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Jetzt zieht Transparenz in die Produktion ein

Bedienen/Beobachten: Visualisierung steigert Produktionsqualität
Jetzt zieht Transparenz in die Produktion ein

Kürzere Lieferzeiten, kleinere Auftragslose bei immer mehr Produktvarianten – mit der Plantafel sind solche Herausforderungen nicht mehr zu bewältigen. Lösungen zeigt die Nürnberger SPS/IPC/Drives im Ausstellungs- und Kongressbereich.

Hajo Stotz ist verantwortlicher Redakteur C@P

Mit der SPS/IPC/Drives findet vom 25. bis 27. November in Nürnberg eine der wichtigsten Messen der Automatisierungstechnik statt. Die Veranstaltung konnte in diesem Jahr nochmals wachsen: Rund 900 Aussteller (779 im Vorjahr) sind in sechs Messehallen (2002: fünf) vertreten. Im vergangenen Jahr zog es 23 000 Besucher nach Nürnberg.
Die Verbindung von IT-Ebene und Automatisierung ist einer der Schwerpunkte der Ausstellung. Ergänzt wird das Messeangebot durch zwei Kongressblöcke: „Steuerungstechnik für die digitale Fabrik“ am 25.11. und „Internet für die Automatisierung“ am 27.11. greifen dieses Themenfeld auf.
Eines der stärksten Wachstumsfelder im Automatisierungsbereich ist der Markt für Bedien- und Beobachtungssysteme. Zu diesem Bereich zählen beispielsweise auch Themen wie HMI (Human Machine Interface), MES (Manufacturing Execution Solution) oder PMS (Produktionsmanagementsystem).
„Der Markt für Human Machine Interface ist ein ein äußerst attraktiver, wachsender Markt“, bestätigt auch Timothy Shepherd, Leiter Marketing für Bedien- und Beobachtungssysteme Simatic HMI beim Siemens-Bereich Automation&Drives. Shepherd schätzt den Weltmarkt für entsprechende Lösungen auf rund 1,6 Mrd. Euro – mit Wachstumsraten von über 5 % pro Jahr. Zum Vergleich: Der Markt für SPS wächst um rund 2 % pro Jahr. Vor allem in Halle 7 und 7A kann sich der Messebesucher über aktuelle Lösungen und Produkte aus diesem Automatisierungsbereich informieren. So präsentiert die Kratzer Automation Ag, Unterschleißheim, in Halle 7A Stand 502 ihre MES-Software-Suite Intrafactory in der Version 2.2.0 anhand von Applikationsbeispielen in der Automobilindustrie. Die Themen Rückverfolgung in der Fertigung, Auftragsmanagement, Ressourcenverwaltung, Materialmanagement, BDE/MDE oder Management von Wartungszyklen sind aktuelle Anforderungen in der Fertigung, für welche die MES-Lösung Intrafactory bereits vordefinierte Standardkomponenten liefert.
Kratzer Automation zeigt anhand einer Beispielapplikation, wie die Rückverfolgung einer Bauteilemontage in der Automobilindustrie realisiert wurde. Neben der Information, welche Radträger, welche Teile wo verbaut wurden, mussten zusätzlich auch Qualitätsdaten erfasst und gespeichert werden, wie etwa Schrauberdaten (Drehmomente, Drehwinkel oder Anzahl der Durchführungen). Diese Qualitätsdaten werden in ein Statistikprogramm transferiert und vom Fertigungsleiter über die benötigten Reports ausgewertet.
Intrafactory bietet zudem eine Komplettlösung für die Verwaltung von Lagern und Zwischenlagern bis hin zu den Materialzuführungen an die einzelnen Maschinen, das gerüstete Material und die anfallenden Verbräuche mit den Artikel- und Chargennummern für eine spätere Verfolgung.
Der Nürnberger Bereich Automation& Drives der Siemens AG präsentiert in Halle 7, Stand 414, die neue HMI­Software für das Bedienen und Beobachten. Die bisherigen Lösungen Simatic Pro Tool und Win CC werden in zwei Stufen in die neue Produktlinie Simatic Win CC flexible überführt.
