Outsourcing ist ein gängiges Mittel, um Beschaffungs- und Fertigungsprozesse zu optimieren. Bei der Hensoldt AG in Wetzlar übernimmt jetzt ein Zulieferer neben dem Einkauf und der Lagerung von Material auch den Zuschnitt.
Der Trend zum Outsourcing setzt sich fort: Wie das Beratungsunternehmen Mummert Consulting jetzt in einer Untersuchung festgestellt hat, planen fast drei Viertel der deutschen Unternehmen, Geschäftsbereiche auszulagern. In rund 70 % dieser Fälle setzen die Firmen dabei auf externe Dienstleister. Ein Weg, den auch die Hensoldt AG in Wetzlar gegangen ist. Das Tochterunternehmen der Carl-Zeiss-Gruppe, das 1852 als optische Werkstätte gegründet wurde, fertigt Ferngläser und Zielfernrohre sowie Optik für den industriellen Bereich.
Im Rahmen eines Restrukturierungsprozesses hat Hensoldt jetzt die Beschaffung und Lagerung von Aluminium und Stahl sowie den Zuschnitt und die Lieferung der Materialien ausgelagert. Neuer Zulieferer ist die Günther + Schramm GmbH & Co. KG in Oberkochen.
Mit dem Outsourcingprojekt trennte sich Hensoldt von einem Bereich, der nicht zu den Kernkompetenzen des Unternehmens gehört. „Unsere Mitarbeiter konzentrieren sich heute wieder auf ihre wertschöpfenden Tätigkeiten“, erklärt Andreas Kempf, kaufmännischer Leiter der Carl-Zeiss-Tochter. „Dadurch können wir die Effizienz im gesamten Fertigungs- und Beschaffungsprozess ergeblich steigern.“ Hensoldt profitiert dabei unter anderem von einer reduzierten Kapitalbindung sowie von der papierlosen Auftragsabwicklung per EDI.
Den Umzug des Warenlagers realisierte Hensoldt gemeinsam mit Günther + Schramm an einem einzigen Wochenende. Die rund 600 unterschiedlichen Materialien bevorratet der zur Unternehmensgruppe Schmolz + Bickenbach gehörende Mittelständler unter anderem im vollautomatischen Kassettenlager einer Sägezelle der neuesten Generation. An das Lager sind Hochleistungskreis- und -bandsägen angeschlossen. Nach den Zuschnitten werden die Artikel in spezielle Behälter verpackt und just in time in den zentralen Wareneingang bei Hensoldt geliefert.
Günther + Schramm versteht sich als Systemdienstleister „Durch den Einsatz moderner Sägetechnologie wickeln wir die Aufträge zügig, flexibel und präzise ab“, sagt Hans Schlickum, Vorsitzender der Geschäftsführung. Insgesamt versorgt das Unternehmen knapp 4000 aktive Kunden aus dem Maschinenbau, dem Handel und der mechanischen Bearbeitung. jk
Höhere Effizienz im gesamten Beschaffungsprozess
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