bohrhammer wurde als hochwertiges Gerät für den harten Einsatz konzipiert. Wichtig war für uns, technische Leistungsfähigkeit zu visualisieren und gleichzeitig perfekte Ergonomie zu gewährleisten. Diesem Anspruch wird das Ergebnis in voller Weise gerecht.“
Adams weiter: „Durch die strikte Trennung von technischen und ergonomischen Bereichen erhält der Bohrhammer eine starke Ausstrahlung, die auf den ersten Blick eine perfekte Funktionalität erkennen lässt.“
Wie entwickelt man aber ein Produktdesign, das den Ansprüchen an Funktionalität, Ergonomie, Ästhetik und mehr gerecht wird – und dabei auch noch günstiger und schneller am Markt ist?
Im Falle von Metabo und Design Tech heißt die Erfolgsformel „Design to success“. Design Tech-Gründer und Inhaber Jürgen R. Schmid erläutert: „Diese Strategie steht für den sicheren Erfolg von Designentwicklungen. Unser ganzheitlicher Ansatz konzentriert sich schon in der Startphase auf sämtliche denkbare für den Produkterfolg relevanten Faktoren.“
Professionelles Design bringt Zeit- und Wettbewerbsvorteile
Ein rechnergestütztes Verfahren zerlegt zunächst komplexe Zusammenhänge in ihre Einzelbausteine und fügt anschließend die gewonnenen Daten zu verbindlichen Informations- und Anforderungsprofilen zusammen. So kommen Designentwicklungen zügig voran, Fehlentwicklungen sind weitgehend ausgeschlossen. Schmid: „Mit Virtuosität, Kreativität und Erfahrung entsteht in den Kreativteams dann aus diesen komplexen Profilen ein begeisterungsfähiges, eigenständiges Design, das Emotionen weckt und Kaufimpulse auslöst.“
Dass auch bei weniger Endverbraucher-orientierten Produkten wie zum Beispiel Sägeautomaten innovatives Industriedesign Kosten spart sowie Zeit- und Wettbewerbsvorteile bringt, beweist auch das Beispiel Kasto. Das Unternehmen mit Sitz in Achern (Mittelbaden) ist einer der weltweit führenden Hersteller von Metallsägeautomaten und Langgutlagersystemen. Kasto setzt produktübergreifend auf ein einheitliches, überzeugendes Produktdesign. Kasto-Geschäftsführer Armin Stolzer: „Mit dem neuen, futuristischen Design unserer Sägeautomaten Kastotec und Kastospeed ist es uns gelungen, Leistung und Innovationskraft zu visualisieren und die technologische Spitzenstellung auch optisch zu unterstreichen.“ Er ergänzt: „Mit dem einheitlichen Produktfamilien-Design konnten wir nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch neue Produktnutzen schaffen, insbesondere mehr Bedienerfreundlichkeit, mehr Arbeitssicherheit und verbesserten Lärmschutz.“
Auch Kasto setzt dabei auf Erfahrung und Know-how von Design Tech. Inhaber Jürgen R. Schmid hierzu: „Bei Unternehmen wie Kasto kommt unser Ansatz des „Design to cost“ als Mittel zur Erschließung von Kostensenkungspotenzialen besonders zum Tragen. Egal ob Materialwahl, Automatisierungsgrad oder Modulbauweise – wir prüfen im Verlauf des Designprozesses alle Möglichkeiten, Kosten zu sparen, ohne dabei Kompromisse in puncto Qualität und Bedienerfreundlichkeit zu machen.“
Laut Kasto-Geschäftsführer Stolzer müssen für ein Erfolg versprechendes Produktdesign drei Zielbereiche in Einklang gebracht werden:
– Attraktive Differenzierung zu Wettbewerbsprodukten
– Einheitliche Formensprache innerhalb von Produktfamilien
– Designlösungen, die zusätzliche und für die Unternehmensziele essentielle funktionelle Produktvorteile schaffen.
„Ist es geglückt, diese Vorgaben in einem emotional ansprechenden Design umzusetzen“, so die Überzeugung von Designer Jürgen R. Schmid, „ist der wirtschaftliche Erfolg in der Regel nur noch eine Frage der Zeit.“
Im Profil
Jürgen R. Schmid und Design Tech:
Der Name Design Tech steht für innovatives Industriedesign.
1983 gründete Dipl.-Designer Jürgen R. Schmid sein Designstudio in Ammerbuch bei Tübingen. Der Arbeitsfocus des 6-köpfigen Teams liegt auf der Gestaltung von komplexen Designaufgaben.
Entwürfe von Design Tech erhalten regelmäßig nationale wie internationale Designpreise, unter anderem mehrfach vom iF Industrie Forum Design Hannover. Jürgen R. Schmid ist außerdem als Autor von Büchern und Fachbeiträgen bekannt.
Den richtigen Partner finden: Fragen, die Sie sich und Ihrem Designer stellen sollten
Jürgen R. Schmid, Inhaber von Design Tech rät Unternehmen, bei der Wahl eines Designers genau zu prüfen, ob der Partner zu einem passt. Die folgenden Kriterien geben gute Anhaltspunkte:
– Entspricht die Formensprache des Designers Ihrem Geschmack?
– Können Sie sich vorstellen, dass Ihr Kunde ein Produkt mit einem solchen Design kauft?
– Versteht der Designer Ihre Situation und Ihre Wünsche?
– Ist die Kommunikation schnell und reibungslos?
– Stimmt die Chemie?
– Findet der Designer neue, überraschende Lösungen (nach Beispielen fragen). Oder variiert er nur Bekanntes?
– Kann er seine Designentscheidungen begründen?
– Wie wichtig sind Ihnen Erfahrungen des Designers in Ihrer speziellen Branche?
– Geht der Designer systematisch vor? Oder ist er ein kreativer „Überflieger“.
Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de