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Die richtige Software macht Firmen schlank

ERP-/PPS-Systeme: Auswahl braucht strategische Überlegungen
Die richtige Software macht Firmen schlank

Für kleine und mittlere Unternehmen wird das Einführen eines ERP-/PPS-Systemen immer wichtiger. Dabei stellen sich Fragen wie: Welche Software passt zum Unternehmen und welcher Anbieter empfiehlt sich als kompetenter und zuverlässiger Partner.

Der Markt für ERP-/PPS-Systeme ist aufgrund seiner Dynamik unübersichtlich. Zurzeit werden rund 130 ERP-/PPS-Systeme von etwa 100 Anbietern und tausenden von Systemhäusern auf dem deutschen Markt vertrieben. Im Wesentlichen unterscheiden sich die Lösungen durch unterschiedliche Branchen- und Funktionsschwerpunkte. Zudem eignen sie sich mehr oder weniger für jeweils bestimmte Unternehmensgrößen.

Zunehmend rücken kleine und mittlere Produktionsunternehmen in den Fokus der Softwarehäuser, was auch die Mittelstandsoffensive der SAP AG belegt. Vielfach wird im Mittelstand mit Individualprogrammierungen, veralteten Systemen oder Microsoft-Office-Anwendungen gearbeitet. Die Gründe für eine Ablösung dieser zumeist sehr heterogenen IT-Landschaft sind vielfältig. So erhoffen sich die Unternehmen durch den Einsatz von Standardsoftware,
  • Rationalisierungspotenziale zu erschließen, also etwa Bestandskosten und Durchlaufzeiten reduzieren und die Kapazitätsauslastung zu erhöhen,
  • die zunehmende Informationsflut zu beherrschen und
  • die Transparenz in der Auftragsabwicklung erhöhen zu können.
Da die Softwareauswahl im Mittelstand jedoch nicht zum Tagesgeschäft gehört, sind die Unternehmen mit der Auswahl eines geeigneten ERP-/PPS-Systems häufig überfordert. Die wesentlichen Herausforderungen sind neben dem fehlenden Marktüberblick unrealistische Erwartungen an das System, mangelnde Methodenkenntnisse und Werkzeuge sowie ein mit der Auswahl und der Einführung verbundenes komplexes Projektmanagement (Abbildung unten). Dies führt nicht selten zu Bauchentscheidungen trotz eines entsprechend hohen internen Aufwands während des Auswahlprozesses. In beiden Fällen ist das Entscheidungsergebnis oft vom Zufall geprägt und birgt daher wegen der nicht unerheblichen Investitionskosten ein beträchtliches Risiko für den weiteren Fortbestand des Unternehmens.
Grundsätzlich kann bei den ERP-/PPS-Anbietern zwischen Generalisten und Nischenanbietern oder Spezialisten unterschieden werden. Dabei verfolgen die Generalisten mit ihren horizontalen Lösungen eher den Ansatz, über alle Aufgabenbereiche der technischen und kaufmännischen Auftragsabwicklung hinweg eine möglichst homogene Funktionsabdeckung zu erzielen. Die Spezialisten hingegen haben sich auf ausgewählte Funktionsbereiche fokussiert.
Für kleine und mittlere Firmen kann es unter Umständen sinnvoll sein, den Fokus auf kleine Anbieter zu richten. Diese Anbieter haben ihre Systeme auf die Besonderheiten verschiedener Fertigungstypen ausgerichtet. Hersteller, die ihre Lösungen beispielsweise an den Erfordernissen von Unikat-, Einzel- oder Projektfertiger orientiert haben, weisen zahlreiche Funktionen auf, die das Projektmanagement unterstützen. ERP-/PPS-Systeme für Serienfertiger zeichnen sich hingegen durch eine relativ hohe Funktionsabdeckung im Bereich Absatz- und Produktionsprogrammplanung aus. Im Vergleich dazu weisen Hersteller branchenübergreifender Systeme demnach keine ausgeprägten Funktionsschwerpunkte auf.
Angesichts der Komplexität der Software-Produkte gelingt es nur wenigen Herstellern, mit ihren Systemen über alle Funktionsbereiche hinweg die unterschiedlichsten Branchenanforderungen umfassend zu unterstützen. Diese funktional sehr mächtigen Systeme werden meist von großen, börsennotierten Softwareanbietern wie SAP, Infor, Oracle und Lawson angeboten.
Aktuelle Untersuchungen im Rahmen der „Anwender-Zufriedenheit ERP-/Business-Software Deutschland 2006/2007“ zeigen, dass die Anwenderunternehmen mit den eingesetzten Softwaresystemen im Wesentlichen recht zufrieden sind. Im Detail wird jedoch deutlich, dass insbesondere die Anbieter von Spezial- und Branchenlösungen tendenziell besser bewertet werden als die Anbieter funktional mächtiger Systeme.
Dabei kann Folgendes festgestellt werden: Installationen in größeren Unternehmen werden kritischer beurteilt als in kleineren. Gründe dafür sind die bereits im Standard gut auf die Belange der jeweiligen Zielgruppe zugeschnittenen Lösungen der Branchenspezialisten. Dies reduziert den Anpassungsaufwand und vielfach auch die laufenden Wartungskosten. Wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass die Firmen im Vorfeld mit Hilfe geeigneter Werkzeuge, etwa Vorlagen für Softwarelastenhefte, ihre Anforderungen an die neue Softwarelösung strukturieren und dokumentieren. Typische Anforderungsschwerpunkte ausgewählter Branchen können mit Blick auf die jeweiligen Prozessschritte einer Auftragsabwicklung weiter unterschieden werden – beginnend bei den vertrieblichen Aktivitäten über die Produktion bis hin zur Distribution der fertigen Waren.
Verschiedene Medien und Plattformen bieten interessierten Industrievertretern einen umfassenden Überblick über den gesamten ERP-/PPS-Markt. Neben der bereits erwähnten Anwender-Zufriedenheitsstudie beschreibt der Marktspiegel „Business Software ERP/PPS 2005/2006“ alle im deutschsprachigen Raum vertretenen ERP-/PPS-Lösungen im Detail. Gemeinsam mit der Bundesvereinigung für Logistik e.V. (BVL) organisiert das Forschungsinstitut für Rationalisierung e.V. (FIR) seit Jahren eine Plattform zum Informationsaustausch in Form der Aachener ERP-Tage. Die Synergie aus Fachmesse, Fachtagung und einem vorgelagerten Praxistag hilft den IT-Entscheidern des deutschen Mittelstands, sich einen Überblick über die am Markt angebotenen betrieblichen Anwendungssoftware-Lösungen und praxisorientierten Verfahren der Produktionslogistik zu verschaffen. Neben den Branchengrößen sind auch eine Vielzahl von Nischen- und Branchenanbietern vertreten.
Dipl. rer. pol. techn. Thomas Novoszel, M.Sc. Dipl.-Kfm. Benjamin Walber wissenschaftliche Mitarbeiter im Be- reich Produktionsmanagement des Forschungsinstituts für Rationalisierung e.V. (FIR) an der RWTH Aachen
ERP-Tage bringen Transparenz in den Softwaremarkt

