Dietmar Kieserdietmar.kieser@konradin.de
Ein Auf und Ab der Konjunktur gibt es in der Informations- und Kommunikationsindustrie schon immer. Kaum hat sich die Branche in kürzester Zeit zum größten deutschen Wirtschaftssektor entwickelt, muss sie nur ein Jahr später deutlich nach unten ausgeprägte Ausschläge hinnehmen. Mit einem Gesamtwachstum der Branche um nur 2 % liegen die Hype- und die Realitätskurve plötzlich wieder näher beieinander.
Ob 2001 als Ausnahmejahr gilt, wird sich zeigen. Der Branchenverband Bitkom zumindest ist zuversichtlich, dass sich der Markt im Jahresverlauf 2002 aus der Talsohle wieder herausbewegen wird. Allerdings hat die deutliche Abflachung der Zuwachsraten auch zur Folge, dass sich die erfolgsverwöhnte Computerbranche zu einem „normalen“ Industriesegment mausert. Dass Realitäten wieder gefragt sind, zeigt auch die Entwicklung des Internet. Gewiss sind bestimmte Bereiche der Web-Märkte noch kräftig am Wachsen. Doch erstmals seit 1995 hat sich die Zahl der Websites im Dezember 2001 wieder verringert. Dass weniger oft mehr ist – wer wollte das angesichts von weltweit rund 36 Millionen Websites bestreiten? Gesundschrumpfen kann bisweilen auch förderlich sein.
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