Im Jahr 2015 will China rund 215 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren – rund dreimal so viel wie Deutschland heute dafür ausgibt. Bis dahin wird die Volksrepublik laut einer Studie des VDMA sieben strategische Bereiche mit 1,2 Billionen Euro fördern, um die globale Technologieführerschaft zu erreichen.
„China will seine Abhängigkeit von ausländischen Technologien weiter reduzieren und in einigen Bereichen Innovationsführer werden“, sagte VDMA-Präsident Dr. Thomas Lindner anlässlich der Vorstellung einer Studie der Impuls-Stiftung des VDMA, die von der Droege Group China durchgeführt wurde.
Ziel der Volksrepublik sei es, „bis 2015 Maschinen nicht mehr nur im unteren Preissegment anzubieten, sondern auch ‚State of the art‘-Technologie zu liefern“, sagte Droege-Marktforscher Jörg Nürnberg. Das würde auch den deutschen Maschinenbau treffen. „Auf dem Weg zu diesem neuen Niveau wird China, wie in der Vergangenheit, Überkapazitäten und landesinternen Wettbewerb schaffen, der auf den Weltmärkten für starke Verzerrungen sorgen wird“, betonte Nürnberg. „So ist China mittlerweile der größte Hersteller von Werkzeugmaschinen und hat deshalb seine Exportziele auf vier Milliarden US-Dollar für 2015 fixiert. Das ist acht Mal so viel wie im Jahr 2010.“
Im Zeitraum bis 2015 wird China der Studie zufolge seine F+E-Investitionen mehr als verdoppeln. Sieben strategische Bereiche sollen mit 1,2 Billionen Euro gefördert werden, um die globale Technologieführerschaft zu erreichen, darunter umweltfreundliche Fahrzeuge, High-End-Equipment, Energieeffizienz und neue Materialien.
Diese Schlüsselindustrien sollen jährlich um 33 % wachsen, so ein weiteres Ergebnis der Studie, und China zur weltweit tragenden Säule machen. Verstärkt sollen nationale Forschungszentren aufgebaut werden. Der Anteil der F+E-Aufwendungen am Bruttoinlandsprodukt soll von 1,5 auf 2 % steigen. Das sind 2015 rund 215 Milliarden Euro. Dabei würden auch staatlich geförderte mächtige neue Wettbewerber entstehen, heißt es. Auf diese veränderten Bedingungen in China und auf dem Weltmarkt müssten sich die deutschen Maschinenbauer einstellen und die eigenen Strategien überprüfen und neu ausrichten, gab der VDMA-Präsident die Losung aus. dk
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