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Neues Profil für innen und außen

Der neue WSM-Präsident Galladé arbeitet am Image der Branche
Neues Profil für innen und außen

Das Bild sei verzerrt, sagt der neue Präsident des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung WSM, Ulrich Galladé. Die Branche sei alles andere als konservativ, sondern nach vorn orientiert und bereit, sich auch im härter gewordenen internationalen Umfeld zu behaupten.

Von Chefreporter Wolfgang Filì chefreporter@fili.net

Als er sich vor 20 Jahren mit der Behauptung aus dem Fenster lehnte, dass die Automobilbranche ihren Zukauf radikal umbauen und letztlich für die Zulieferer nichts so bleiben werde wie sie’s bislang gewohnt waren, wird mancher seiner Kollegen gedacht haben – nun ja, der junge Mann sucht sich wohl Profil zu schaffen.
Dabei hatte Ulrich Galladé – damals Anfang 30 und frisch von Daimler in den väterlichen Betrieb gewechselt – nichts anderes gemacht als sehr genau hinzuhören, wie denn die Altmeister die Entwicklung ihrer Kfz-Branche einschätzten. Vor allem eine von Fiat-Chef Agnelli betriebene Studie hatte ihn beeindruckt. Die nämlich ging von einer Konzentration auf nur mehr acht global führende Automobilhersteller aus und unterstellte, dass den Zulieferern nichts anderes übrig bleiben werde, als diesen Trend mit all seinen Brechungen zu spiegeln.
Seit dem 1. Mai 2005 nun repräsentiert Ulrich Galladé den Düsseldorfer Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V. (WSM). Damit ist er zunächst für anderthalb Jahre Nachfolger des zum Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. in die Hauptstadt gewechselten Unternehmers Jürgen Thumann. Und die „Profilsuche“ dürfte bei den Wahlvertretern der 4400 WSM-Mitgliedsbetriebe nur insoweit ein Thema gewesen sein, als dass man halt einen neuen Präsidenten mit Profil suchte. Mit diesem Attribut kann der Wittener Industrielle tatsächlich aufwarten.
1985 nach dem plötzlichen Tod des Vaters von jetzt auf gleich in die Leitung der Galladé Umformtechnik eingetreten, hat der gelernte Maschinenschlosser und Ingenieur das Unternehmen zu einem breit aufgestellten, über 400 Mitarbeiter starken Zulieferer für Kfz-Module und -Komponenten geformt. Unter dem Dach der Galladé-Holding sind heute fünf eigenständige Unternehmen organisiert.
Weil er – wie Galladé gerne betont – das Metier der Metallumformung von der Pieke auf gelernt und nahezu alle Konjunkturbögen der Branche mit durchkurvt habe, sei es für ihn nur folgerichtig gewesen, sein Geschäft längs der Herausforderungen des Markts weiter zu entwickeln und zu diversifizieren. Insofern seien die Spielregeln heute die gleichen wie vor 30 Jahren zuzeiten der Agnelli-Studie.
Galladé – heute Anfang 50 – denkt positiv und marktgetrieben. Vielleicht ist es gerade das, was die überwiegend familiengeführten Stahl- und Metallverarbeiter für ihr Gewerk mehr als bisher vermittelt sehen möchten. Und so kommentiert der neue WSM-Präsident die jüngsten Tarifabschlüsse der Stahlindustrie auch nicht mit dem bekannten Verbandslamento. Vielmehr stellt er fest, dass man sich zwar eine quantitativ andere Einigung habe vorstellen können, letztlich aber erleichtert zur Kenntnis nehme, dass die Lieferkette zwischen der Ur- und Endform zu keiner Zeit abgerissen sei. Mit Blick auf den internationalen Wettbewerb sei dies essenziell. Worum man sich jetzt verstärkt kümmern werde, seien die stark gestiegenen Energiekosten. Hier werde er sich für Lösungen stark machen, die für eine energiehungrige Branche wie der seinen wirtschaftlich vertretbar seien
Neue Standards will der WSM-Präsident auch in Sachen Image setzen. Viel zu wenig werde wahrgenommen, dass die Metall- und Stahlumformung ein hochinnovativer Industriezweig mit erheblichem Potenzial sei. Beispielsweise sei in der Öffentlichkeit kaum registriert worden, dass die Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren ihr Engagement für Forschung und Entwicklung nahezu verdoppelt hätten. Aber auch hier, unterstreicht Galladé, ließe sich durchaus noch weiter Profil gewinnen.

WSM-Mitgliedsunternehmen
  • 4400 Betriebe, vorwiegend familiengeführt
  • beschäftigen derzeit 401 000 Menschen
  • verarbeiten mit 15 Mio. t Stahl p.a. ein Drittel der deutschen Produktion
  • setzten 2004 rund 58 Mrd. Euro um
  • bei einem Exportanteil von knapp 30 %
  • investieren 1,2 % vom Umsatz in Forschung und Entwicklung
  • erzielen im Schnitt 1,7 % vom Umsatz Ertrag nach Steuern
  • bedienen mit ihren Produkten Automobilhersteller, Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik- und Elektronikbranche sowie die Bauindustrie
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