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Via Internet in die Versorgungskette

Supply-Web: Kostengünstige EDI-Alternative
Via Internet in die Versorgungskette

Ohne EDI laufen Zulieferer Gefahr, künftig ihre Chancen zu verpassen. Doch der Datentransfer ist teuer. Jetzt gibt es mit Supply-Web eine kostengünstige Alternative, um sich in die Lieferkette einzuklinken.

Die „Großen Drei“ machen mächtig Druck. Wer in den USA General Motors, Daimler-Chrysler und Ford mit Systemen und Komponenten beliefert, also ein Zulieferer vom Typ Tier-1 oder Tier-2 ist, tauscht die erforderlichen Daten elektronisch aus. Mehr noch: Den Einsatz von EDI (Electronic Data Interchange) schreiben die Autokonzerne heute bereits in ihrer gesamten Versorgungs- und Lieferkette vor.

Doch Zulieferfirmen der nachgeordneten Ränge fällt es schwer, sich in den digitalen Datenumlauf einzuloggen. Zu teuer, zu komplex und zu aufwendig ist vielen kleinen Teileherstellern die Einführung und Installation eines eigenen EDI-Netzwerks. Nicht nur in den USA – auch hierzulande. „Die Kleinen“, weiss Kurt Rembold, Vorstand des ERP-Systemherstellers Brain International aus Breisach, „sind komplett außen vor“.
Ohne Datenanschluss laufen sie künftig aber Gefahr, ihre Chance zu verpassen. Denn nicht mehr Firmen treten in der Automobilzulieferindustrie gegeneinander an – vielmehr werden sich konkurrierende Supply Chains entwickeln. Zwischen den Gliedern der jeweiligen Kette kommt es auf die Kommunikation an, die aber „zunehmend zu einem kritischen Faktor wird“, warnt David van Noord, Vice President der CMI-Competitive Inc. aus Grand Rapids in Michigan. Damit die letzten in der Kette den Anschluss nicht verlieren, hat das US-Tochterunternehmen von Brain mit Supply-Web eine gleichwohl simple wie wirkungsvolle Lösung auf Basis der Internet-Technologie entwickelt.
Seit mehr als einem Jahr nutzen Zulieferer diese Möglichkeit, die die Datendurchgängigkeit bis ins letzte Glied der Zulieferkette kostengünstig organisieren soll. Auch der Stoßfänger- und Instrumentenanlagenbauer DDM Plastics Inc. in Tillsonburg/Ontario hat reichlich Erfahrung damit gesammelt. Geschäftsführerin Charlene Sherman ist überzeugt davon, dass Supply-Web „im Laufe der Zeit die Abläufe in der Automotive-Supply-Chain so tiefgreifend revolutionieren wird, wie seinerzeit die Einführung von EDI“.
Datendurchgängigkeit bis ins letzte Glied der Zulieferkette
Für den Informationszugriff benötigt der kleinere Partner lediglich den Anschluss ans Internet, einen Standard-Web-Browser und eine Nutzerkennung. Einmal eingeklinkt, hat er über das Kommunikations- und Verwaltungstool unmittelbar Zugriff auf Informationen, mit denen sich betriebliche Abläufe wirtschaftlicher abwickeln lassen (siehe Kasten).
DDM hat im Februar 1999 mit der Einführung des Supply-Web begonnen. Mittelfristig peilt der Automobilzulieferer an, den Wareneingang zu automatisieren und die Kommunikation mit den Lieferanten reibungslos zu gestalten. Überdies sollte der Aufwand für redundant eingegebene Daten verringert werden. Zwei Monate später verschickte DDM allen ihren Zulieferern per E-Mail ein Informationspaket. Faxmitteilungen sollten damit hinfällig werden. Fortan wurden über das Supply-Web peu à peu Materialfreigaben, Liefererfüllungsprüfungen und Mängelmeldungen übermittelt.
Im Sommer 1999 erhielt DDM die ersten Versandvorbenachrichtigungen von Seiten der Zulieferer. Allein dies hat laut Sherman die Abwicklung des Wareneingangs erheblich beschleunigt und den Papierverbrauch verringert. Seitdem habe sich auch die Datenqualität im ERP-System von DDM verbessert, das CMI in den USA unter der Bezeichnung Trans4m installiert.
Mit bis dato 1200 bei Automobilzulieferern eingesetzten ERP-Systemen der Lösung XPPS, interessiert Brain-Chef Kurt Rembold besonders das letzte Glied der Kette. Dass man den Teileherstellern „mit möglichst wenig EDV einen Nutzen verschafft“, ist ihm wichtig. Supply-Web als kostengünstige Alternative zu EDI sieht er als ersten Schritt. Worüber die Brain-Entwickler derzeit brüten, geht indes „weit über das hinaus, was der elektronische Datenaustausch via EDI heute bietet“, deutet Rembold an.
Diese Lösung soll die Verbindungen in der Versorgungskette intensivieren und die Anwender in die Lage versetzen, noch mehr Informationen hin und her zu schieben. Rembold ist sich sicher, dass die Zulieferer immer mehr logistische Prozesse aufgedrückt bekommen. Seine Aufgabe sieht er darin, die Lieferanten soweit fit zu machen, dass sie diese Prozesse beherrschen. „Nur dann bleiben sie im Rennen.“ dk
Die Vorteile der Vernetzung
Diese Daten können die Zulieferer einsehen:
Einkaufsinformationen: Lieferabruf Einzelbestellungen, Liefertreuebewertung
Lieferinformationen: Menge in Transit, Wareneingangsfortschrittszahl, Lieferungshistorie
Lieferantenbewertung: Mängelreport, Status Musterteile, Liefertreue
Kanban-Informationen: nach Teilen, nach Signalen
Diese Daten versenden die Zulieferer:
Leistungsdaten: Mängelgrund, Korrekturverfahren
Lieferungsinformationen: Lieferschein-DFÜ/Versandvorbenachrichtigungen
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