Die Montage von Sicherungsringen ist eine knifflige Geschichte. Der Roboter-Spezialist IBG hat für diese Anwendung eine robotergeführte Lösung entwickelt, die im Takt- und Fließbetrieb funktioniert. Die Geometrie der Ringe spielt dabei keine Rolle.
Sicherungsringe werden zur axialen Sicherung von Bauteilen verwendet, beispielsweise bei Wälzlager auf Wellen oder Bolzen in Bohrungen. Dazu müssen die Ringe vor dem Einsetzen in die Nut aufgeweitet oder eingeengt werden. Die Roboter-Spezialisten aus Neuenrade haben dafür ein System entwickelt, das Innen- und Außensicherungsringe präzise und ohne Ankratzen der Werkstückoberfläche im Takt- und Fließbetrieb mit Hilfe eines Sechsachs-Roboters montiert. Die Ringe können dabei von verschiedenen Zulieferern stammen und unterschiedliche Geometrien haben. Bisher war das Einsetzen von Sicherungsringen ein manueller Fertigungsschritt innerhalb der Montage. Bei der automatischen Lösung wird das Lochbild der Ringe durch ein 3D-Kamerasystem identifiziert. Danach wird das Werkstück mit einem intelligenten Greifer aufgenommen und je nach Applikation aufgeweitet oder eingeengt. Schließlich folgt die präzise Platzierung und Entspannung des Rings im Fließbetrieb unter Aufsicht einer Positionsüberwachung. Das System ist eine komplexe Roboterlösung zur universellen Montage von Sicherungsringen, die sich durch Echtzeitsynchronisation, 3D-Bildverarbeitung, hohe Präzision und komplexe synchrone Bewegungsabläufe auszeichnet. Die Lösung ist nach eigenen Angaben am Markt einzigartig. Es existiert gegenwärtig kein vergleichbarer Automatisierungsansatz für diese Aufgabe. Das Verfahren bietet eine hohe Prozesssicherheit und System-Verfügbarkeit bei konstanter Montagequalität. Bei dieser Lösung wird Ausschuss vermieden und so die Ressourcen geschont. Zudem wird der Werker von einer monotonen und anstrengenden Arbeit befreit. Und nicht zuletzt trägt die neue Technik dazu bei, dass Produktionsstandorte in Hochlohnländern gesichert werden. Nach eigenen Angaben besteht weltweit eine hohe Nachfrage nicht nur aus der Automobilindustrie, sondern generell aus allen Branchen. Absatzmärkte sind zunächst Hochlohnländer und im zweiten Schritt auch Billiglohnländer aufgrund der hohen Prozesssicherheit der Lösung.
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