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Große Neuigkeiten auch auf kleineren Ständen

Zulieferer: Automobilmesse Magnet für innovative Lieferanten
Große Neuigkeiten auch auf kleineren Ständen

Große Neuigkeiten auch auf kleineren Ständen
Die Messe Frankfurt öffnet im 11. September ihre Tore für die IAA. Die Hälfte der Aussteller werden Zulieferer sein (Bild: Messe Frankfurt)
Eine Besonderheit der IAA sind die Zulieferer. Auf keiner anderen Automobilmesse der Welt – ob Detroit, Genf, Paris oder Tokio – sind sie so zahlreich vertreten. In Frankfurt zeigt die Branche mit vielen Innovationen, warum sie immer wichtiger wird im System Automobil.

Thomas Baumgärtner ist Journalist in Kusterdingen

Mehr als jeder zweite Aussteller der IAA kommt aus der Zulieferbranche. An die oft hallenfüllenden Auftritte der großen Hersteller reichen die für Teile und Zubehör Zuständigen mit ihren traditionellen, kleineren Ausstellungsständen nicht heran. Knapp 20 % der Fläche belegen die 510 Aussteller. Zählt man die im VDA-Schlüssel unter Dienstleistungen/Konstruktion sowie Telematik geführten Unternehmen noch hinzu, zählt die Gruppe 550 Aussteller (s. Tabelle: Ausstellergruppen).
Zulieferer, so hieß es lange Zeit, würden lediglich wegen ihrer Kunden auf der Messe Fläche mieten. Doch das ist vorbei. Jetzt buhlen auch sie mehr und mehr um die Aufmerksamkeit des breiten Publikums. Denn viele der von Zulieferern angebotenen Lösungen befinden sich im direkten Wahrnehmungsbereich des Endkunden. Auffallend dabei: Fast immer ist zwischenzeitlich Elektronik im Spiel.
„Der gesamte Bereich Fahrzeugelektrik und Elektronik wächst in der nächsten Dekade stärker als in der zurückliegenden“, prophezeit Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Geschäftsführer der Auto Future GmbH, Leverkusen, und Direktor des Center Automotive Research (CAR) an der FH Gelsenkirchen. Gängige Prognosen gehen davon aus, dass der Wertanteil der Elektrik und Elektronik, der 2001 bei etwa 25 % des Fahrzeugswerts lag, im Jahr 2010 bis 40 % der Herstellkosten des Fahrzeugs ausmachen wird. Das Auto mutiert nach Expertenurteil derzeit zu einem fahrenden Hochleistungsrechner.
Die auf der IAA gezeigten Angebote reichen von eher unscheinbaren Zusatzeinrichtungen bis zu hochkomplexen Lösungen.
So entwickelte zum Beispiel die Oris Fahrzeugteile Hans Riehle GmbH aus Möglingen in Zusammenarbeit mit Opel für den neuen Opel Vectra Caravan eine Anhängervorrichtung mit wegschwenkbarem Kugelhals. Wird der Kugelhals gebraucht, zieht der Benutzer einen Teleskophebel im Kofferraum. Dadurch wird der Kugelhals entriegelt und schwenkt in Richtung Betriebsposition. Rot blinkende LED-Anzeigen am Hebelgehäuse und im Kombiinstrument signalisieren, ob die Arretierung der Anhängervorrichtung gelöst oder sicher eingerastet ist.
Zukunfts-High-Tech kommt aus Lippstadt: Mit dem Fahrspur-Erkennungssystem Lane Departure Warning (LDW) stellt die Hella KG Hueck & Co. ein Sicherheitssystem vor, das den Fahrer rechtzeitig vor dem ungewollten Verlassen der Fahrspur warnt. Der Hersteller bringt es nach eigener Aussage derzeit zur Serienreife.
Neben der Elektronik spielen für Zulieferer und Hersteller Werkstoffe eine nach wie vor große Rolle. Das Ziel heißt in den meisten Fällen Gewichteinsparung.
So enthält der neue 5er-BMW im Vorderwagen viel Aluminium, das von Hydro Aluminium Deutschland GmbH, Köln, gefertigt wird. Hierbei konnte beim Motorträger nach Angaben des Herstellers gegenüber seinem Stahl-Vorgänger etwa 40 % an Gewicht eingespart werden. Manche Bauteile verschwanden im Zuge einer Integration sogar ganz.
Bei dem auf der Messe heiß diskutierten Thema sauberer Diesel steuern spezialisierte Zulieferer das bei, was jenseits aller politischer Diskussion tatsächlich hilft: technische Lösungen.
So gilt das von der J. Eberspächer GmbH & Co. KG, Esslingen, favorisierte Verfahren des beschichteten Filters als Alternative zu den von vielen Autoherstellern kritisch gesehenen Additiv-basierenden Filterkonzepten. Der Filter von Eberspächer kommt ohne Additivtank und -pumpe aus. Denn die etwa nach 500 km erforderliche Regeneration des Filters von angesammeltem Ruß findet nach Angaben des Unternehmens da schon auf einem geringeren, im Betrieb oft erreichten Temperaturniveau (rund 350°C ) statt. Ab Herbst liefert Eberspächer den Filter an Renault.
Das von der Emitec Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH, Lohmar, vorgestellte System für Dieselmotoren hat strukturierte Metalit-Träger und besteht aus einem Platin-Oxidations-Katalysator zur NO2-Erzeugung sowie einem PM-Abscheider (PM = Particulate Matters). „Der PM-Filter Kat hat eine offene Kanalstruktur und kann – im Gegensatz zu anderen Filtersystemen – bei der Abscheidung von Ruß nicht verstopfen“, heißt es in einer Beschreibung des Unternehmens. Der Filter reduziert Nano-Partikel mit über 90%iger Wirksamkeit, verspricht der Hersteller.
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