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Im Zeichen der Flaute

Systems: IT-Branche blickt gespannt nach München
Im Zeichen der Flaute

Gegenüber dem Vorjahr muss die Münchener IT-Herbstmesse Systems ihre Fläche um rund ein Drittel reduzieren. Trotz Ausstellerschwund hofft die Branche auf den Besuch zahlreicher Investitionsentscheider.

Die Münchener IT-Messe Systems spürt die Konjunkturflaute gewaltig. Schätzungsweise 1500 (Vorjahr: 2700) Aussteller werden sich in acht Hallen (Vorjahr: 15) auf 90 000 m² ausbreiten. Bei der Erstveranstaltung auf dem ehemaligen Flughafengelände Riem vor zwei Jahren ging das fokussierte Systems-Konzept noch voll auf. Dank konsequenter Hallengliederung konnten sich die IT-Fachgebiete auf einer Fläche von 147 000 m² gebündelt präsentieren.

Nach den sichtbaren Lücken im letztjährigen Ausstellerfeld rücken in diesem Jahr die Veranstaltungsbereiche näher zusammen. Auffällig ist das Bemühen der Messemacher, aus der Not eine Tugend zu machen. „Da weniger IT-Anbieter auf Entscheider mit Investitionsbudget treffen, wächst das Geschäftspotenzial für jeden Aussteller“, argumentiert Kurt Schraudy, Geschäftsbereichsleiter Neue Technologien der Messe München. Die Aussteller vernehmen die Prognose sicherlich gern. Der ERP-Anbieter Psipenta (Halle A2, Stand 139) etwa hält der Systems die Treue. So ist für Siegfried Schlegel, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, „die Präsenz ein wichtiges Signal für Kunden und Interessenten“. Die Berliner wollen nicht nur ihre neue Marketing- und Vertriebsstrategie für das Geschäftsfeld Produktionsmanagement präsentieren. Durch die Teilnahme sollen auch frühzeitig die Weichen gestellt werden, um vom prognostizierten Aufschwung des Jahres 2003 zu profitieren, so Schlegel.
Doch nicht wenige aus der Riege der Business-Softwareanbieter verspüren keine Präsenzpflicht. J. Markus Schäfer, in der Geschäftsleitung der Ordat GmbH, führt den hohen Aufwand einer Teilnahme seines Unternehmens ins Feld. Der Gießener hat erst kürzlich die Anmeldung zurückgezogen, da er den diesjährigen Erfolg der Systems in Frage stellt. Schäfer, der keineswegs aus wirtschaftlichen Gründen abgesagt hat, setzt vielmehr auf kleinere Veranstaltungen wie die Kunststoffmesse KMO oder die Leipziger Zuliefermesse Z 2002. Dort treffe er nicht auf den IT-Leiter als Gesprächspartner, sondern auf Betriebsleiter oder den mittelständischen Firmenchef.
Für die Infor AG aus Friedrichsthal hat die geringe Kontaktqualität auf der letztjährigen Systems zu keinem ausreichenden vertrieblichen Nutzen geführt. Eine Analyse habe ergeben, so Infor-Sprecher Prof. Dr. Joachim Hertel, „dass wir mit einer Messebeteiligung unsere ehrgeizigen Marktziele nicht erreichen können und ein alternatives Vermarktungskonzept entwickeln müssen“. Infor setzt deshalb auf regionale Veranstaltungen und offeriert den Unternehmen individuelle betriebswirtschaftliche Fitness-Checks. Auch Mitbewerber AP AG hat den Termin in München gestrichen. Die Karlsruher ersetzen die Teilnahme durch mehrere Open-House-Veranstaltungen.
Die Systems-Besucher (121000 im Vorjahr) erwartet statt Hype-Themen ausgereifte Lösungen, die die Betriebe wirklich interessieren: etwa die Integration in den oft bunten IT-Landschaften. Aber auch E-Business und das Optimieren der Geschäftsabläufe über die Wertschöpfungskette hinweg kommen zum Zuge. dk
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