Gerade mal drei Wochen ist es her, als der Industrieanzeiger in einer Hintergrundreportage die Messelandschaft im Werkzeug- und Formenbau sowie den additiven Verfahren beleuchtete und die einzelnen Veranstalter zur Wettbewerbssituation Stellung nehmen ließ (Ausgabe 14 vom 8. Juni, Seite 20). Im Kommentar dazu hieß es unter anderem: „Über die Tragfähigkeit der Konzepte wird mit den Füßen abgestimmt – entweder backen alle kleinere Brötchen oder es gibt eine radikale Auslese.“ Sprich, der Besucher entscheidet, welche Konzepte, welche Messen sich durchsetzen werden.
Nun gibt es aber einen weiteren Mitspieler: das Landgericht Frankfurt. Hier streiten der Euromold-Veranstalter Demat und die Messe Frankfurt mit ihrer Messe Formnext. Zur Zeit steht es 1 : 0 für die Demat. Bestätigte das Landgericht doch die einstweilige Verfügung gegen die Messe Frankfurt wegen widerrechtlicher Versendung von E-Mails und Verstößen gegen das Datenschutzrecht. Laut dem Sprecher des Landgerichts wurde der Messegesellschaft untersagt, ohne Zustimmung der Adressaten weitere E-Mails zu versenden. Im Hauptsacheverfahren sollen weitere Vorwürfe geklärt werden, zu entscheiden ist ferner über eine seitens der Demat eingereichte Schadenersatzklage. Schon länger laufe derzeit jedoch ein anderes Verfahren der Messe Frankfurt gegen die Demat, in dem es um offene Forderungen gehe (mehr auf Seite 16).
Man sieht, es wird mit harten Bandagen gekämpft. Erfreulicher wäre jedoch, das bessere Konzept setzt sich durch. Davon hat der Besucher mehr. Wobei natürlich alles mit rechten Dingen abzulaufen hat, zumal ein kommunales Unternehmen – das quasi nicht pleitegehen kann – mit einem privaten Messeveranstalter im Clinch liegt. Lachender Dritter dürfte aber jetzt schon die Landesmesse Stuttgart sein mit ihrer fulminant gestarteten Moulding Expo. •
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