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„Seinen eigenen Weg zu Industrie 4.0 finden“

Dieter Rosenthal, Vorstand der SMS Siemag AG, über Chancen und Risiken für Einzelfertiger
„Seinen eigenen Weg zu Industrie 4.0 finden“

„Seinen eigenen Weg zu Industrie 4.0 finden“
Vorstand SMS Siemag
Auf den Impulstagen für Einzelfertiger am 12. und 13. November in Bonn spricht Dieter Rosenthal, Vorstandsmitglied der SMS Siemag AG, über Chancen und Risiken in der Einzelfertigung. Im Interview erklärt er außerdem, ob und wie Einzelfertiger von Industrie 4.0 profitieren können. §

Autor: Axel Hahne

Herr Rosenthal, welche Rolle spielt die Einzelfertigung im Anlagenbau?

Im metallurgischen Anlagenbau, in dem die Unternehmen der SMS-Gruppe tätig sind, handelt es sich bei den meisten Anlagen um Unikate. Innerhalb dieser Anlagen gibt es Kernkomponenten, die für die Verfügbarkeit der Anlage und für die Produktqualität wichtig sind. Diese Einzelteile, die das Herz der Anlage bilden, stellen wir in eigener Fertigung her. Dies hat den Vorteil, dass wir keine Zeichnungen herausgeben müssen und so unser Know-how schützen. Unsere Kunden wissen, dass wir in unserer eigenen Werkstatt fertigen. Damit fühlen sie sich sicher, was Qualität und Termin angeht. So haben die Kernkomponenten, die wir fertigen, für uns und unsere Kunden eine Schlüsselfunktion.
Wie sieht es mit Risiken aus?
In der heutigen Zeit kann man Kernkomponenten vermessen und kopieren. Das Risiko ist, dass nach einer gewissen Zeit diese Einzelteile ihre Einzigartigkeit verlieren und als Kopie an unsere Kunden verkauft werden. Man muss also eine hohe Innovationsgeschwindigkeit erzielen und versuchen, diese Komponenten stetig weiter zu verbessern, um die Einzigartigkeit länger zu erhalten. Die zweite Herausforderung ist, dass Einzelfertiger ihre Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen müssen. Kunden sind nicht bereit, jeden beliebigen Preis zu bezahlen. Wenn dann eine Kopie deutlich billiger angeboten wird, kauft der Kunde, selbst wenn die Produktqualität geringer ist.
Wie viel Vernetzung ist für die Einzelfertigung notwendig?
Ich denke, das hängt davon ab, wie das Produktportfolio aussieht, wie groß die Anzahl der Maschinen ist und was wirklich einen Nutzen bringt, statt nur belastend zu wirken. In kleineren Fertigungsbetrieben ist die Vernetzung sicherlich nicht so wichtig; in einer Einzelfertigung, bei der die Teile immer wiederkehrend sind, ist die Vernetzung dagegen sehr sinnvoll.
Wie verändern sich die Anforderungen durch Industrie 4.0 an die Einzelfertigung?
Prozesse müssen sauberer durchdacht und definiert werden. Wichtig ist die Möglichkeit des manuellen Eingriffs, im Sinne von Troubleshooting. Als Einzelfertiger gilt es zu überlegen, wie man dem Kunden bei Problemen helfen kann. Erst dann lässt sich aus einer intelligenten Verknüpfung von Fertigungssystemen ein Nutzen ziehen.
Was versprechen Sie sich von den Impulstagen für Einzelfertiger?
Das wird eine ganz spannende Veranstaltung werden: Hier treffen sich die Einzelfertiger, mit unterschiedlichen Produkten, Werkstätten und Maschinen. Es wird sehr interessant sein, voneinander zu erfahren, welche Erfolgsfaktoren und Risiken es gibt. Diesen direkten Kontakt hat man sonst eher selten. •
Informationen und Anmeldemöglichkeiten zu den Impulstagen für Einzelfertiger am 12. und 13. November in Bonn finden Sie unter www.ife-institut-einzelfertiger.de
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