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Energieeffizienzpotenziale erkennen und erschließen

Vorbilder können motivieren und Anregungen geben
Energieeffizienzpotenziale erkennen und erschließen

Energieeffizienzpotenziale erkennen und erschließen
Im Rahmen einer Partnerschaft hat sich die Gruppe „Klimaschutz Unternehmen“ etabliert, hier Blick in die Ventilatorenfertigung eines Mitglieds Bild: EBM-Papst
Das Thema Energieeffizienz ist in aller Munde. Angesichts stetig steigender Energiekosten kommt kein Unternehmen umhin, sich darum zu kümmern. Doch was tun? Es empfehlen sich der Einsatz eines Energiemanagementsystems und die Qualifizierung von Mitarbeitern zu Energiemanagern. Dabei können Vorbilder motivieren und Anregungen geben.

Die Energiekosten belasten viele Unternehmen. Nun geht die Deutsche Energie-Agentur (Dena) gar davon aus, dass die Strompreise bis Ende dieses Jahrzehnts weiter um rund 20 % steigen. „Machen wir uns nichts vor“, betont Stephan Kohler, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung. „Die Kosten für die Herstellung von Strom werden weiter steigen, wenn im Zuge der Energiewende erneuerbare und effiziente fossile Kraftwerke sowie Stromnetze und Speicher massiv ausgebaut werden.“

Gewerbe- und Industriebetriebe müssten verstärkt Effizienzprogramme realisieren, da in diesen Sektoren über 50 % des Stroms in Deutschland verbraucht werden. Jedenfalls gebe es in Industrie und Wirtschaft erhebliche Möglichkeiten, Energie effizienter zu nutzen, konstatiert das Bundesministerium für Umwelt (BMU). So könnten 20 % bis 40 % des Energieverbrauchs der Industrie zu wirtschaftlich vernünftigen Bedingungen bis 2020 eingespart werden.
„Nur wenn wir konsequent Energie sparen, ist die Energiewende überhaupt zu schaffen“, mahnt Kohler. Nach Berechnung der Dena könnten in den Querschnittstechnologien branchenübergreifend hohe Energieeinsparpotenziale erzielt werden: 70 % in der Beleuchtung, 50 % bei der Druckluft, je 30 % bei Pumpensystemen, den Kälte- und Kühlwasseranlagen sowie der Wärmeversorgung und 25 % bei Lüftungsanlagen.
Zunächst sollte man sich einen Überblick über die Energieverbräuche verschaffen, etwa mit einem Energiemanagementsystem. Auf dieser Grundlage lassen sich Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ermitteln, umsetzen und kontrollieren. Doch vielfach hapert es noch bei der Umsetzung. Besonders bei kleinen und mittleren Unternehmen stehen die Investitionen in Energieeffizienz in Konkurrenz zu Ausgaben, die das eigentliche Kerngeschäft betreffen, berichtet Kohler.
„In einer solchen Situation entscheiden sich viele Unternehmen dann dazu, Investitionen in Energieeffizienz zurückzustellen – obwohl sich gerade diese Ausgaben nach Erfahrungen der Dena in kurzer Zeit durch eingesparte Energiekosten amortisieren können“, erklärt Kohler. „Daneben fehlt es in vielen Unternehmen oftmals auch an personellen Kapazitäten oder entsprechendem fachlichen Know-how zur Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen.“
Die Energieeffizienz in der Wirtschaft zu verbessern und den technologischen Fortschritt zu fördern, ist das Ziel der Partnerschaft für Klimaschutz, Energieeffizienz und Innovation von BMU, BMWi und Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Dazu soll die Motivation und die Bereitschaft der Unternehmen für verstärkten Klimaschutz und für eine deutliche Erhöhung der Energieeffizienz mobilisiert werden. Dabei weist ein Energiecoach der IHK auf Möglichkeiten einer Energieeffizienzberatung sowie auf passende Förderprogramme, Informationsveranstaltungen und Qualifizierungsmaßnahmen hin. Schließlich können die Unternehmen im Rahmen einer Qualifizierungsoffensive Mitarbeiter zu Energiemanagern (IHK) fortbilden lassen.
Im Rahmen der Partnerschaft hat sich bereits die Gruppe „Klimaschutz Unternehmen“ etabliert, darunter EBM-Papst Mulfingen, Feinguss Blank, Harting, J. Schmalz, Phoenix Contact, SMA Solar Technology oder die Viessmann Werke. Die Mitglieder wollen eine Vorreiterrolle übernehmen und „als Botschafter andere Unternehmen davon überzeugen, dass sich Klimaschutz auszahlt“, erklärt Hans-Jochen Beilke, Geschäftsführer der EBM-Papst Gruppe: „Wir sehen Klimaschutz als ganzheitliche Unternehmensaufgabe und handeln nach der Formel: Energieeffizienz + Innovation = Zukunft.“
Zudem werden vorbildliche Energieeffizienzprojekte in Industrie und Gewerbe im Rahmen der „Initiative Energieeffizienz“ (die Kampagne wird vom BMWi gefördert) von der Dena seit 2007 gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft mit dem „Energy Efficiency Award“ ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr teilten sich den ersten Preis die SCA Hygiene Products für Einsparungen bei Querschnittstechnologien und die Heideblume Molkerei Elsdorf-Rotenburg für ein erfolgreiches Energie-Contracting. Der zweite Preis ging an das Südbayerische Portland-Zementwerk für die effiziente Nutzung von Abwärme in der Produktion.
Robert Donnerbauer Fachjournalist, Frankenberg (Eder)
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