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Magnetbahn zieht Zulieferer an

Aluminium ist am Zug
Magnetbahn zieht Zulieferer an

Flug in Höhe 0 startet: die 40 Kilometer lange Transrapidstrecke vom Stadtzentrum Schanghai zu dem neuen Flughafen Pudong International wird gebaut. Im Jahr 2003 will Thyssen Transrapid Systeme GmbH mit ihren vier Magnetschnellbahnen über diese Strecke schweben. Viele deutsche Zulieferer profitieren von dem Auftrag.

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Baumgärtner thomas.baumgärtner@konradin.de

Ein Großteil der Aufträge für das Transrapidprojekt im fernen China wird zu 90 % an mittelständische Unternehmen in Deutschland vergeben. Nur sie, so heißt es, konnten die extrem kurzen Lieferzeiten zusichern.
Einer dieser Zulieferer ist die Firma Umwelttechnik Wesselmann GmbH aus Hamm, die, anders als ihr Name vermuten lässt, auch in der Elektrotechnik tätig ist. Geschäftsführer Torsten Wesselmann konnte nicht nur die geforderten Lieferzeiten zusichern. Sein Betrieb verfügt auch über ein besonderes Know-how: Bereits seit September 1996 liefert Wesselmann anodisiertes Aluminiumband für die Magnetschnellbahnen. So beispielsweise auch für die Transrapid Versuchsanlage Emsland (TVE).
Die hochleitfähigen Aluminiumbänder und Aluminiumfolien dienen als Grundlage für die Magnettechnik. Ein wichtiger Vorteil: sie sind leichter als das alternative Kupfer. Die Magnetspulen ersetzen mit einem Gewicht von 2,5 t die doppelt so schweren Spulen aus Kupfer in den Hebe-, Führ- und Bremsmagneten der Schnellbahn. Durch die Gewichtseinsparung wird wesentlich weniger Energie verbraucht.
Der scheinbare Vorteil des Kupfers, seine höhere elektrische Leitfähigkeit, wird laut Wesselmann durch die positiven Faktoren bei Aluminium deutlich ausgeglichen. Denn Anoxal-Bänder und -Folien können direkt zu Spulen gewickelt werden. Es sei keine weitere Isolierung nötig. „Alle Nachteile, die durch das Isolieren von Kupferdraht mit organischen Materialien auftreten können, entfallen“, so der Geschäftsführer. Insbesondere würde die relativ niedrige zulässige Arbeitstemperatur, der diese Isolierstoffe ausgesetzt werden dürfen, die Verwendung von Kupferdrahtspulen stark einschränken. Die isolierende Schicht der Ano-xal-Bänder und Folien hingegen ist rein anorganisch und bis über 2050 °C temperaturbeständig.
Als weiterer Vorteil der Anoxal-Bänder und -Folien gilt, dass höhere Füllfaktoren erreichbar sind als mit Draht. „Die Konstruktion wird platzsparender und trotz geringerer elektrischer Leitfähigkeit können Anoxal-Spulen vielfach sogar kleiner sein“, argumentiert Wesselmann. Zudem bewirke die dichte Packung der Spule, dass die während des Betriebes entstehende Wärme wesentlich besser abgeleitet wird. Wärmestauende Hohlräume könnten weitgehend vermieden werden.
Wesselmann und andere Zulieferer hoffen nun darauf, dass sich die Kurzstrecke zwischen Stadtzentrum und Flughafen bewährt. Denn dann steht der geplanten Gesamtstrecke über 1300 km von Schanghai nach Peking nichts mehr im Weg.
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