Im vergangenen Jahr haben Sie angekündigt, dass die betriebswirtschaftlichen Standardlösungen Dynamics NAV und AX in mehreren Schritten zusammengeführt werden. Wie weit sind sie damit gekommen?
Wir machen gerade die rollenbasierte Benutzeroberfläche und die enge Office-Integration in beiden Produkten verfügbar. Bei der Benutzerschnittstelle werden sich NAV und AX immer ähnlicher. Das gilt allerdings nicht für die darunterliegende Code-Basis. Diese Zusammenführung ist für uns weniger wichtig als die Zusatzfunktionen, die wir ständig ausbauen.
Kundenmanagementsoftware als Mietlösung haben sie für dieses Jahr angekündigt. Haben Sie weiter reichende On-Demand-Pläne?
Nein. Wir denken vorerst nicht daran, die komplette Standardsoftware als Mietlösung anzubieten, so wie das beispielsweise SAP vorhat. Das würde nach unserer Beobachtung bei den Anwendern auch derzeit nicht ankommen. Wir sehen hier einen großen Unterschied zwischen Kundenmanagementlösungen und ERP-Suites: MS CRM nutzen viele Unternehmen ohne größere Anpassungen. NAV und AX hingegen will jeder nach seinen Wünschen anpassen. Mit On-Demand-Lösungen wäre so etwas nur eingeschränkt möglich.
Wann glauben Sie, wird sich das On-Demand-Konzept auf breiter Front durchsetzen?
Das wird wohl in Europa noch einige Jahre dauern. US-Anwender greifen den Trend schneller auf, so wie sie es auch beim Outsourcing taten. Für unsere Partner haben wir die Lizenzbedingungen bereits 2006 so angepasst, dass sie Hosting-Lösungen anbieten können. Einige sind damit recht erfolgreich und bedienen mit gehosteten Branchenlösungen für NAV und AX bis zu 6000 Nutzer.
Jürgen Frisch Redakteur Computerzeitung, Konradin IT-Verlag, Leinfelden
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