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„Messe muss Besuchern Antworten auf Fragen der Zukunft geben“

Dr. Walter Gehring: Die AMB ist mehr als eine Präsentation von Produkten
„Messe muss Besuchern Antworten auf Fragen der Zukunft geben“

"Messe muss Besuchern Antworten auf Fragen der Zukunft geben"
Dr. Walter Gehring, Geschäftsführer der Messe Stuttgart: "Sonderschauen und Themenschwerpunkte zu Innovationstrends sind das Erfolgsgeheimnis der AMB."
In 18 Jahren hat sich die AMB über die nationalen Grenzen hinaus einen Namen gemacht. Dr. Walter Gehring, Geschäftsführer der Messe Stuttgart und Vater der AMB, geht nächstes Jahr in den Ruhestand. Er prognostiziert bei besserer Infrastruktur weiteres Wachstum.

Das Interview führte Chefredakteur Dr. Rolf Langbein

? Herr Dr. Gehring, die AMB ist heute das Flaggschiff der Messe Stuttgart. Haben Sie, als Sie 1982 diese Messe aus der Taufe hoben, diesen Erfolg erwartet?
! Ja, ich habe eigentlich mit dem Erfolg gerechnet. Denn der Erfolg einer Messe bestimmt sich heute nach ihrer Lage im Markt. Die AMB ist die zentrale Messe für Metallbearbeitung in einem Markt, der mit 50 bis 100 km um Stuttgart herum etwa 40 Prozent der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie beheimatet. Und was noch wichtiger ist, hier sitzen mit der Automobilindustrie und der Elektrotechnik auch die wichtigsten Anwender. Das sind entscheidende Voraussetzungen für eine so hochkarätige Fachmesse wie die AMB.
? Welche weiteren Faktoren tragen zum Erfolg dieser Messe bei, die im Emo-freien Jahr auf eine Reihe von Wettbewerbsveranstaltungen in Deutschland und Europa trifft?
! Da spielen auch die Nachbarländer Schweiz, Österreich und Oberitalien eine Rolle, die ja alle Schwerpunkte im Maschinenbau aufweisen. Und immer mehr schicken auch die Länder im Osten ihre Fachleute auf die AMB. Hervorzuheben ist aber auch die Tatsache, dass sich die AMB als Trendmesse etabliert hat. Sie greift früher als andere vergleichbare Veranstaltungen Innovationstrends auf. Wir haben als erste das Thema Hochgeschwindigkeitsbearbeitung in den Mittelpunkt gestellt. Und in diesem Jahr greifen wir Themen wie Reinraumtechnik oder Trockenbearbeitung auf. Hier haben wir gute Partner, die uns bei der Präsentation der Themen unterstützen.
? Sehen Sie in Themenschwerpunkten und Sonderschauen auch in Zukunft ein reizvolles Angebot für Aussteller und Besucher?
! Ja, denn ich glaube, dass eine Messe mehr sein muss als eine Präsentation von Produkten. Sie muss Problemlösungen und Trends aufzeigen und dem Fachbesucher Antworten auf in die Zukunft gerichtete Fragen geben. Das tun wir im Rahmenprogramm und sehen darin eines der Erfolgsgeheimnisse der AMB.
? Sie haben stets davon gesprochen, dass die AMB über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus auf die Anrainerregionen der Nachbarstaaten ausstrahlt. Hat sich das auf die Besucherstatistik niedergeschlagen?
! Ja, das ist zu erkennen. Anfangs war die AMB eine rein süddeutsche Messe. Sie hat aber sehr schnell überregionale Maßstäbe angenommen. So haben Fachbesucher und Aussteller aus der Schweiz und Österreich schon früh erkannt, dass die AMB eine Art Gate-Funktion für den gesamten europäischen Werkzeugmaschinenmarkt hat. Das stellen wir auch auf der Besucherseite fest. Rund ein Fünftel der Besucher kommt aus dem Ausland, zunehmend auch aus Ländern wie Tschechien und Ungarn. Wir haben zudem ein Netzwerk internationaler Kooperationen aufgebaut. So unterstützen sich die Messen für Metallbearbeitung in Frankreich und auch in Bilbao und Brünn bei der Besucherwerbung, der PR und bei Gemeinschaftsständen aus den Ländern.
? Sie haben lange persönlich auf den Bau eines neuen Messegeländes in Stuttgart hingearbeitet. Kann dessen Realisierung der AMB noch einen weiteren Schub verleihen?
! Die AMB zeigt, dass Stuttgart das neue Messegelände braucht. In diesem Jahr stehen 280 Unternehmen mit gewünschten 15 000 m² Nettofläche auf der Warteliste. Die jetzigen Aussteller mussten zum Teil auf Fläche verzichten. Gerne würden wir auch Peripherie der Werkzeugmaschinen ausstellen, doch das geht in der heutigen Situation nicht. Insofern würde das neue Gelände der AMB einen deutlichen Schub verleihen.
? Im nächsten Jahr werden Sie aus Ihrem Amt scheiden, also die Früchte Ihres Tuns nicht mehr selbst ernten. Werden Sie dennoch der Messewelt erhalten bleiben?
! Ich bleibe sicher der Messewelt noch eine gewisse Zeit erhalten – in Deutschland oder aber im benachbarten Ausland.
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