Wolfgang Filì chefreporter@fili.net
Um eines gleich vorweg zu nehmen: Die Mailänder Bimu – zweijährlich veranstaltete Schau für Fertigungstechnik – ist nach wie vor die größte nationale Metallermesse Europas. Sie gilt insoweit als Flaggschiff der Branche. Und mit 72 000 m² Nettofläche rangiert auch die 24. Ausgabe noch vor der Biemh in Bilbao (60 040 m²), vor der Düsseldorfer Metav (58 589 m²) und der Mach im britischen Birmingham (26 500 m²). Im Ranking sieht so etwas immer prima aus, und tatsächlich schien Mailand gerade deutschen High-Tech-Anbietern und -Anwendern stets eine Reise wert.
Dies scheint sich nun zu ändern. Denn trotz imposanter Zahlen rutscht das Ansehen der Bimu im internationalen Kontext deutlich ab: Hatten Ausländer in den 90er-Jahren noch 60 % aller Stände gebucht, waren es heuer gerade mal 40 %. Und kam 1998 noch jeder zehnte Besucher aus dem Ausland, war es diesmal jeder zwanzigste.
Die Gründe sind so fatal wie banal: Der Werkzeugmaschinenverbrauch in Italien ist auf 3,15 Mrd. Euro, der Produktionswert – als Kennzahl für Innovation und Standing – auf 4,03 Mrd. Euro geschrumpft. Markt und Technik leiden gleichermaßen an der Flaute. Wieso also – fragt sich der Geschäftsmann diesseits der Alpen – soll man da groß die Flagge hissen?
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