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„Unsere Kunden meinen es ernst mit der Qualitätssicherung“

Zwick-Vorstandschef Roell setzt auf Zukunftsmärkte und das Exportgeschäft
„Unsere Kunden meinen es ernst mit der Qualitätssicherung“

„Unsere Kunden meinen es ernst mit der Qualitätssicherung“
„Unsere Prüfsoftware gibt es inzwischen in zehn Sprachen, darunter koreanisch, chinesisch und japanisch.“
Die Zwick Roell AG gehört zu den führenden Anbietern in der Materialprüfung. Um das Unternehmen weiterhin auf Erfolgskurs zu halten, setzt Vorstandschef Dr. Jan Stefan Roell auf die Ausbildung der Mitarbeiter im eigenen Haus. Boom-Märkte werden konsequent erschlossen.

Herr Dr. Roell, wie laufen die Geschäfte im hart umkämpften Markt der Materialprüfung?

Unser Geschäft hat sich im letzten Jahr gut entwickelt. Wir profitieren vor allem von der Auslandsnachfrage. Bereits sieben von zehn Maschinen werden exportiert. Aufgrund der Umsatzentwicklung und eines konsequenten Kostenmanagements arbeiten wir profitabel.
Schlägt sich diese positive Entwicklung auch in der Mitarbeiterzahl nieder?
Im letzten Jahr konnten wir erneut 25 Mitarbeiter einstellen. Derzeit beschäftigen wir 825 Mitarbeiter, davon 53 Auszubildende.
Apropos Ausbildung. Wie wichtig ist dieses Thema für Zwick?
Eine gute Ausbildung unserer künftigen Mitarbeiter ist für uns ganz zentral. Wir haben im Schnitt rund 50 Auszubildende bei uns und konnten in der Vergangenheit jeden qualifizierten Absolventen übernehmen. Nach wie vor stellen wir fest, dass unsere Ausbildungsplätze bei den Kindern unserer Mitarbeiter sehr begehrt sind.
Welche generellen Technik-Trends sehen Sie in der Prüftechnik? Dominiert die Software noch stärker als in der Vergangenheit?
Die Prüfsoftware ist in der Tat dominierend. Die Programme müssen einfach zu bedienen sein und zugleich eine große Universalität aufweisen, um den unterschiedlichen Anforderungen der Branchen gerecht zu werden. Wichtige Entwicklungen gibt es aber auch im Bereich der Dehnungsmessung, hier steigt die Nachfrage nach optischen Systemen. Deswegen haben wir in der Vergangenheit verstärkt in die optische Messtechnik investiert. Wir können jetzt eine komplette Palette von berührenden und nicht berührenden Extensometern für maßgeschneiderte Lösungen anbieten. Ein dritter Punkt schließlich ist die Automatisierung von Prüfvorgängen. Hier realisieren wir regelmäßig wirtschaftliche Lösungen für unsere Kunden.
Welche Branchentrends können Sie ausmachen? Sind zum Beispiel mehr Dienstleistungen gefordert?
Der Markt segmentiert sich zunehmend. Zu den klassischen Branchen wie Stahl, Kunststoff und Automobilbau gesellen sich neue Felder. Allen voran die Medizintechnik, aber auch die Papier- und Verpackungstechnik. Unser Dienstleistungsangebot bauen wir laufend aus. Insbesondere das Geschäftsfeld der Auftragsprüfung läuft gut und wird aufgrund der steigenden Nachfrage kontinuierlich ausgebaut. Unsere Kunden nutzen dieses Angebot gerne bei Engpässen im eigenen Labor. Aber auch bei kleineren Prüfungen, bei denen es sich nicht lohnt, eine eigene Maschine anzuschaffen.
Ist der Wettbewerb härter geworden? Wie positioniert sich Zwick im Markt?
Der Wettbewerb wird zunehmend globaler. Die regionalen Wettbewerber spielen eine weniger wichtige Rolle, die größeren, international operierenden Firmen dagegen eine stärkere. Wir positionieren uns im oberen Marktsegment mit qualitativ hochwertigen Produkten und Dienstleistungen für Kunden, die es mit der Qualitätssicherung ernst meinen und die auf zuverlässige, nachvollziehbare Prüfergebnisse setzen.
Bei Zwick wurde ein so genanntes Branchenmanagement eingeführt. Was verbirgt sich dahinter, wie funktioniert es?
Wir liefern weltweit an viele Branchen, die sehr unterschiedliche Anforderungen an die Prüftechnik stellen. Aus diesem Grund haben wir für unsere stärksten Zielbranchen – hierzu zählen Metall, Kunststoff, Automotive, Textil, Nahrungs- und Verpackungsindustrie und die Medizintechnik – ein Branchenmanagement etabliert. Damit können wir unsere Produktangebote und Lösungswege gezielt auf die jeweiligen Anforderungen fokussieren. Eine unserer Stärken liegt seit jeher darin, dass wir die Anforderungen der Zielbranchen genau kennen. Dieses Wissen resultiert aus jahrzehntelangen Partnerschaften.
Wie wird sich das Exportgeschäft bei Zwick weiter entwickeln?
Unser Wachstum wird stark vom Export beeinflusst. Osteuropa, Russland, Asien und in eingeschränktem Maß auch die westeuropäischen Exportmärkte bieten uns Chancen, erfordern dabei aber eine intensive Marktbearbeitung. Um im Ausland erfolgreich zu sein, bieten wir zum Beispiel unsere Prüfsoftware in zehn Sprachen an, darunter koreanisch, chinesisch und japanisch.
Zwick will verstärkt auf Kundenwünsche eingehen, etwa mit Symposien. Ist der Kunde jetzt nicht mehr nur König, sondern Kaiser?
Wir sind darauf ausgerichtet, aus unseren Kunden Geschäftsfreunde zu machen. Wir wollen eine Vertrauensbeziehung zwischen unseren Mitarbeitern und den Mitarbeitern des Kunden aufbauen, so dass man sich aufeinander verlassen kann. Der Kunde soll wissen: Egal, welche Fragen, Anregungen oder Problem ich habe, Zwick wird mich beraten, mir zur Verfügung stehen und mir helfen, mein Problem zu lösen.
Zwick setzt verstärkt stark auf die Medizintechnik. Wie wichtig ist diese Branche für die Zukunft?
Wir haben in den letzten zwei Jahren mehr als hundert Maschinen für medizintechnische Applikationen verkauft. Damit ist die Medizintechnik ein wichtiges Feld für uns geworden. Wir werden für diese Zukunftsbranche spezifische Lösungen entwickeln, bestehende Beziehungen ausbauen und neue Kunden gewinnen.
Gibt es noch weitere Boom-Branchen?
Die weltweit große Nachfrage nach Stahl ist noch ungebrochen, trotz des Kapazitätsausbaus in Asien. Dadurch konnten wir auch verstärkt Stahlprüfeinrichtungen verkaufen. Wir erwarten, dass dieser Trend noch einige Jahre anhält.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
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