Die Branche der Stahl- und Metallverarbeitung in Deutschland hält ihre bedeutende Position. Es zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchensegmenten.
Die positive Nachricht: Die Branche der Stahl- und Metallverarbeitung in Deutschland ist mit einem Umsatz von fast 75 Mrd. Euro einer der bedeutendsten Industriesektoren. Die schlechte Nachricht: In manchen Segmenten verläuft die Geschäftsentwicklung rückläufig, die Unterschiede zwischen Groß und Klein sind beträchtlich. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer neuen Studie der IKB Deutsche Industriebank AG aus Düsseldorf. Laut der Erhebung gibt es in der Bundesrepublik 4380 Betriebe (> 20 Mitarbeiter) mit 444 000 Beschäftigten. Nach einer weiter gefassten Definition sind es sogar 2000 Betriebe und 125 000 Beschäftigte mehr. Damit sei der Sektor doppelt so groß wie beispielsweise die Kunststoffindustrie.
Die Branche ist laut IKB in den vergangenen zehn Jahren nur moderat gewachsen. Es zeigt sich eine deutliche Zweiteilung: Während die Bereiche, die in Lieferbeziehungen zur Automobilindustrie stehen, gute Zuwächse verzeichnen, geht es in anderen Teilbranchen rückwärts: Betroffen seien hauptsächlich baunahe und konsumnahe Hersteller. Diese müssten durch innovative Produktpolitik oder mehr Export mehr wachsen, so die Analysten. Gut laufen die Geschäfte bei Herstellern von Kaltprofilen und -bändern oder den Produzenten von Maschinenwerkzeugen, Blechform- und Gesenkschmiedeteilen.
Die IKB hat zudem die Jahresabschlüsse ihrer Kunden aus dem WSM-Sektor ausgewertet. Ergebnis: Die Mehrzahl der Firmen verfügte über eine solide Kapitalstruktur und eine „noch befriedigende Ertragskraft“.
Diese Aussage müsse jedoch mit einer Einschränkung versehen werden, betont in diesem Zusammenhang der WSM Wirtschaftsverband e.V. in Düsseldorf. Die Daten seien nicht repräsentativ, da es sich bei den IKB-Kunden in der Regel um größere Betriebe mit 150 und mehr Mitarbeitern handele, schreibt die Branchenvertretung in ihrer jüngsten Mitgliederinformation. Nach verbandsinternen Betriebsvergleichen fallen laut WSM die Bilanz- und G+V-Daten nicht so positiv aus. tv
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