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Fünf CNC-Achsen bereits in der Standardausführung

Bearbeitungszentren: Mehr Universalität und Output fürs Geld
Fünf CNC-Achsen bereits in der Standardausführung

Man darf fragen, woher Hersteller wie Mikron, Hermle oder Deckel Maho bloß den Atem nehmen: Mit neuen, durchdacht angelegten Lösungen setzen sie ohne große Pause ihr im Sommer gestartetes Premieren-Festival fort.

Von Chefreporter Wolfgang Filì – chefreporter@fili.net

Ohne Luft zu holen präsentierte die Pfrontener Deckel Maho GmbH mit DMC 60T eine weitere Weltpremiere. Erst im Juni hatten die Bayern das Komplett-Bearbeitungssystem DMC 60S gezeigt. Weitere Neuentwicklungen sollen im Oktober auf der italienischen Branchen-Leitmesse Bimu in Mailand folgen.
Die auf der AMB in Stuttgart vorgestellte DMC 60T ist ein kompaktes Universal-Bearbeitungszentrum, das bereits in der Standardausführung fünf CNC-Achsen hat und das in seiner Klasse neue Maßstäbe setzen soll. Offensichtliche Merkmale der Maschine sind der schnelle Palettenwechsler zum hauptzeitparallelen Rüsten, ein auf 120 Plätze ausbaubares Ketten-Werkzeugmagazin sowie ein CNC-gesteuerter Werkzeugwechsler, der die Span-zu-Span-Zeiten auf knappe 4 s senkt.
Aber auch unter der Blechhaube hat Deckel Maho die DMC 60T gnadenlos auf Stückzahlen und Vielseitigkeit getrimmt. So ist der Fräskopf gleich doppelt universell – zum einen durch seine 28 kW starke, mit 12 000 min-1 drehende Spindel, zum anderen durch die schon in der Grundversion interpolierbare B-Achse mit einem Schwenkbereich von 90° plus jeweils 30° über die horizontale und vertikale Achse hinaus. Das macht die Bearbeitung auch unter negativen Winkeln möglich. Für Produktivität im Prozess sorgt neben der patentierten, hauseigenen Motorspindel der Eilgang des oben liegenden Fahrständers. Mit 6 m/s² beschleunigt er bis auf 50 m/min. Zudem ist die innere Kühlmittelzuführung mit 40 bar robust dimensioniert. Auch beim Späneförderer hat der Hersteller das erwartet hohe Spanvolumen berücksichtigt, indem er einen Kratzbandförderer samt Vorfiltrierung installiert hat. Auch die Verfahrwege von 780 mm sowie jeweils 580 mm in X-, Y- und Z-Richtung sind in der 600er-Klasse die Ausnahme. Gesteuert wird die DMC 60T wahlweise über die Heidenhain iTNC 530 oder die Mill-Plus IT. Ethernet on board gehört jeweils zum Standard.
Erzkonkurrent Hermle AG, Gosheim, mag den Bayern nicht nachstehen: Nur wenige Monate nach Vorstellung ihrer Bearbeitungszentren C 40 und C 40 Dynamic – beide modular aufgebaut und für das simultane Zerspanen auf fünf Werkstückseiten konzipiert – zeigten die Schwaben auf der AMB das Schwestermodell C 30.
Auch diese Maschine wird in einer Standard- sowie einer Dynamic-Version angeboten. Der Anwender kann dabei wählen zwischen mehreren Tisch- und Ausbauvarianten, Handling- und Palettenwechsel-Systemen sowie einem Grafit-Bearbeitungspaket. Dazu bietet Hermle mehrere Spindeln an: Beginnend mit einer Schwerzerspanungs-Variante mit Drehzahlen bis zu 10 000 min-1 und einem Drehmoment von 200 Nm über eine Universalspindel mit 18 000 min-1 und 130 Nm, eine Hochleistungsausführung mit 28 000 min-1 mit 79 Nm bis zur Hochgeschwindigkeits-Spindel mit 40 000 min-1 und 17 Nm gibt es vier Ausrüstungsoptionen. Die Eilgänge der C 30 in den Linearachsen X, Y und Z sind in der Standardversion 45 m/min und in der Dynamic-Version 60 m/min schnell bei Beschleunigungen von 6 und 10 m/s².
Highlight der C 30 ist der in den Seitenwänden des Maschinenbetts eingelassene Schwenkrundtisch mit 630 mm Durchmesser und einer C- sowie einer A-Achse. Für die relativ hohe Drehzahl der C-Achse von 65 min-1 sorgt ein Torque-Motor. Die 25 min-1 der A-Achse werden über einen Tandemantrieb erreicht. Der Schwenkbereich von +25° bis -100° gibt ausreichend Bearbeitungsfreiheit im Arbeitsraum. Der Tisch ist bis 800 kg belastbar.
Bei der Steuerung setzt Hermle auf Haidenhains iTNC 530 und die S 840D von Siemens. Beide CNC sind mit integrierter Sicherheitstechnik nach Kategorie 3 der EN 954-1 ausgestattet und gehören zur Standardausrüstung der C 30 wie auch der größeren C 40.
Zuwachs hat die Mikron AG, Nidau/Schweiz, ihrer VCP/ UCP-Baureihe für konventionelles Fräsen gegönnt: Mit der VCP 1000 Duro, VCP 800W Duro und UCP 800 Duro hat das Unternehmen auf der AMB drei Maschinen für Präzisionsbearbeitungen in drei und fünf Achsen vorgestellt. Alle Maschinen setzen auf einen Mineralguss-Sockel auf. Die Be-wegungen der Grundachsen X, Y und Z werden mit dem Werkzeug ausgeführt, so dass auch massige Werkstücke problemlos bearbeitet werden können. Sämtliche Versionen derMaschine sind mit der neuen Heidenhain-Steuerung iTNC 530 ausgestattet.
Wie der Hersteller mitteilt, sind die vertikalen Drei-Achs-Zentren VCP 800 W Duro und VCP 1000 Duro für Aufgaben im Werkzeug- und Formenbau sowie für Kleinserien ausgelegt. Von der VCP 800 W Duro unterscheidet sich die VCP 1000 Duro durch einen größeren Arbeitstisch und längere Verfahrwege.
Die Fünf-Achs-Version UCP 800 Duro ist ein Universal-Bearbeitungszentrum für hochpräzise Fünf-Achs-Simultanaufgaben beispielsweise im Werkzeug- und Formenbau, bei der Elektrodenherstellung, aber auch bei der genauen Teilefertigung. Die Dreh- und Schwenkbewegungen der vierten und fünften Achse werden mit dem Rundschwenktisch ausgeführt. Der bewährte zentrale Teller-Werkzeugwechsler ist serienmäßig und wurde aus der VCP-Reihe übernommen.
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