Diese soll leistungsfähiger und mit einer Vielfalt zusätzlicher Funktionen ausgestattet sein. Der erste Schritt, Simatic Win CC flexible Version 1, deckt den maschinennahen Anwendungsbereich ab. Das sind PC­basierte Lösungen sowie Geräte der Panel­Klasse – von mobil bis stationär und vom einfachem Bedienfeld bis zur multifunktionalen Plattform. In Stufe zwei, die für 2005 geplant ist, soll Simatic Win CC flexible auch das Leistungsspektrum des Scada­Systems Simatic Win CC abdecken, dem Prozessvisualisierungssystem für Ein­ und Mehrplatzlösungen und gleichzeitiger Plattform für die IT­&­Business­Integration. Die neue HMI­Software ist geeignet für die Projektierung, bereits ausgelegt für innovative Automatisierungskonzepte und bietet Service und Diagnose über Web.
Simatic Win CC flexible vereint die Vorteile des offenen und erweiterbaren Win CC mit denen des einfachen und robusten Pro Tool. Werkzeuge wie „grafische Projektierung der Bildhierarchie“ oder HMI­Bausteine bieten hohe Effizienz bei der Projektierung. Erweiterte Funktionen erlauben das Bedienen und Beobachten von fern (remote) sowie – per Ethernet oder Web – den anlagenweiten Zugriff auf Prozessdaten. Dies löst Anwendungen im maschinennahen Bereich etwa mit verteilten Bedienstationen oder Aufgaben kleiner, zentraler Warten. Service und Diagnose über Web, zum Beispiel per Download oder automatischen E­Mails im Störungsfall, erhöhen die Maschinenverfügbarkeit und reduzieren den kostenintensiven Personaleinsatz. Besonders hoch ist die Effizienz bei der Projektierung. Zu Beginn der Projektierung wird mit wenigen Eingaben ein komplettes Projekt angelegt, mittels Editoren werden anschließend alle weiteren Projektierungsschritte ausgeführt. Vorkonfigurierte Objekte und Bildbausteine begünstigen Standardisierungen, die für andere Projekte wiederverwendbar sind. Mit Werkzeugen lassen sich Bildhierarchie und Bewegungsobjekte grafisch projektieren. Via Massendaten­Editoren werden Daten schnell erstellt, zum Beispiel mittels Autofill und automatisch hochgezählter Adressen.
Die Citect GmbH hat ihr Industrial-Information-Management-System (IIM) um zwei Module ergänzt und stellt in Halle 7A, Stand 126, die Analysewerkzeuge Production und Quality vor. Die Tools des Anbieters aus Freising sorgen für eine effiziente Kapitalrendite durch rasch messbare und wachsende Vorteile in ihrem Einsatzgebiet.
Das Production-Modul schafft über die automatische Erfassung von Produktionswerten Kosteneinsparungen durch Vermeiden doppelter Dateneingaben und Reduzieren von Eingabefehlern. Detaillierte Analysen anhand einer genauen Abbildung der Produktion durch die Darstellung der wichtigsten Produktionsfaktoren wie Rohmaterial-Input, Produktions- und Fertigungskosten, Produktions-Output und Ausschuss sowie Materialbilanzen sind die Basis für aussagekräftige Berichte für Fertigungsleiter wie für Geschäftsführer.
Das Modul Quality stellt mit der automatischen Identifikation, Dokumentation und Nachregelung auftretender Abweichungen vom Sollwert in der Produktion eine Einleitung rascher Gegenmaßnahmen sicher und minimiert dadurch den Ausschuss.
Der Baustein erstellt Berichte über spezifikationsgetreue oder -abweichende Produktionsabläufe und gibt dem Qualitätsmanagement die nötigen Informationen zur stetigen Qualitätsverbesserung an die Hand. Die Dokumentation erfüllt alle einschlägigen behördlichen Auflagen.
