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„Lösungen für den Weltraum lassen sich jetzt auch auf der Erde nutzen“

GKV: Deutsche Kunststoffverarbeiter nehmen bei Problemlösungen weltweit einen Spitzenplatz ein
„Lösungen für den Weltraum lassen sich jetzt auch auf der Erde nutzen“

"Lösungen für den Weltraum lassen sich jetzt auch auf der Erde nutzen"
Günter Schwank ist Präsident des GKV in Frankfurt - "Das Reservoir an Ideen, die zu neuen Produkten führen, ist noch lange nicht ausgeschöpft."
Der Kunststoffmarkt hat sich auf hohem Niveau stabilisiert. Für Günter Schwank, Präsident des Gesamtverbandes der Kunststoffverarbeitenden Industrie, ist das Potenzial noch lange nicht erschöpft: Problemlösungen und technisch verbesserte Maschinen sind immer gefragt.

Das Gespräch führte unser Redaktionsmitglied Dr. Bettina Keck bettina.keck@konradin.de

Bekommen die Kunststoffverarbeiter wenige Wochen vor der K die konjunkturelle Abkühlung zu spüren?
Wir verzeichnen im Vergleich zum Bruttosozialprodukt seit Jahren doppelt so hohe Wachstumsraten. Im Vorfeld der Messe sind unsere Erwartungen daher zurückhaltend. Probleme liegen vor allem im Baubereich und bei den Halbzeugen. Bis zum Jahresende haben wir aber gute Chancen, eine Zuwachsrate von zwei bis zweieinhalb Prozent über die ganze Branche hinweg zu erreichen.
Wird die Messe den Wachstumsmotor wieder in Schwung bringen?
Da bin ich sicher! Die K ist das Weltereignis für die Kunststoffindustrie schlechthin. Besonders in den Bereichen Maschinen und Peripherie erwarten die Kunststoffverarbeiter neue Lösungen. Viele Hersteller entwickeln vorhandene Ideen weiter. Zum Teil können sie die Produktivität steigern, obwohl die Technik einfacher wird. Nicht zuletzt tragen wirtschaftliche Maschinen auch dazu bei, Ressourcen zu schonen, besonders was die Nutzung von Energie betrifft.
Können die deutschen Kunststoffverarbeiter auf dem Weltmarkt mithalten?
In den letzten Jahren verzeichnen wir wachsende Exportquoten. Dieses Jahr haben wir erstmals die Marke von 30 Prozent übersprungen. Beim Erfinden neuer Produkte und Problemlösungen nehmen deutsche Kunststoffverarbeiter weltweit einen Spitzenplatz ein.
Entwickeln sich die einzelnen Marktsegmente innerhalb Ihrer Branche einheitlich?
Während die Baubranche im Moment noch kämpft, entwickeln sich Nischenlösungen und eine leistungsfähige Logistik besonders gut. Durchschnittlich ist die Rendite relativ niedrig. Die Werte sind jedoch innerhalb der Branche nicht einheitlich und bewegen sich zwischen null und sieben Prozent. Einen überdurchschnittlichen Zuwachs verzeichnen die Verpackungen. Der Trend geht hin zu mehr Vielfalt, das heißt zu immer kleineren und mehr Packungseinheiten. Die Nachfrage ist da – nicht nur beim Single-Haushalt, sondern gerade auch in der Industrie, in der immer mehr Kleinteile benötigt werden.
Das nächste Jahr ist nicht mehr fern. Was erwartet die Kunststoffverarbeitende Industrie für 2002?
Der Markt hat sich auf hohem Niveau stabilisiert. Ich gehe davon aus, dass sich unsere Branche auch 2002 mit Zuwachsrate weiterentwickeln wird. Das Potenzial dazu ist noch nicht erschöpft.
Sehen Sie gegenwärtig Trends, beispielsweise bei den Materialien?
Neue Spezialkunststoffe werden kaum noch erfunden, größere Dynamik liegt bei den Massenkunststoffen. Hier werden technische Eigenschaften verbessert und wirtschaftlich gemacht. Diese Tendenz betrifft generell alle Anwendungen. Beispielsweise lassen sich neue Typen von Polypropylen erfolgreich in der Automobilindustrie einsetzen.
Welchen auf der K präsentierten technischen Lösungen kommt Ihrer Meinung nach eine große Bedeutung zu?
Die ein oder andere spezielle Lösung wurde kostenaufwendig für den Weltraum erfunden und lässt sich jetzt günstig auf der Erde nutzen. Dies gilt beispielsweise für Schutzanzüge. Mit am interessantesten sind wohl Filteranlagen, die ursprünglich für die Raumfahrt entwickelt wurden. Technisch sind diese Anlagen so einfach, dass sie in Gegenwart und Zukunft weltweit einen bedeutenden Beitrag zur Trinkwasserversorgung leisten können.
Gibt es Wachstumsfelder, in denen ein großes Potenzial für kunststoffverarbeitende Betriebe liegt?
Das Reservoir an Ideen, die zu neuen Produkten führen, ist noch lange nicht ausgeschöpft. Oft lässt sich durch eine Neuentwicklung aus Kunststoff ein anderer Werkstoff substituieren. Ich denke hier an den Siegeszug der PET-Flaschen, die eine besonders wirtschaftliche Lösung darstellen. Die Kunststoffe gewinnen auch immer mehr Bedeutung in der Isolier- und Haustechnik.
Industrieanzeiger
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