Die Beschaffenheit des Kabels ist bei Bussystemen ein wichtiges Thema. Im Gegensatz zum Büro ist die Verkabelung bei Industrial Ethernet mechanischer, chemischer und thermischer Belastung ausgesetzt. Die Stuttgarter Lapp GmbH hat sich sehr früh den Anforderungen gestellt und bietet verbesserte Kabellösungen.
Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller ia-redaktion@t-online.de
Die elektrische Installationstechnik im Maschinen- und Anlagenbau hat sich in den vergangenen zehn Jahren qualitativ und quantitativ stark verändert. „Die langen und dicken Kabelbäume mussten schlanken, digitalen Bussystemen weichen“, hebt Professor Klaus Bender von der Technischen Universität München hervor. „Der Bus als Ersatz des Kabelbaums stand im Mittelpunkt der damaligen Entwicklungsprojekte“, erinnert sich Klaus Bender. Doch es waren nicht die Kosten, die für den Bus sprachen. „Vielmehr führt die Entwicklung von intelligenten Komponenten und damit einer Migration von Funktionen in die Feldebene zu dezentralen Systemen, die nur mittels leistungsfähiger digitaler Kommunikation zu realisieren sind“, versichert Hochschulprofessor Bender. Feldbusse waren deshalb die Enabler für die Dezentralisierung, was ihre Verbreitung in den letzten zehn Jahren beträchtlich beschleunigte.
„Die Entwicklung des Industrial Ethernet blieb nicht ohne Auswirkung auf die zukünftige Installationstechnik“, unterstreicht auch Lapp-Produktmanager Hans Euler die Veränderung. Für den Kabelentwickler stehen wegen der vielfältigen Belastungen der Leitungsaufbau sowie vor allem das Außenmantelmaterial im Fokus der Betrachtung. „Hier garantieren wir, dass unsere Leitungen den Anforderungen im industriellen Umfeld standhalten“, so der Kabelfachmann. Zu dem Spektrum zählen hochflexible Kabel, Anschluss- und Steuerleitungen, Daten- und Lichtwellenleiter und industrielle Steckverbinder ebenso wie Systemlösungen im Bereich der Industrievernetzung. Dazu gehören Dienstleitungen genauso wie Sicherheitssysteme durch Firewall-Lösungen, oder auch Verteilkomponenten wie Switche und Router, Kabel und Steckverbinder.
„Auch für die Profinet-Technologie bieten wir ein qualifiziertes Leitungsprogramm“, so Hans Euler, „und eine torsionsfeste Ausführung für die Roboteranwendung ist gegenwärtig in der Entwicklung und im Test.“ Spezielle Leitungstypen wie eine armierte Version, eine flexible Hybridversion mit Spannungsversorgung und ein Typ A mit Nagetierschutz runden das Programm ab.
Roboterkabel müssen besonders torsionsfest ausgeführt sein
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