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Werkstücke aus NE-Metallen im Sekundentakt schneiden

Sägeautomat rationalisiert die Vorfertigung
Werkstücke aus NE-Metallen im Sekundentakt schneiden

Werkstücke aus NE-Metallen im Sekundentakt schneiden
In Schmiede- und Presswerken sowie bei Herstellern von Kfz-Teilen rationalisieren leistungsstarke Kreissägeautomaten die Produktion.

Von unserem Redaktionsmitglied Walter Schulz

In einer Stunde 800 präzise geschnittene, 90,5 mm lange Abschnitte aus einem AlMgSi-Schmiederohling 0,7 – F15 mit 60 mm Durchmesser zu schneiden, ist keine leichte Aufgabe für einen Sägeautomaten. Doch gerade für solche Anforderungen sind die Maschinen der Baureihe Wa 7/9 von der Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG in Achern-Gamshurst ausgelegt. In der betrieblichen Praxis bei Autozulieferern, Schmiede- und Presswerken ist ihr Leistungspotenzial im Großserienbetrieb gefragt. Werkstücke aus Aluminium, Messing und Kupfer müssen hier möglichst schnell und präzise gesägt werden.
Mit Schnittgeschwindigkeiten bis zu 3900 m/min und Sägevorschüben bis 6000 mm/min lassen sich laut Kasto Stangen praktisch im Sekundentakt sägen.
Die Wa 9 weist einen Schnittbereich von 15 bis 90 mm Durchmesser auf. Vierkantmaterialien können bis zu einer Kantenlänge von maximal 80 mm bearbeitet werden. Der Arbeitsbereich bei Flachmaterialien umfasst 120 mm x 75 mm.
Neben hartmetallbestückten Sägeblättern werden auch HSS-Vollstahlsägeblätter eingesetzt. Der Motor treibt das Sägeblatt über ein robustes Stirnradgetriebe an. Zur Auswahl stehen zweitourige Motoren mit 9 / 12,5 kW und Motoren mit Frequenzregelung: Bei 50 Hz leistet ein solches Aggregat 18,5 kW, bei 65 Hz bringt es 24 kW auf das Getriebe.
Die Schnittgeschwindigkeit lässt sich an den zu sägenden Werkstoff anpassen, der Sägevorschub ist stufenlos regelbar. So sollen beispielsweise Rohre aus Hartmessing-Sonderlegierungen für Synchronringe mit 85 mm x 7 mm Querschnitt bei 800 bis 950 m/min Schnittgeschwindigkeit mit einer Taktzeit von 3,7 s gesägt werden können. 100 mm lange ABS-Teile aus einer Aluminium-Legierung in der Abmessung 100 mm x 45 mm lassen sich laut Hersteller mit einer Schnittgeschwindigkeit von 3200 m/min und einer Taktzeit von 7,5 s trennen.
Um die anfallenden Spänemengen von der Säge zu entfernen, ist die Maschine mit einer 11 kW starken Absaugeinrichtung ausgerüstet.
Der Sägeautomat wird je nach Profil des Materials über ein Schrägmagazin, ein Flachmagazin oder per Bundlader mit Werkstücken versorgt. Ein Stapler oder Hallenkran legt die Stangenbunde mit bis zu 5 t Gesamtgewicht in einem Bundlader ab. Nach dem Öffnen des Bundes gelangen die Stangen einzeln in die Warteposition. Hydraulische Lader, die auf den jeweiligen Stangendurchmesser einstellbar sind, nehmen die Stange dort auf und legen sie auf Zuführrollen. Ein Nachschubwagen fördert sie in die Säge. Die Zufuhrgeschwindigkeit ist bis zu 40 m/min stufenlos einstellbar.
Eine Schaltwippe erkennt den Anfang der Stange. So wird sie in die Position gebracht, dass genau der vom Bearbeiter vorgewählte Abschnitt entsteht. Der automatisch gesägte Anschnitt wird zusammen mit dem kurzen Reststück der vorherigen Stange separat abgeführt. Die neue Stange wird dann gegen den Abschnittsmessan-schlag gefahren. Anschließend schwenkt der Anschlag hydraulisch zur Seite aus. Ein Schalter löst nun den vierphasigen Sägevorgang aus: Material spannen, durchsägen, lösen, Sägeblatt zurückziehen.
