Startseite » Allgemein »

Drahtlose Anbindung an das interne ERP-System

Dürr setzt auf die funkgestützte Lager- und Versandabwicklung
Drahtlose Anbindung an das interne ERP-System

Der Lackieranlagenhersteller Dürr setzt bei der Transportabwicklung auf mobile Laserterminals von Datalogic, die per Funk mit SAP kommunizieren.

Susi Stadler ist Fachjournalistin in Kirchheim unter Teck

Die Dürr Systems GmbH, Stuttgart, ein Unternehmen des Technologiekonzerns Dürr AG, plant und realisiert weltweit komplette Lackieranlagen für die Automobilindustrie. Täglich werden dabei tausende Einzelteile, Module und Funktionsgruppen für unterschiedliche Projekte kommissioniert und weltweit versendet.
Zur Abwicklungsstrategie von Dürr gehört, dass auf die Baustellen komplett vormontierte Module und Funktionsgruppen geliefert werden. Am Zielort werden diese zu Gesamtsystemen oder Anlagen zusammengebaut und in bestehende Produktionssysteme integriert oder komplett neu errichtet. Ein optimales Warenmanagement mit Anbindung an das ERP-System ist für Dürr von großer Bedeutung. „Jede fehlerhafte Warenlieferung muss ausgeschlossen sein, denn sie führt zu Produktions-Stillständen bei unseren Kunden und treibt deren Kosten in die Höhe“, sagt Wolfgang Weissinger, Leiter Technische Informationssysteme und Anwendung bei Dürr Systems. „Alle Teile müssen zur richtigen Zeit an den richtigen Ort geliefert werden.“
Dürr Systems brauchte daher ein automatisches Lager- und Versandsystem, das den Bearbeitungsablauf optimiert. Eine wichtige Anforderung an das Konzept war, den automatischen Abgleich zwischen dem Kisteninhalt und den Lieferpapieren sicherzustellen. Um ein durchgängiges Konzept zu schaffen, wurde der Barcode zur Identifikation der Waren eingeführt. Auf diese Weise war ein automatiserter und lückenloser Ablauf von der Wareneingangskontrolle über die Einlagerung und den Versand bis zum endgültigen Einbauort möglich.
Für die Erfassung der Barcodes wird ein funkgestütztes Terminal der Datalogic Optik Elektronik GmbH aus Erkenbrechtsweiler eingesetzt. Mit der Viper, so die Modellbezeichnung, werden die manuelle Erfassung ersetzt und somit Fehlerquellen vermieden. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der automatischen Übertragung per Funk. Sobald die Viper die Daten an das SAP-System übermittelt hat, wird sofort eine Plausibilitätsprüfung durch Datenabgleich über das Netzwerk durchgeführt. Mit einer Funkreichweite von bis zu 90 m sind die Mitarbeiter im gesamten Lagerbereich flexibel. Damit alle Geräte mit dem Netz kommunizieren können, ist eine vollständige Funkausleuchtung nötig. Zu diesem Zweck wurden in einer rund 2500 m² großen Halle fünf Übertragungsschnittstellen, so genannte Access Points, eingerichtet. Ein Access Point hat die Aufgabe, die funkbetriebenen Terminals mit dem kabelgebundenen Netz zu verbinden. Die Anbindung an das SAP-System erfolgt über eine SAP-Console. Auf diese Weise lassen sich sämtliche Informationen über das Lager in das Netzwerk automatisch übertragen.
Nach dem Auftragseingang erfolgt die Warenbeschaffung im SAP-System. Sämtliche Bestellungen werden dokumentiert und lassen sich beim Eintreffen der Ware abrufen. In der Praxis werden heute bei Dürr zum Zeitpunkt der Warenanlieferung die Bestellung in SAP aufgerufen und die Basisinformationen in Form von Etiketten ausgedruckt. Diese Wareneingangsetiketten enthalten Informationen wie Materialnummer und Bestellmenge und identifizieren die Ware bis zum Einbauort. Nach der Qualitäts- und Lieferscheinprüfung wird die Einlagerung oder Weiterleitung an die Auftragssammelplätze vorgenommen.
Wenn der Lagerarbeiter das Etikett einliest, wird der vorgesehene Lagerplatz angezeigt. Nach der Einlagerung quittiert der Lagerarbeiter den Vorgang, indem er den Barcode des Lagerplatzes einscannt. Auf die gleiche Weise verfährt der Mitarbeiter bei Kaufteilen. Nur scannt er jetzt den Barcode des Sammelplatzes ein. Nicht nur die Einlagerung, sondern die gesamten Warenbewegungen lassen sich auf diese Weise vornehmen.
Die Transportaufträge bestehen aus mehreren Teilen. Damit die Waren einfacher handelbar sind, werden sie in kleine Packstücke, so genannte Handling Units (HU), gebündelt. Für diese HUs werden zur Identifikation ebenfalls Etiketten generiert und ausgedruckt. Der Mitarbeiter pickt die Ware am Auftragssammelplatz, scannt das Label, quittiert das Verpacken mit der Zuordnung zur jeweiligen HU und verpackt schließlich die Lieferung. Mit dieser Methode lässt sich die Ware bis zum Zielort verfolgen.
Dürr Systems hatte den mobilen Laserscanner von Datalogic aus mehreren Gründen anderen Produkten vorgezogen. So ist die Viper robust gebaut und nach Ansicht der Stuttgarter für die raue Umgebung in der Lagerhalle gut geeignet. Mit der ergonomischen Pistolenform konnten die Mitarbeiter von Dürr ebenfalls gute Erfahrungen sammeln. So liegt das Modell nach eigenen Angaben gut in der Hand. Auch ein längeres Arbeiten am Stück sei mit dem Gerät ohne Probleme möglich. Mit dem integrierten VGA-Display lässt sich auch bei verschiedenen Lichtverhältnissen arbeiten. Dank des so genannten Radio Ready-Konzepts können alle gängigen Funksysteme zum Einsatz kommen. „Ausschlaggebend waren für uns die ergonomische Form des Scanners, die Ausstattung mit einer großen alphanumerischen Tastatur und das große Display“, erklärt Wolfgang Weissinger, Leiter Technische Informationssysteme und Anwendung bei Dürr Systems. „Damit lassen sich SAP-Masken gut darstellen.“
SAP-Masken sind auf dem mobilen Display gut dargestellt
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 9
Ausgabe
9.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de