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Türkei: Ägäischer Aufschwung

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Türkei: Ägäischer Aufschwung

Türkei: Ägäischer Aufschwung
Christian Himmighoffen ist Stellvertretender Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins Ost-West-Contact (www.owc.de)
Die Ägäische Region der Türkei ist beileibe kein Neuland für deutsche Unternehmen. Standorte wie Izmir bringen sich als Alternative zu Istanbul in Stellung.

Die Türkei ist im Kommen: Während die EU-Beitrittsverhandlungen mit dem Bewerber ins Stocken geraten, haben die europäischen Unternehmen das Land am Bosporus entdeckt. Kein Wunder: Seit der schweren Krise von 2001 erlebt die Türkei einen robusten wirtschaftlichen Aufschwung. Auch wenn der Großraum Istanbul das unbestrittene Wirtschaftszentrum der Türkei bleibt, rücken andere Regionen zunehmend in den Fokus der Investoren.

Nach Istanbul ist die ägäische Metropole Izmir heute der zweitwichtigste Wirtschaftsraum und Industriestandort. Die traditionellen Exportprodukte – Agrarerzeugnisse, Nahrungsmittel, Textilien und Eisenmetalle – sind längst von elektrotechnischen Erzeugnissen, Kfz-Komponenten und Chemieprodukten überrundet worden. Eine wichtige Säule der wirtschaftlichen Bedeutung Izmirs sind die vier Handelshäfen der Region, über die gut die Hälfte des gesamten türkischen Exports abgewickelt wird.
Zum wirtschaftlichen Aufschwung der Ägäischen Region haben die so genannten Organisierten Industriegebiete (OIG) und die beiden Freihandelszonen nicht unwesentlich beigetragen. Allein in der Stadt Izmir gibt es 19 aktive oder fertig geplante OIG. Vorteil aller Industriezonen ist, dass die Unternehmen alle benötigten Leistungen von einer Stelle bekommen, nämlich von der Betreibergesellschaft der Zone.
Wichtige Triebfedern des regionalen Wirtschaftsaufschwungs sind zudem die beiden Freihandelszonen in Izmir. In den vergangenen zehn Jahren flossen immerhin sieben Prozent der gesamten ausländischen Direktinvestitionen in die Ägäische Freihandelszone im Izmirer Stadtteil Gaziemir. 320 Unternehmen sind hier heute aktiv, einschließlich international operierender Konzerne wie dem deutschen Bekleidungshersteller Hugo Boss. Neben diversen Zoll- und Steuervorteilen locken auch die Freihandelszonen mit dem „One-Stop“-Prinzip: Die Unternehmen erhalten alle Dienstleistungen aus einer Hand – von der Infrastruktur über die Unterstützung bei der Arbeitskräftesuche und -betreuung bis hin zu Grundstück und Gebäude.
Ob Petrofer im Atatürk-Industriegebiet, Hugo Boss in der Ägäischen Freihandelszone oder Bosch in Manisa – die Ägäische Region ist beileibe kein Neuland für deutsche Unternehmen. Nach Angaben der Handelskammer in Izmir liegt Deutschland unter den ausländischen Investoren an erster Stelle. Die deutschen Unternehmen schätzen die im Vergleich zu Istanbul niedrigeren Arbeitskosten, die hohe Lebensqualität und die gute Verkehrsanbindung. Allerdings: Die Rekrutierung von Facharbeitern ist häufig nicht einfach, was unter anderem am unterentwickelten Bildungssystem liegt. Auch wird die Steuerfreiheit für die Freihandelszonen immer wieder diskutiert und in Frage gestellt. Dennoch: Regionale Standorte wie Izmir bringen sich als Alternative zu Istanbul in Stellung.
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