Der Weltmarkt der Automobilbauer hat sich in Richtung Asien verschoben. Die dortige Zulieferindustrie ist extrem gewachsen. Diese Entwicklung bietet aber auch Chancen für deutsche Zulieferer.
Weltweit wurden 2011 rund 76,8 Mio. Fahrzeuge produziert, ein Plus von knapp 10 % gegenüber dem Vorkrisenjahr 2007. Dabei hat sich aber der Weltmarkt hin zu China, Indien oder Indonesien und hin zu einfacheren Fahrzeugklassen verschoben. Asien konnte die Fahrzeugproduktion von 2007 bis 2011 um rund 31 % auf 36,5 Mio. steigern. Im gleichen Zeitraum ist der Markt in Westeuropa und Nordamerika um 13 % geschrumpft.
Profitiert haben neben den deutschen Premiumherstellern vor allem chinesische und südkoreanische Autobauer. Zwischen 2007 und 2010 beliefen sich die jährlichen Wachstumsraten auf 23 beziehungsweise 17 %, während viele europäische Hersteller gerade erst das Niveau von 2007 wieder erreicht haben.
Vergleichbar ist die Entwicklung in der Zulieferindustrie. Chinesische und südkoreanische Wettbewerber sind inflationsbereinigt um 55 beziehungsweise 45 % gegenüber 2007 gewachsen. Viele Zulieferer aus Europa, USA und Japan liegen dagegen noch leicht unter dem Niveau von 2007.
Dennoch sind diese Entwicklungen für viele Automobilzulieferer eine Chance. „Wenngleich sich die Märkte stark nach Asien verschieben, sind viele deutsche Zulieferer doch sehr gut positioniert, um auch außerhalb von Europa erfolgreich zu sein“, ist Lars Stolz, Partner und Automobilzulieferexperte bei Oliver Wyman, überzeugt. „Gerade innovative und strategisch gut aufgestellte Unternehmen werden sich im Wettbewerb mit Playern aus Fernost behaupten können.“
Die aktuelle Oliver-Wyman-Studie „ Risikomuster in der Automobilzulieferindustrie“ hat die wichtigsten Faktoren für künftigen Erfolg ermittelt. Dazu zählen u.a. ein globales Geschäftsmodell verbunden mit geeigneter Wertschöpfung in den Wachstumsmärkten, die Unabhängigkeit von einzelnen OEMs aus Europa, USA und Japan sowie eine starke Technologieposition oder gar Nischenstatus. lb/gö
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