Die Wahlen sind vorbei, schon stellen sich Entzugserscheinungen ein. Fehlen doch die Anlässe zum Politisieren. Da muss es erlaubt sein, einmal über die politische Dimension der Industriearbeit nachzudenken. Nicht meine ich die stetigen Appelle unserer Verbandsvertreter. Die tägliche – Ihre – Arbeit meine ich. Sie könnte politischer sein als die Politik selbst.
Wer hätte sich vor 20 Jahren vorstellen können, dass die Industrie einmal den grünen Wandel vorantreibt? Denn wenn Europas Autobauer nicht Erfolge beim Spritsparen erzielt hätten, wäre doch kein amerikanischer Präsident (wie Obama) auf die Idee gekommen, die US-Industrie zum Nachmachen anzufeuern – nämlich ebenfalls energiesparende Autos zu entwickeln. Neue Technologien, von der Industrie umgesetzt, verändern die Welt, nur weil sie da sind – ob wir wollen oder nicht. So besiegt die Energiespar- die Glühlampe, ob es uns passt oder nicht.
Die Anfänge sind immer unscheinbar. Oft kommt es auf Einzelne an, die nicht aufgeben. Von der politischen Dimension ihrer Arbeit ahnen sie zunächst nichts. Konnten Benz und Daimler sich vorstellen, was aus ihren Benzinkutschen in den darauf folgenden hundert Jahren werden würde? Ahnte der Wissenschaftler Tim Berners-Lee am Genfer CERN, dass er mit dem http-Protokoll die Basis für eine globalisierte Welt legte?
Es beginnt leise, mit einer Idee. Einer Ahnung von etwas Machbarem, das hilfreich sein könnte. Bei einem Fachgespräch oder am Mittagstisch. Es kann immer geschehen. Und wenn Sie über eine Messe wie die Fakuma oder Materialica gehen, die wir in dieser Ausgabe besprechen, und einen Impuls bekommen, werfen Sie ihn nicht gleich weg.
Trauen Sie ihm etwas zu. Geben Sie ihm die Chance, sich zu entfalten. Prüfen Sie ihn und wenn er standhält, lassen Sie nicht locker. Er könnte die Welt verbessern. Viel Erfolg beim Politisieren,
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