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Nutzfahrzeug-Konjunktur bringt 60. IAA in Fahrt

Zulieferer, OEMs und Dienstleister zeigen Wertschöpfungskette
Nutzfahrzeug-Konjunktur bringt 60. IAA in Fahrt

Die Nutzfahrzeug-Branche in Deutschland meldet hohe Zuwachsraten. Die vollen Auftragsbücher sollen jetzt der 60. IAA Nutzfahrzeuge Schubkraft verleihen, erwarten die Veranstalter. Mittlerweile stellen Zulieferer die Hälfte der Aussteller auf der Leitmesse.

Das Tief scheint vorbei zu sein. „Das Jahr 2004 ist für die Nutzfahrzeugbranche ein Jahr des Aufschwungs. Wir gehen daher mit großer Zuversicht und voller Optimismus auf diese IAA“, sagt der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Prof. Dr. Bernd Gottschalk, im Hinblick auf die 60. IAA Nutzfahrzeuge (23. bis 30. September 2004 in Hannover). Der Auftragsbestand in der Branche habe kräftig zugelegt, die Produktion laufe auf vollen Touren. Die Perspektive für die Beschäftigung in diesem Automotive-Segment hat sich laut VDA ebenfalls verbessert.

Vor zwei Jahren war die Nutzfahrzeugbranche in einer schwierigen Verfassung. Die Stimmung war gedrückt, die Fabriken unterbeschäftigt, die Nachfrage nach Lkw und Transportern zäh. Jetzt herrscht ein anderes Bild, wie Verbandspräsident Gottschalk erklärt: „Die Belebung der Märkte, Standortsicherungsvereinbarungen, verbesserte Kostenstrukturen, flexiblere Arbeitszeitmodelle, schlankere Prozesse, neue Produkte und Technologien sowie kundengerechte Service- und Dienstleistungspakete haben dieses Bild gründlich verändert.“ Außerdem beschert die EU-Osterweiterung den Lastwagen-Herstellern und ihren Lieferanten ein zusätzliches Geschäft.
Alle relevanten Märkte – Ost- und Westeuropa, Amerika sowie Asien – spüren den Rückenwind. Davon profitieren besonders die global aufgestellten deutschen Hersteller schwerer Lkw, die nach VDA-Zahlen ihren Export bis einschließlich Juli um 17 % steigerten. Auch die Neuzulassungen erhöhten sich in den ersten sieben Monaten um 16 %, die Produktion stieg sogar fast um ein Viertel. Die Auftragseingänge legten in diesem Zeitraum aus dem In- und Ausland gleichermaßen um fast ein Drittel zu.
Im 1. Halbjahr erhöhten die deutschen Hersteller zudem ihren Marktanteil in Westeuropa um 1 % (38,8 %) und in Deutschland auf um 0,6 % (73,2 %). Im Gesamtjahr sollen nach Prognosen Produktion, Export und Neuzulassungen von schweren Lkw gleichermaßen zweistellig zulegen.
Nach der aktuellen Vorhersage soll die Produktion schwerer Lkw in Deutschland auf 155 000 Stück (Vorjahr: 131 000) steigen, ihr Export wird von 101 000 auf 117 000 Fahrzeuge anziehen. Bei der Lastwagen-Ausfuhr erwarten die Konjunkturforscher ein Allzeithoch. Bescheidener – aber dennoch positiv – fallen die Erwartungen im Transporterbereich aus. Dort wird für das Gesamtjahr mit 5 % mehr Neuzulassungen gerechnet.
Als technologischen Trend wird sich auf dieser IAA vieles um das Thema Abgasreduzierung drehen, sind sich Beobachter sicher. Mit den neuen Technologien zur Emissions- und Verbrauchsreduzierung stehe diese Industrie vor einem „ökologischen Quantensprung“, urteilt Verbandschef Gottschalk. Auf der Messe sollen zahlreiche Fahrzeuge präsentiert werden, die schon die neuen Grenzwerte erreichen, die ab 2006 Gültigkeit haben werden.
Neben der Umwelt steht die Verkehrssicherheit im Vordergrund. Die aktive Sicherheit, also die Vermeidung von Unfällen durch elektronische Helfer und Fahrerassistenz, steht dabei im Blickpunkt. Hersteller und Zulieferer basteln beispielsweise an elektronischen Fahrdynamik-Stabilitätsregelungen, adaptiven Abstandsregelungen oder Spurhalte-Assistenten.
Kritik übt Prof. Gottschalk im Vorfeld der Messe an der Verkehrspolitik: „Deutschland tut entschieden zu wenig für die Modernisierung seiner Infrastruktur.“ Ohne das Nutzfahrzeug werde die wachsende Transportnachfrage, die bereits zu weit über zwei Drittel auf der Straße abgewickelt werde, nicht annähernd zu bewältigen sein.
Zur 60. IAA Nutzfahrzeuge werden 1350 Aussteller erwartet, ein Plus von einem Zehntel gegenüber der letzten Schau. 220 000 m² Fläche werden in Hannover belegt, ebenfalls ein Zehntel mehr als zwei Jahre zuvor. Davon sind 185 000 m² Ausstellungsfläche in den Hallen – auch ein Höchststand. Die Zulieferer stellen mit mehr als der Hälfte der Aussteller die größte Gruppe, ihre Beteiligung ist mit rund 750 Unternehmen so groß wie noch nie. Der VDA als Veranstalter hat sich vorgenommen, in diesem Jahr wieder die Zielmarke von 200 000 Besuchern zu überschreiten. Das Konzept der Messe – die Information der Besucher durch ausgestellte Produkte, flankiert von Fachvorträgen – wurde ausgebaut: 13 Fachveranstaltungen behandeln Nutzfahrzeug-Themen. Das Programm soll für die jeweilige Besuchergruppe maßgeschneidert sein.
Der Veranstalter hat das Ziel formuliert, dass die IAA als internationale Leitmesse angesichts „eines radikalen Konzentrationsprozesses in der europäischen Nutzfahrzeug-Messelandschaft“ ihre Position weiter ausbauen soll. Sie sei nicht nur die weltweit größte Nutzfahrzeugmesse, sondern auch die einzige, die die gesamte Wertschöpfungskette rund um das Nutzfahrzeug abdeckt – vom Zulieferer über alle großen und kleinen Hersteller sowie Aufbautenlieferanten bis hin zu Anbietern von Logistik und Dienstleistungen. tv
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