Das Industrial-Information-Management-System IIM von Citect ist eine ganzheitliche Software-Lösung, die den gesamten operativen Fertigungsbereich in einem System vereint und die Fertigungs- und Prozessinformationen auch anderen Anwendungen unternehmensweit zur Verfügung stellt. Die jetzt aus fünf Modulen (Production, Quality, Down Time, Tracking and Tracing und Metrics) bestehende, skalierbare Lösung ergänzt bereits bestehende Automationssysteme und IT-Infrastrukturen und schließt die Informationslücken zwischen den unterschiedlichen Systemen.
Zur Bauteilverfolgung dient ein neuentwickeltes Modul der Gefasoft AG, München, das als Ergänzung der Funktionen des Leitsystems Legato entwickelt wurde (Halle 7A, Stand 320). Die Software erlaubt eine Identifikation und Verfolgung einzelner Bauteile im Fertigungsfluss. Die mit einem „Hauptbauteil“ montierten „Anbauteile“ (entweder als Einzelstück oder über eine Charge identifizierbar) werden dabei ebenso erfasst, wie die bei der Bearbeitung des Bauteils entstehenden qualitätsrelevanten Prozesswerte und Störmeldungen.
Alle erfassten Daten werden einem Bauteil eindeutig zugeordnet und in der Legato-Datenbasis (SQL-Datenbank) archiviert. Typische Fragestellungen aus der Produkthaftung, wie „Aus welcher Charge stammt das zum Bauteil X gehörende Anbauteil Y?“ oder „Welche Prozesswerte wurden für das Bauteil X im Bearbeitungsschritt A gespeichert?“, können damit beantwortet werden. Durch diese gezielte Art der Datenerfassung kann die Qualität in der Fertigung gesichert und dokumentiert werden, heißt es.
Aufbauend auf der Technologieplattform des Visualisierungs- und Leitsystems Ifix stellt GE Fanuc Automation, Neuhausen, in Halle 7, Stand 306, die neue Version Ifix 3.5 mit leistungsstarken neuen Merkmalen in den Bereichen Projektmanagement, Datenzugriff und Sicherheit vor. Mit diesem Funktionsumfang können Hersteller ihre Entwicklungszeiten verkürzen, die Verbindungen im Unternehmen optimieren und eine bessere Kontrolle über ihre Fertigungsprozesse erzielen.
„Systeme für die Prozessebene werden immer wichtiger. Damit geht eine stärkere Fokussierung auf die Verbesserung der Anwendungsumgebung und der Sicherheitsfunktionen des Visualisierungs- und Leitsystems sowie die Optimierung der Informationszugriffe Hand in Hand. Besonders betrifft dies Thin Clients, mobile Geräte und das Internet“, weiß John Pritchard, President PLC/Solutions bei GE Fanuc Automation Europe. „Mit Ifix 3.5 geben wir Systemintegratoren und Anwendern die Möglichkeit, ihre Kapazität in all diesen Bereichen zu erweitern.“
Unternehmen implementieren zahlreiche Automationslösungen in allen Werksumgebungen. So steuert etwa eine Visualisierungs- und Leitsystem-Anwendung die Fertigungsstraße, eine zweite steuert die Versorgungseinrichtungen der Werke, eine dritte verwaltet den Informationsfluss mit Geschäfts-Systemen auf höheren Ebenen. Entsprechend müssen in den komplexen Fertigungsabläufen moderner Unternehmen die Benutzer zahlreiche und häufig sehr unterschiedliche Anwendungen verwalten.
Ifix 3.5 unterstützt Benutzer bei der Entwicklung von Visualisierungs- und Leitsystem-Anwendungen durch die Organisation dieser Anwendungen in Projekten. Die Benutzer können Projekte einfach erstellen und Projektverzeichnisse verwalten, sichern, wiederherstellen, automatisch mit Standarddateien füllen und vieles mehr. Nach dem Erstellen der Projekte ist der Wechsel zwischen verschiedenen Projekten sehr einfach – von einer einzigen Entwicklungsstation aus.
Service- und Diagnose per Web erhöhen Maschinenverfügbarkeit
Bessere Kontrolle über die Fertigungsprozesse
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