Dietmar Kieser dietmar.kieser@konradin.de
Weniger Aussteller, weniger Fläche, weniger Besucher: Wer die Statistik bemüht, könnte zu dem Schluss gelangen, dass die Neukonzeption der weltweit wichtigsten Industriemesse ihre Nagelprobe nicht bestanden hat.
Sicherlich könnte das nachlassende Interesse an der Hannover Messe zum Teil auch auf die leicht eingetrübten Konjunkturaussichten zurückzuführen sein. Doch im Gegensatz zur Lage vor zwei Jahren ist der Boden für einen Aufschwung inzwischen bereitet, die Auftrags- und Produktionszahlen der Industrie sprechen eine deutliche Sprache. Zwar ist dem Veranstalter zu bescheinigen, einige Prozesse in Gang gesetzt zu haben. Doch die Interkama einzugliedern und mit der Digital Factory eine feine, aber kleine Leitmesse zu installieren, reicht offenbar nicht, um die Messe wieder zu einem Publikumsmagneten zu machen. Vieles spricht dafür, dass die Industrieschau nicht mehr zum Selbstläufer wird. Mehr denn je sind zündende Ideen gefragt, wenn ab dem nächsten Jahr die Fertigungs- und die Prozessautomatisierung wieder getrennt marschieren sollen. Denn ohne diesen Synergieeffekt, den laut Veranstalter nahezu jeder zweite Besucher genutzt haben soll, fehlt der Hannover Messe einmal mehr ein triftiger Besuchsgrund.
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