Wachsende Umsätze melden sowohl die Anbieter von mechanischen als auch von elektrischen Antriebskomponenten. Im Sinn der Anwender wäre eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Vertretern beider Bereiche in Zukunft wünschenswert, betonen Experten.
Wie es der Antriebstechnikbranche geht? Danke, gut. Anders lässt sich die Frage angesichts der zuletzt von den entsprechenden Fachverbänden im VDMA und ZVEI veröffentlichten Zahlen kaum beantworten. So hat der VDMA seine Prognosen für das laufende Jahr korrigiert und rechnet für den Bereich Antriebstechnik mit einem Zuwachs von 6 % – nachdem es von 2001 bis 2003 mit dem Umsatz abwärts ging. Anlass zur Hoffnung gibt das 1. Quartal 2004, in dem die Hersteller um 11 % besser dastanden als im Vorjahreszeitraum und beim Auftragseingang sogar ein Plus von 30 % verzeichneten. Der Arbeitskreis Lineartechnik im VMDA führt die aufwärtsgerichtete Entwicklung in seinem Bereich vor allem auf die Automatisierung zurück: Führungs-, Antriebs- und Positionieraufgaben stehen demzufolge hoch im Kurs.
Wachstum meldet auch der ZVEI. Schon im vergangenen Jahr habe die Branche gegen den allgemeinen Trend mit einem Plus von 5 % abgeschlossen, und auch die aktuelle Geschäftslage im 1. Quartal des Jahres 2004 folge dem positiven Trend. Wie sich die Stimmung vom Vorjahr abhebt, beschrieb Helmut Gierse, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbandes Automation, anlässlich der Hannover Messe: „Man spürt jetzt den Willen, aktiv an die Sache heranzugehen.“ Als umsatzstärkstes Segment innerhalb der elektrischen Antriebstechnik sind nach wie vor die Kleinmotoren zu sehen, die in der Automobilbranche stark nachgefragt werden. Neu ist laut ZVEI ein wachsendes Interesse für diese Art von Antrieben auch in der Maschinenbaubranche. Uneingeschränkt ist die Freude an der veränderten wirtschaftlichen Lage jedoch nicht. Vor allem die Motorenindustrie befürchtet negative Einflüsse durch Lieferengpässe und die steigenden Materialpreise für Kupfer, Stahl, Blech, Guss und Granulat, die sich erlösmindernd auswirken.
Neben dem Preis für eine Komponente spielt es für den Erfolg der Anbieter jedoch auch eine Rolle, ob und wie sie dem Anwender mit kompletten Systemen seine Aufgabe erleichtern. Wer die Trennung zwischen elektrischer und mechanischer Antriebstechnik überwindet, könnte nach Ansicht von Experten sogar zu ganz neuen Lösungen kommen (siehe Interview mit Prof. Denkena). op
Trotz positiver Stimmung sind Stahlpreise ein Wermutstropfen
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