Länder mit vielen Innovationen wachsen schneller als andere, zeigt eine Studie. Das Problem in Deutschland: Es gibt zu wenig Erfinder.
In entwickelten Industrieländern kann die Wirtschaft noch kräftig wachsen – sofern das Innovationsklima stimmt. Dies zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln. Danach kommen in Ländern wie den USA, Schweden oder Finnland die Unternehmen schnell zu Erfindungen und entwickeln daraus marktfähige Produkte. Entsprechend stieg die Wirtschaftsleistung je Einwohner in diesen Ländern in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 2 % pro Jahr.
In Ländern, wo es die Firmen schwer haben, Neuerungen durchzusetzen, war das Wachstum dagegen eher schwach – was auch für Deutschland gilt. Unter anderem hapert es in der Bundesrepublik beim Innovationsfaktor Bildung, wie die IW-Forscher zu bedenken geben. Während in den Wachstumsnationen durchschnittlich rund ein Drittel der 25- bis 64-Jährigen ein Hochschuldiplom oder einen Meisterbrief hat, trifft das hierzulande nicht einmal auf ein Viertel der Bevölkerung im gleichen Alter zu. Darüber hinaus belegt Deutschland beim Ranking der Bildungsinvestitionen – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – unter den 22 untersuchten Staaten mit 5,3 % lediglich Platz 15. Problematisch sei die hierzulande recht starke Regulierung des Arbeitsmarkts, so das IW. Denn diese lässt die Unternehmen häufiger von riskanten Investitionen Abstand nehmen, damit sie im Fall des Scheiterns nicht den Personalüberhang finanzieren oder hohe Abfindungslasten schultern müssen.
Relativ gut steht Deutschland laut der Studie nur bei der Finanzierung von Innovationen da – die Investitionen in F+E beliefen sich zuletzt auf 2,52 % der Wirtschaftsleistung und waren damit ähnlich hoch wie in der Gruppe der wachstumsstarken Länder. tv
Überregulierter Arbeitsmarkt bremst Erfindungen
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