Mit X3-Solutions löst die Komet-Gruppe Fertigungsprobleme, die außerhalb der Kernkompetenz des Kunden liegen. Das Dienstleistungskonzept geht weit über das Toolmanagement hinaus. Bei Bedarf entwickelt der Werkzeughersteller ganze Prozesse und liefert vom Werkzeug über die Vorrichtung bis zur Maschine alle Komponenten.
Ralf Pickenhahn ist Assistent des Geschäftsbereichsleiters X3-Solutions in der Komet-Gruppe, Besigheim
Weil sie immer öfter gezwungen sind, einbaufertige Komponenten herzustellen, müssen Zulieferer zunehmend fachfremde Fertigungsverfahren anwenden. Hierfür liefert der Besigheimer Werkzeughersteller Komet schlüsselfertige Prozesse. Das Ziel ist, die Fertigung des Kunden zu optimieren, damit der sich auf die Entwicklung eigener Produkte konzentrieren kann.
Das X3-Solutions genannte Lösungskonzept bietet neben individuell abgestimmten und eingestellten Werkzeugen sowie dem Toolmanagement eine ganze Reihe von Dienstleistungen. Je nach Kundenwunsch reicht das Angebot von der Projektberatung über das Planen und Entwickeln von Fertigungsprozessen bis hin zur Lieferung schlüsselfertiger Produktionslösungen.
Hinter X3-Solutions stehen Experten aus den Bereichen Werkstoff- und Fertigungstechnik sowie CAD/CAM- und CNC-Programmierer, Konstrukteure und Maschinenbau-Ingenieure. Im ersten Schritt erarbeiten die Spezialisten auf der Basis von Kundendaten ein Grobkonzept und eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sowie eine Machbarkeitsstudie. Bereits in dieser Phase hat der Kunde mit dem Projektmanager einen Ansprechpartner, der für eine reibungslose Kommunikation sorgt. Die Kundendaten von Werkstück und Maschine dienen als Basis für 3D-CAD-Konstruktionen der Werkzeuge und Vorrichtungen. Darüber hinaus werden sie auch für Kollisionsbetrachtungen und die Planung des Fertigungsablaufs genutzt.
Damit der Prozess beim Kunden sicher läuft, führt Komet in seinem Tech-Center Simulationen und Versuche mit Kundenteilen durch. Hat der Auftraggeber eine schlüsselfertige Lösung geordert, gehören die erforderlichen Vorrichtungen und auf Wunsch sogar die Bearbeitungsmaschinen zum Lieferumfang. Die Schwaben installieren alle Komponenten vor Ort und fahren den Prozess ein. Der Kunde braucht nur noch zu produzieren.
Beim Auslegen des Prozesses berücksichtigen die Techniker neben den Eigenschaften des Werkstücks, den erforderlichen Maschinenkapazitäten, Vorrichtungen oder Handlingsystemen auch logistische Anforderungen oder Gebäudevoraussetzungen. „Ideal ist, mit dieser Projektbetrachtung frühzeitig zu beginnen. Dann kann das Know-how der Werkzeugspezialisten bereits in die Konstruktion eines Bauteils einfließen“, sagt Roger Kupferschmid, Geschäftsführer beim Automobilzulieferer Georg Fischer in Friedrichshafen. „So entstehen technisch und wirtschaftlich optimale Lösungen.“ Die Friedrichshafener entwickeln und produzieren Gussteile und Komponenten für den Fahrzeug- und Maschinenbau. Um den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden, betreibt das Unternehmen nicht nur eine innovative Produktentwicklung, sondern auch eine zukunftsorientierte Fertigung. Hier nutzt Georg Fischer das Werkzeug- und Dienstleistungsangebot der zur Komet-Gruppe gehörenden Unternehmen Komet GmbH in Besigheim, Dihart GmbH in Rheinfelden und der Stuttgarter Jel GmbH & Co. KG.
X3-Solutions endet jedoch nicht, wenn die vorgegebene Qualität und die angestrebte Zykluszeit erreicht sind und der Prozess sicher läuft. Fester Bestandteil der anschließenden Serienbetreuung ist die laufende Werkzeuglogistik und das Bereitstellen der Tools auf der Basis eines detaillierten Bedarfsplans. Zum After Sales Service gehören das Werkzeugmanagement, Wartungsarbeiten, Standzeitdokumentationen oder Schulungen. „Doch das ist nur eine Seite“, betont Roger Kupferschmid. „Die umfassende Projektkenntnis des Projektleiters ermöglicht es, den Prozess permanent zu optimieren.“ Hierfür bringt er auch neue Verfahren, Werkzeuge oder Ideen für effizienteres Bearbeiten ein.
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