Holger Kohl, Leiter des Informationszentrums Benchmarking am Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik in Berlin, macht gute Erfahrungen mit dem Projekt „Reacte“.
Das Benchmarking-Programm „Reacte“ läuft derzeit aus. Wie sieht denn Ihre Zwischenbilanz aus?
Insgesamt haben sich in Deutschland 180 Firmen beteiligt. Deren Daten wurden mit einer europäischen Benchmarking-Datenbank verglichen, in der die Daten von rund 5500 Unternehmen anonymisiert gespeichert sind.
Welche Branchen waren dabei?
Es ist absichtlich kein Branchen-Schwerpunkt gewählt worden. Sicherlich liegen Schwerpunkte bei den Ländern vor: So sind in Deutschland mehr Betriebe der Kfz-Zulieferindustrie, aus der Metallverarbeitung und Kunstofffertigung verglichen worden als beispielsweise in Irland.
Welche spezifischen Schwierigkeiten gibt es denn eigentlich für KMU beim Thema Benchmarking?
In manchen Fällen war die Beschaffung der Daten aufwendiger als erwartet, obwohl es sich um Standarddaten handelte, die ein Unternehmen liefern können sollte. Die Erkenntnis, dass erfolgskritische Größen nicht erhoben wurden, lieferte schon einen Gewinn für die Unternehmen. Das auffälligste Problem war, dass viele aus personellen Engpässen nicht in der Lage sind, die Daten in einem gewissen Zeitfenster zu liefern.
Was kann Benchmarking für den Mittelstand leisten, was kann es nicht?
Benchmarking kann dabei helfen, konsequent und zielorientiert nach neuen Ideen für Methoden, Verfahren und Prozesse außerhalb des eigenen Unternehmens oder der eigenen Organisationswelt zu suchen. Es ist ein Managementinstrument, das allerdings nur wirksam ist, wenn die daraus gewonnenen Erkenntnisse auch wirklich umgesetzt werden.
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