Fast jeden Tag entsteht ein neuer Marktplatz im Internet.
Offensichtlich überrascht wurden Verbandsvertreter der Zulieferindustrie von einem Thema, das auf der Messe die Runde machte: elektronische Marktplätze im Internet. „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird”, suchten beispielsweise die Gießereivertreter wohl vor allem sich selbst zu beruhigen.
Doch wer es wissen wollte, welche Suppe die Zulieferer bald auszulöffeln haben, konnte – vornehmlich bei Ausstellern in Halle 14 – einen Blick in die Zukunft der Beschaffung werfen. Denn bald, so die Idee der Internet-Marktplätze, werden Angebot und Nachfrage für viele Teile und auch Komponenten über das Netz abgewickelt: Einkäufer veröffentlichen auf den virtuellen Handelsforen ihren Bedarf und warten ab, was Zulieferer aus aller Welt ihnen zu bieten haben. Mit solchen Aktionen könnte der Einkauf Zulieferer heftig unter Druck setzen. Unter Preisdruck vornehmlich. Denn auf einen im Internet veröffentlichten Bedarf, so die Hoffnung der Einkäufer, sollen sich solche Zulieferkandidaten melden, die dem Beschaffer bislang nicht bekannt waren, oder beispielsweise auch solche, die aktuell Kapazitäten frei haben Dem Einkäufer reicht schon ein einziges attraktives Angebot, um mit seinem bisherigen Lieferanten „zügig in ein Gespräch einzutreten”, wie es Ulrich Rönsch, Einkaufsstratege beim Sitzehersteller und Automobilzulieferer Grammer AG, Amberg ausdrückt.
Die Grammer-Einkäufer haben nach eigenen Angaben die Pilotphase de neuartigen Einkaufsrecherche bereits hinter sich gebracht – „mit sehr gutem Erfolg”, so Rönsch.
Auf einem Marktplatz, den die Netrown AG organisiert (www.newtron. net), werden künftig öfters Anfragen von Grammer zu finden sein. tb
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