ERP-Wissen tanken

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Entscheidungsträgern aus mittelständischen Unternehmen bieten die 14. Aachener ERP-Tage eine neutrale Plattform, um sich einen Überblick über marktgängige betriebliche Anwendungssoftware zu verschaffen. Am 9. und 10. Mai in Aachen können Firmenchefs neues Wissen zu den Trends des ERP-Marktes gewinnen.
  • Vertreter aus Wirtschaft und anwendungsnaher Forschung informieren in neun Key-Notes über Best Practices und Perspektiven des Informationsmanagements in der Produktionslogistik.
  • In 22 Fachvorträgen zu zehn verschiedenen Themenblöcken geben Anwender ihre Erfahrungen wieder, die sie bei Auswahl und Einführung von ERP/PPS-Systemen gemacht haben wie auch beim Harmonisieren ihrer Systemlandschaft. Angesprochen sind auch Lösungen im Bereich von Smart Logistics, Lieferkettenmanagement oder Multisite ERP. Weiter spannt sich der Bogen über neue Technologien bis hin zu Lean ERP/Lean Logistics.
  • Integriert in die Veranstaltung ist eine Fachmesse mit mehr als 50 Anbietern von ERP-Systemen sowie Komponenten wie etwa CRM, PPS, MES oder SCM.
  • Neu ist ein vorgelagerter Praxistag am 8. Mai mit Workshops zu den Themen ERP-Auswahl und -Einführung sowie effiziente Ersatzteillogistik.
Die bisherigen 13 Veranstaltungen haben gezeigt: Zwischen den jeweils über 300 Teilnehmern entwickelt sich ein reger Gedankenaustausch und sie nutzen die ERP-Tage für ihr Networking.
Anmeldung und weitere Informationen: www.erp-tage.de

marktchancen
Hilfreich für den Erfolg einer Systemimplementierung ist es, die IT-Strategie frühzeitig zu formulieren und darin klar festzuschreiben, welchen Nutzen eine IT-Lösung im Detail haben soll. Beim Kunststoffverarbeiter Sanner wurde mit Hilfe der Mitarbeiter am Projektstart eine Zielhierarchie aufgebaut und dann mittels Workshops im Rahmen eines so genannten Key-User-Konzepts in den einzelnen Fachabteilungen umgesetzt.

Marktchancen
Auch kleinere Unternehmen achten bei der Einführung unternehmensweiter Standardsoftware auf neue Technologien, um neue Vertriebskanäle zu erschließen, mit Kunden und Lieferanten enger zu kooperieren oder mit Analysetools die Firma besser zu steuern. Grund ist, dass in allen Bereichen die kleinen Firmen große Funktionalität wollen. Oft sind die Anforderungen sogar noch höher als in Großunternehmen, weil mit weniger Mitarbeitern mehr gemacht werden muss.
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