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So bleiben ältere Modelle auf Zack

Pressenservice: Profis behalten den Überblick
So bleiben ältere Modelle auf Zack

So bleiben ältere Modelle auf Zack
Pressenservice ist mehr als nur eine Wartung oder vorbeugende Instandhaltung Bild: Bracker
Hydraulische Pressen sind grundsätzlich sehr robuste Maschinen, doch auch an ihnen nagt der Zahn der Zeit. Eine regelmäßige Wartung erhöht die Betriebssicherheit und verhindert kostenträchtige Ausfallzeiten.

„Pressenservice ist nicht nur eine Wartung oder vorbeugende Instandhaltung“, sagt Andreas Keim. Der Diplomingenieur weiß, wovon er spricht: Bei der Bracker GmbH Innovativer Maschinenbau in Hanau verantwortet Keim unter anderem den Bereich Pressensicherheit. Das 1999 gegründete Unternehmen entstand aus der G. D. Bracker Söhne Maschinenbau GmbH, einem Pionier auf dem Gebiet der Hydraulik. Heute sind die Hessen auf die Herstellung von hydraulischen Pressen, Prüfstanden und mechanischen Vorrichtungen spezialisiert – und auf den dazugehörigen Service, auch für Anlagen anderer Hersteller.

Seit dem Inkrafttreten der EU-Maschinenrichtlinie und der damit verbundenen nationalen Gesetze müssen auch Pressen bei ihrer Inbetriebnahme spätestens seit dem 1. Januar 1995 ein CE-Kennzeichen tragen. Der Hersteller bescheinigt damit, die Richtlinien sowie nationale Normen und Gesetze beim Bau der Maschine befolgt zu haben. Der Großteil der Anlagen, die heute in den Betrieben ihre Arbeit verrichten, wurde noch vor der Anwendung dieser Fachnormen gebaut. „Natürlich genießen ältere Pressen einen gewissen Bestandsschutz“, erklärt Keim, „sie müssen nicht ständig den aktuellen Anforderungen angepasst werden.“ Dies gilt aber nur, wenn sie über ein in Unfallverhütungsvorschriften definiertes Mindestmaß an Sicherheitseinrichtungen verfügen.
Sicherstellen muss dies der Betreiber. „Wir haben uns dafür entschieden, die Wartung und Instandhaltung dem Hersteller zu überlassen“, sagt Dipl.-Ing. Michael Lang Leiter der Betriebsunterhaltung der BWG Gesellschaft mbH & Co.KG in Butzbach. Das auf den Weichenbau spezialisierte Unternehmen betreibt sieben Bracker-Pressen, auf denen unter anderem Regelschienen-Profile bearbeitet werden. Einmal im Jahr kommen die Servicetechniker und überprüfen die stark beanspruchten Schmiedepressen. Vor allem Rohre und Flansche können Risse aufweisen und müssen genau unter die Lupe genommen werden. „Auch außerhalb der Wartungsintervalle pflegen wir einen guten Kontakt zu Bracker“, lobt Lang die Zusammenarbeit. Was Reparaturzeit, Kosten und Gewährleistung betrifft, ist die BWG dank des Servicepakets auf der sicheren Seite.
Als Fachbetrieb für Pressensicherheit muss sich Bracker ständig mit der aktuellen Gesetzgebung auseinandersetzen. „Dadurch und durch den kontinuierlichen Dialog mit den Fachausschüssen der Berufsgenossenschaften erweitern und vertiefen wir unser Expertenwissen“, betont Andreas Keim. Besonders die Berufsgenossenschaften unterziehen ihr Regelwerk seit einigen Jahren einer Verschlankungskur. So sind die Unfallverhütungsvorschriften zur Pressensicherheit seit Anfang 2004 zurückgezogen. Damit fällt der Betriebssicherheitsverordnung eine größere Bedeutung zu.
Bei der Sicherheitsüberprüfung kontrollieren die Servicetechniker die Anlage nicht nur hinsichtlich der Vorschriften, sondern erarbeiten auch Lösungsvorschläge. Neben der Sicherheit liegt das Hauptaugenmerk auf dem Warten der Hydraulik, dem Prüfen der Mechanik und dem Zylinderservice.
Einen weiteren Schwerpunkt der Tätigkeit stellt die Modernisierung vorhandener Pressen dar. Bei der Dynamit Nobel Defence GmbH aus Burbach-Würgendorf beispielsweise hat Bracker zwei Bussmann-Anlagen modernisiert, auf denen ein Eisen-Silizium-Pulver gepresst wird. Jetzt ist die komplette Steuerung erneuert und auf Siemens-Technologie umgestellt. „Wichtig war aber vor allem, dass die Sicherheitstechnik auf dem aktuellen Stand ist“, betont Olaf Stumpe, Abteilung Betriebstechnik bei dem Siegerländer Unternehmen.
Sämtliche Anlagen des Wehrtechnik-Spezialisten fallen unter die Störfallverordnung. Um die Anforderungen an die Sicherheit in diesem sensiblen Bereich zu erfüllen, plant Dynamit Nobel Defence, ein neues Wartungsmanagementsystem einzuführen. Die Maschinen sollen einmal jährlich einer großen Wartung unterzogen werden, ergänzt durch dreimal im Jahr stattfindende Sichtkontrollen. Diese Aufgaben überträgt das Unternehmen voraussichtlich – wie schon in den vergangenen 20 Jahren – der Bracker GmbH. „Wir sind mit unserem Dienstleister sehr zufrieden“, sagt Stumpe, und ergänzt: „Qualität zahlt sich eben aus“.
Mindestmaß an Sicherheit muss gewährleistet sein

Kosteneffizienz
Ein regelmäßiger Pressenservice erhöht die Betriebssicherheit und verhindert kostenträchtige Ausfallzeiten. Professionelle Dienstleister verfügen über den notwendigen Gesamtüberblick, kennen die Sicherheitsbestimmungen, haben ein ständig aktualisiertes Fachwissen und verfügen über die notwendigen Spezialwerkzeuge.

Worauf bei Pressen zu achten ist
Pressen versehen ihren Dienst in der Regel über Jahrzehnte völlig ohne Probleme. Im Lauf der Zeit treten jedoch Mängel auf. Die häufigsten sind
  • Sicherheit: Presse entspricht nicht den Vorschriften, Funktionsstörung und Manipulation von Sicherheitseinrichtungen
  • Elektrik: Funktionsstörung von elektronischen Bauteilen, Überalterung, defekte Sensorik, mechanisch zerstörte Bedienelemente
  • Hydraulik: Ölverschmutzung, defekte Pumpen, Öl-Leckagen an Ventilen, Zylindern und Rohrverschraubungen, überalterte Bauteile, defekte Sensorik, verschlissene Zylinder-Kolbenstange
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