Maschinenbauer definierten jetzt, welche qualitativen Anforderungen sie an künftige Bachelor- und Masterstudiengänge stellen. Demnach kann der anwendungsorientierte Bacheler nur im Rahmen eines 7– bis 8-semestrigen Studiengangs erreicht werden.
Bis 2010, so vereinbarten auf einer Konferenz in Bologna drei Dutzend Staaten im Vorjahr, sollen Bachelor- und Master-Abschlüsse die nationalen Abschlüsse ersetzen. Jeder Studiengang muss völlig umstrukturiert werden, Inhalte und Abläufe gilt es, neu zu sortieren.
Damit nicht an den Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbei ausgebildet wird, bieten die Maschinenbauer im Vorfeld des Umstellungsprozesses ihre Unterstützung an. Schützenhilfe leistet der VDMA e. V.. der über seine Impuls-Stiftung Geschäftsführer und Personalchefs interviewt und so die künftigen Anforderungen an die Ingenieurausbildung ermittelt hat. Der Vorstoß hat Grund: „Mehr als 16 Prozent der 860 000 Beschäftigten des Maschinen- und Anlagenbaus sind heute schon Ingenieure“, betont Dr. Eberhard Reuther, vorsitzender Kurator der Impuls-Stiftung. Künftig werde jeder fünfte Beschäftigte in dieser Branche Ingenieur sein.
Da die hiesigen Maschinen- und Anlagenbauer heute knapp 60 % ihrer Ingenieure an den Fachhochschulen rekrutieren, richtet die Praxis ihr Augenmerk vor allem auf Absolventen dieses Hochschultyps.
„Die besondere Stärke der FH’s sehen die Betriebe in der Ausbildung zum anwendungsorientierten Bachelor“, erläutert Prof. Dr. Eckart Kottkamp, Vorsitzender der VDMA-Initiative Ingenieurausbildung, das Votum der Firmenchefs. Aus diesem Grund plädiert der VDMA dafür, den Bachelor als Regelabschluss an den FH’s zu etablieren. Dies könne jedoch wegen der Qualifikationsanforderungen nur im Rahmen eines 7- bis 8-semestrigen Studiengangs erreicht werden und nicht wie geplant in nur sechs Semestern. Würde an den Fachhochschulen der Master zum Regelabschluss, befürchten die Firmenchefs, dass sich die Studiendauer verlängert.
Dieser Studiengang muss nach Worten Kottkamps „fundierte Praxiserfahrungen integrieren“. Das fachliche Niveau der Bachelor-Absolventen müsse zumindest dem der heutigen FH-Diplomingenieure entsprechen. Hingegen soll der forschungsintensive Master Regelabschluss der Universitäten bleiben.
Für wichtig wird erachtet, die unterschiedlichen Hochschultypen zu erhalten und ihrem Auftrag entsprechend auszustatten. Trotz aller notwendigen überfachlicher Kompetenz betonten die Interviewpartner die absolute Priorität der fundierten Grundlagenausbildung, die sie künftig eher für noch bedeutsamer einschätzen. dk
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