Für das sichere Spannen des Materials ist auf der Zufuhrseite eine 4-Punkt-Spanneinheit mit Vertikal- und Horizontalbacke zuständig. Auf der Abfuhrseite übernimmt diese Aufgabe eine horizontale Abschnittspannung. „Das garantiert butzenfreie und gratarme Abschnitte“, so Klaus Renz, bei Kasto zuständig für den Verkauf von Kreissägeautomaten. Für längere Abschnitte setzt der Anwender einen Kipptisch ein, der den Abschnitt beim Sägen stützt und diesen nach dem Sägen durch Abkippen abführt. Eine nachgeschaltete Sortierklappe sichert die getrennte Abfuhr von Abschnitten und Resten sowie Anschnitten.
Die Wa 9 erreicht bei 90 mm Stangendurchmesser ihre Leistungsgrenze. Bei größeren Durchmessern beginnt das Einsatzgebiet des Schwestermodells, der Kastospeed M 14. Sie sägt Stangen bis 140 mm Durchmesser.
Nach dem Kauf eines Sägeautomaten interessieren den Anwender vor allem die Werkzeugkosten je Schnitt, weiß Klaus Renz. Der Verkaufsleiter erläutert die Zusammenhänge: „Die Art des Sägeblatts, die Geometrie der Sägezähne, ihre Beschichtung, das Sprühmittel, Motorleistung und Vorschubgeschwindigkeit müssen optimal auf das zu sägende Material abgestimmt werden.“ Das ist in der Praxis nicht einfach. Denn nicht immer kann der Anwender auf Erfahrungswerte zurückgreifen. Besonders wenn neue Legierungen bearbeitet werden, bleibt oft nur das Experimentieren. Doch Renz beruhigt: „Wir stellen dem Kunden unser gesamtes Know-how zur Verfügung.“
Der Kreissägeautomat lässt sich direkt an ein Kasto-Hochregallager anbinden. Bei dieser Option gelangen die Stabmaterialien direkt aus dem Hochregallager zur Maschine. Die Stäbe werden in diesem Fall nach dem Vereinzeln direkt aus einer Lagerkassette an den Sägeautomaten befördert. Der Vorteil: Größere, über einen Bund hinausgehende Materialmengen können ebenfalls ohne Unterbrechung mannlos gesägt werden. Prinzipiell lassen sich bei der kontinuierlichen Versorgung mit Stangenmaterial Stangenreste auch wieder zurück in die Kassetten verlagern.
Je nach Stangenhandlingsystem können sowohl Rund- als auch Vierkant- oder Sechskantmaterialien unterschiedlicher Querschnitte sicher gefördert werden.
Der Sägeautomat soll sich leicht mit Maschinen für nachfolgende Bearbeitungsschritte verketten lassen. Dabei kann es sich um das Planen, Fasen, Zentrieren oder das Entgraten mittels Bürste oder Waschen handeln.
Kasto-Sägen im Vergleich
Mit veränderten Modellbezeichnungen hat die Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG bei Kunden und Interessenten für Verwirrung gesorgt. Obwohl noch Firmenbroschüren mit den früheren Namen im Umlauf sind, gelten laut Aussage des Unternehmens folgende Bezeichnungen:
Die Kasto Wa 7 schneidet Stahl mit bis zu 70 mm,die Wa 9 NE-Metalle mit bis zu 90 mmDurchmesser.
Die Kastospeed C 14 schneidet Stahl mit bis zu 140 mm,die M 14 NE-Metalle mit bis zu 140 mm Durchmesser.
Wa 7 Wa 9 C 14 M 14
Werkstoff Stahl NE-Metalle Stahl NE-Metalle
Sägeblatt-Typ HM-bestückt HSS-Vollst./ HSS/HM HSS/HM
HM-bestückt
Sägeblatt (Ø mm) 250/285 250/275/315 350/425 350//425
Schnittbereich,
rund (mm), 15-70 15-90 20-140 20-140
Vierkant
(H x B mm) 15-60 15-80 20-120 20-120
flach 15 x 15 – 15 x 15 – 20 x 20 – 20 x 20 –
(H x B mm) 70 x 60 120 x 75 140 x 100 140 x 100
Schnittge-
schwindigkeit 40-160 525/1050 25-160 250/500; (m/min) 800/1600 900-3600 880/1760
Sägeblattantrieb
(kW) 5,5 9/12,5 18,5 17/24; 30
Min. Reststück-
länge (mm) 65 35/65 70 70
Industrieanzeiger
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