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Messe-Showdown: regional contra zentral

Zulieferer sind Zielgruppe neuer Messeangebote
Messe-Showdown: regional contra zentral

Wie Pilze aus dem Boden schossen in den vergangenen Jahren spezielle Zuliefermessen. Im Fokus der Messe-Scouts: Zulieferer der Fahrzeugindustrie. Weil sich die Wertschöpfungs-Landschaft dort ändert, benötigen Einkäufer mehr Kontakte.

Thomas Baumgärtner ist Journalist in Kusterdingen

Die wohl auffälligsten Veränderungen werden im Frühjahr in Hannover zu beobachten sein: Die Hannover Messe richtet ihren Zulieferbereich neu aus. Die traditionsreiche Fachmesse hat mit den Jahren etwas Staub angesetzt – und landauf landab Konkurrenz bekommen.
Immer mehr Messeveranstalter erkannten die Veränderungen in der automobilen Wertschöpfungskette und die Zulieferer als Kunden. Nach schleppendem Start wohl am erfolgreichsten: die Z in Leipzig. Seit sich die Zuliefermesse auf den Automotive-Bereich konzentriert und sich in Sachsen Automobilindustrie ansiedelt, strömen die Besucher auf die kleine, aber feine Ausstellung. Weit über 3000 zählten die Veranstalter auf dem neuen Gelände vor den Toren der Messestadt.
Hinsichtlich der Besucher sind das zwar Größenordungen, die dem Gigant Hannover Messe nichts anhaben können, aber die Aussteller prüfen derzeit sehr genau, welches Messe-Engagement sich für sie lohnt. Zentral oder regional? Die Auswahl ist groß. Ob in Basel, Strasbourg, Karlsruhe, Frankfurt/M., Wolfsburg oder Leipzig – überall gibt es für die Automobilzulieferer spezielle Angebote.
Der Trend heiße „zielgruppengenaue Messen mit vorwiegend regionalem Charakter“, meint Charles Ertzbischoff, Chef der Zuliefermesse Fist in Strasbourg. Auch die Fist spricht in diesem Jahr verstärkt die Automobilzulieferer an. Immerhin befinden sich ein Viertel der französischen Automobilzulieferer im Gebiet Elsass und Franche-Comté. Und 80 % der elsässischen Firmen exportieren nach Deutschland – vornehmlich an die Autohersteller.
Dem Trend zur Regionalisierung will sich nun die Deutsche Messe AG in Hannover entgegenstemmen und gleichzeitig der Zielgruppe Kfz-Zulieferer etwas bieten. „Unser Ziel ist, die Zulieferer der Fahrzeugindustrie innerhalb der Fachmesse Subcontracting zu konzentrieren“, gibt der Hannoveraner Messevorstand Sepp D. Heckmann vor.
Die Messe-Macher in Hannover besinnen sich darauf, dass 60 % der Aussteller zu den Zulieferern der Fahrzeugindustrie gehören. Nur war das bislang nicht sichtbar. „Langfristig möchten wir diese Aussteller rund um ein offenes Vortrags- und Kommunikationsforum positionieren. Darüber hinaus werden alle Aussteller der Subcontracting, die Fahrzeugbau-Komponenten anbieten, gekennzeichnet. So wird das Angebot für den Besucher sehr viel transparenter“, verspricht Heckmann. Insgesamt soll das neue Gesicht der Subcontracting thematisch geprägt sein: von den Bereichen Maschinen-, Fahrzeug- und Anlagenbau.
Viele Zulieferer, besonders die aus dem Ausland, stellen in Hannover auf Länder- oder regionalen Gemeinschaftsständen aus. Das zu verändern, dürfte nicht von heute auf morgen gehen. Der Wandel braucht Zeit, und die könnte knapp werden. Denn der Trend zu neuen Messeangeboten ist ungebrochen.
Im Oktober öffnet auf dem neuen Messegelände in Karlsruhe die Interpart ihre Tore. „Es ist die einzige Fachmesse für die Zulieferindustrie und für die Beschaffung von Komponenten und Teilen in Süddeutschland“, zeigen sich die Veranstalter von der Konkurrenz jenseits der naheliegenden Grenzen unbeeindruckt. Messe-Manager Wieland Kniffka: „Durch die Konzentration auf die Zulieferindustrie sind wir übersichtlicher und persönlicher als breiter gefasste Großmessen.“
Ungebrochener Trend zu maßgeschneiderten Angeboten
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