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Einmal planen und dann nur noch montieren

Konfektionsware bringt die Energie für die Maschine
Einmal planen und dann nur noch montieren

Einmal planen und dann nur noch montieren
Komplett montiert bekommt der Maschinenbauer seine Energieführung geliefert. Er muss sie nur noch einbauen (Bild: Kabelschlepp)
Statt sich mit den Details von Leitungen, Materialien, Führungen und Steckern zu befassen, können Maschinenbauer die komplette Energieführung vom Hersteller beziehen. Der garantiert, dass das System funktioniert.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Birgit Oppermann birgit.oppermann@konradin.de

Mehr als 250 000 Euro spart ein Werkzeugmaschinenbauer, der sich die Energieführungen mitsamt den Leitungen fertig liefern lässt. Denn seit er die erforderlichen Teile nicht mehr einzeln beschafft, sinken die jährlichen Kosten für diese Aufgabe um rund eine Viertelmillion. Das gibt zumindest die Siegener Kabelschlepp GmbH an, die sich vom Komponentenhersteller zum Dienstleister gewandelt hat und diesen Service anbietet. „Wir haben den Markt beobachtet und festgestellt, dass es die Kunden zu schätzen wissen, wenn wir ihnen den Aufwand für Logistik und Disposition abnehmen“, sagt Kabelschlepp-Geschäftsführer Klaus Heidrich. Die Übersicht über die geeigneten Energieführungen aus Vollkunststoff, Kunststoff mit Aluminiumstegen oder Stahl, die richtigen Leitungen, Stecker und die termingerechte Anlieferung behalten jetzt seine Mitarbeiter in Siegen, die in dem eigens eingerichteten Geschäftsbereich Systemlösungen beschäftigt sind.
Bevor jedoch ein Kunde seine erste konfektionierte Energiezuführung bestellt, ist einmalig Vorarbeit erforderlich: Seine Konstrukteure müssen ihr Wissen mit dem der Fachleute bei Kabelschlepp zusammenführen. Heraus kommen Energieführungen, die mit Elektro-, Pneumatik- oder Kühlschmierstoffleitungen samt Steckern bestückt sind und auf Wunsch mitsamt einem passend entwickelten Trägergestell für die Montage geliefert werden. Darauf ist die Energieführung so angeordnet, wie sie später in die Maschine eingebaut wird – so dass der Einbau möglichst einfach vor sich geht. „Wenn es erforderlich ist, können wir auch den Schaltschrankbauer in die Planung mit einbeziehen“, erläutert Waldemar Garus, der für den Bereich Systemlösungen verantwortlich ist. Bei dieser Partnerschaft zu dritt macht das Gestell mit den Leitungen einen Zwischenstopp, so dass auf dem Weg zum Kunden zunächst der Schaltschrank in das System integriert werden kann.
So oder so sind die Gestelle für die mehrfache Verwendung gedacht und gehen immer wieder zurück an den Kabelschlepp-Produktionsstandort, wo sie für den nächsten Auftrag mit der erforderlichen Energieführung neu bestückt werden. Neben dem Wegfall des logistischen Aufwands nennen die Dienstleister aber noch eine Reihe weiterer Vorteile für ihre Kunden. Dazu zählen
  • die niedrigeren Kosten für Werkzeuge, Lagerfläche, Montagefläche und Personal,
  • der vereinfachte Bestellvorgang, da die Daten für die Energieführungen ein Mal fixiert und gespeichert werden, sowie
  • das Know-how, das der Lieferant der Energieführung während der Planung mit zur Verfügung stellt und das schnell zu preisgünstigeren und zuverlässigeren Lösungen führt.
„Da sich unsere Mitarbeiter um alle Prozessschritte kümmern, ist für den Maschinenbauer weniger Kapital gebunden“, sagt Garus. „Und wir prüfen das Gesamtsystem und garantieren unseren Kunden, dass es funktioniert, sobald es in die Maschine eingebaut ist.“
Dieser Service verkürzte beispielsweise die Umrüstzeit einer Produktionsanlage im Werk Dingolfing der BMW AG. Zwölf Energieführungen hatten die Bayern für ihr Werk geordert und dem Hersteller vorgegeben, dass diese vor allem eine niedrige Einbauhöhe haben und darüber hinaus gegenläufig angeordnet sein sollten. Die Pressenbauer der Müller-Weingarten GmbH in Weingarten hingegen brauchten eine einzelne Funktionseinheit für eine Großpresse. Die fast 8 m lange und über 1 m breite Führung für Steuerleitungen, Lichtwellenleiter im Spezialschutzschlauch und Hochdruckleitungen inklusive Fittings sollte komplett im Pressenkeller verschwinden. „Auch hier haben wir das System auf Herz und Nieren geprüft“, sagt Garus, „so dass der Maschinenbauer die Komponenten nach dem Plug&Play-Prinzip sofort nutzen konnte.“
Eine Mindestabnahme haben die Siegener ebensowenig festgelegt wie eine Obergrenze für die abgenommene Zahl an Energieführungen. Allerdings ergäben sich weitere Spareffekte, wenn sich ein Anwender entschließe, das einmal definierte und optimierte Layout der Energieführung auch für unterschiedliche Maschinen zu standardisieren. So sagt Systemexperte Garus: „Wenn wir für höhere Stückzahlen günstigere Einkaufskonditionen erzielen, geben wie diesen Vorteil an unsere Kunden weiter.“
Montierte Energiezufuhr verkürzt Inbetriebnahme der Produktionsanlage
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