Fast 8 Mrd. Euro entgehen Deutschlands Maschinenbauern jährlich durch unzulässige Nachbauten ihrer Produkte. Die neue Produktpiraterie-Studie des VDMA zeigt, dass ein Umsatz in dieser Schadenshöhe der Branche weitere knapp 38 000 Arbeitsplätze sichern könnte. 71 % der Verbandsunternehmen sind von Plagiaten betroffen. Ein neuer Rekordwert, wie die alle zwei Jahre veröffentlichte Studie vermeldet. Nicht so neu ist, dass fast drei Viertel der Unternehmen China als Ursprungsland der Fälschungen nennen. Schon eher überrascht, dass der Anteil von Plagiaten aus Deutschland stetig wächst. Der Heimatmarkt liegt bereits an zweiter Stelle der Herkunftsländer. Und oft genug sind die Fälscher keine Untergrundfabrikanten, sondern stammen aus den eigenen Reihen. Mit 71 % sind Wettbewerber die häufigsten Plagiateure oder deren Auftraggeber. Die Bedrohungslage auch innerhalb der Landesgrenzen ist ernst. Gewiss können technische Maßnahmen helfen, den Nachbau zu erschweren. Der Markt hält auch genügend Schutzlösungen vor. Allein mit ihrer bloßen Verfügbarkeit ist es nicht getan. Hinzu kommt, dass mit derlei Maßnahmen der Bedrohung durch Know-how-Diebstahl schwerlich beizukommen ist. Dass der VDMA jetzt im Bereich der Spionageabwehr verstärkt mit dem Bundesverfassungsschutz kooperiert, liegt auf der Hand. Um ihr Firmengeheimnis wirkungsvoll zu schützen, müssen die Unternehmen jedoch mit den staatlichen Schutzexperten zusammenarbeiten. Das soeben besiegelte Bündnis ist zumindest ein Versuch, das Erfolgswissen vor allem deutscher Hidden Champions vor fremden Nachrichtendiensten besser zu schützen. Know-how-Schutz wird so zur Aufgabe von gesamtstaatlichem Interesse. Er ist einfach zu wichtig, um auf die lange Bank geschoben zu werden. •
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