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„Wir erfassen zeitnah alle wichtigen Daten“

Online-Informationen ermöglichen ein mitlaufendes Controlling
„Wir erfassen zeitnah alle wichtigen Daten“

Ein neues System für die Betriebsdatenerfassung bescherte dem Pforzheimer Familienunternehmen Kramski Transparenz in der Fertigung. Bei der Maschinenauslastung hat IT-Verantwortlicher Micha Holzmann jetzt einen zeitnahen Überblick.

Petra Eisenbeis-Trinkle ist Mitarbeiterin bei der Kaba-Benzing GmbH in Villingen-Schwenningen

Systeme für die Betriebsdatenerfassung (BDE) sind in fast allen Produktionsunternehmen ein zentrales Thema. Gestiegener Informationsbedarf, höhere Auslastungsvorgaben und der globale Wettbewerb zwingen dazu, verstärkt in leistungsfähige BDE-Lösungen zu investieren oder bestehende Systeme zu optimieren.
Auch für die Pforzheimer Kramski GmbH war es an der Zeit, diesen Schritt zu vollziehen. Denn die Produktion von Stanz- und Spritzgießteilen sowie die Herstellung der dafür benötigten Werkzeuge stellen an ein mittelständisches, dezentral organisiertes Unternehmen Ansprüche, die mit standardisierten IT-Systemen nur unzureichend gelöst werden können. Aus diesem Grund hat sich der Fabrikationsbetrieb, der bereits seit 1999 mit SAP R/3 arbeitet, gegen eine Einführung von Mysap.com im Standardverfahren und für SomatM entschieden. Dabei handelt es sich um eine IT-Lösung auf Basis von Mysap.com, die speziell für den Maschinen- und Anlagenbau entwickelt wurde.
„Die vorab eingestellten Geschäftsprozesse beschleunigen heute in erster Linie den Aufbau und das Controlling unserer individuellen Projekte im Muster- und Sonderbau“, betont Micha Holzmann. Der IT-Verantwortliche bei Kramski sieht vor allem auch Vorteile bei der Erfassung und Planung von Produktions- und Stanzereikapazitäten. Mit dem vorläufigen Ergebnis ist er zufrieden. Die wichtigsten Teilziele wurden bereits in den ersten Monaten nach dem Produktivstart erreicht. Hierzu zählen die Optimierung der bestehenden Geschäftsprozesse sowie eine permanente Qualitätskontrolle und eine lückenlose Dokumentation.
Im Zuge der Einführung des Systems wurde auch nach einer neuen BDE-Lösung gesucht. „Wir wollten alle Betriebsdaten zeitnah am jeweiligen Ort maschinengestützt erfassen, um auf diese Weise sofort unsere Maschinenauslastung zu sehen“, erläutert Holzmann die Ziele des Unternehmens. Die Schwaben forderten ein System, das gut in die SAP-Landschaft passte. Nachdem man ein Pflichtenheft erstellt und am Markt recherchiert hatte, entschied sich Kramski für die zertifizierte, vollständig in SAP integrierte BDE-Lösung Bcomm für R/3 ERP der Kaba Benzing GmbH in Villingen-Schwenningen. „Das System erfüllte alle Anforderungen. Zudem hatten wir bereits gute Erfahrungen mit Terminals von Kaba Benzing gemacht“, untermauert der IT-Experte die Entscheidung für die Lösung aus dem Schwarzwald.
Das BDE-System wurde in den Unternehmensbereichen Entwicklung und Konstruktion, Werkzeugbau und Serien-Lohnproduktion in Zusammenarbeit mit der Untersee Unternehmensberatung GmbH aus Konstanz eingeführt. Zum Einsatz kommen BDE-Terminals vom Typ Bedanet 9580 mit Touchscreen und angeschlossenen Barcode-Scannern. Besonderes Augenmerk wurde auf die Entwicklungsabteilung gelegt. „Mit der BDE erfassen wir hier die anfallenden Zeiten pro Projekt“, erklärt Micha Holzmann. Dabei werden die Projektzeiten wie Fertigungsaufträge ohne Material erfasst.
Nach einer Testphase ging das Unternehmen im Juni 2002 in den Echtbetrieb. Dabei wurden schnell noch weitere Verbesserungsmöglichkeiten im Prozessablauf entdeckt. Die Wünsche von Kramski wurden nach einem Gespräch mit Kaba Benzing in einem weiteren Lastenheft präzisiert und schließlich umgesetzt. Die neue kundenspezifische Lösung enthält so genannte dynamische Listen, die den Mitarbeitern das Erfassen der Daten wesentlich erleichtert. Da bei Kramski sehr viele Aufträge zu bearbeiten sind, können sich die Mitarbeiter anhand einer Liste den entsprechenden Auftrag auswählen. So kann sich der Benutzer über ein bestimmtes Stichwort oder eine Nummer die Aufträge anzeigen lassen, die ihn betreffen.
Für die Konstruktion wurde noch eine Sonderentwicklung realisiert. In diesem Bereich arbeiten die Mitarbeiter in der Regel gleichzeitig an nur wenigen Projekten. Für sie ist der Button „Arbeitsvorrat“ am BDE-Terminal wichtig. Mit dieser Funktion werden die 10 bis 15 Aufträge angezeigt, die der Mitarbeiter in den letzten zwei Wochen gebucht hat. So kann er per Mausklick schnell und bequem den jeweilig benötigten Auftrag auswählen und den Projektstart buchen. „Dank der modularen Programm-Struktur und einer qualifizierten Beratung durch Kaba Benzing ließ sich der Sonderwunsch problemlos realisieren“, versichert IT-Spezialist Holzmann.
Auch im Werkzeugbau, wo kundenspezifische Produkte in Einzelfertigung mit langen Durchlaufzeiten hergestellt werden, können die Mitarbeiter auf Listen zurückgreifen. In dieser Abteilung werden die Produktionszeiten für die Nachkalkulation erfasst. Im Bereich Serienproduktion dagegen werden Stanzteile in großen Stückzahlen produziert. Diese Aufträge werden über den Barcode-Scanner eingelesen. Hier wird im Mehrschichtbetrieb gearbeitet und alle anfallenden Daten über die BDE in das System überspielt.
Der Pforzheimer Anwender ist mit der BDE-Lösung insgesamt zufrieden. „Wir erfassen zeitnah und verursachergemäß alle wichtigen Daten und haben so ein mitlaufendes Controlling und eine Online-Kostenermittlung“, fasst IT-Manager Holzmann die Vorteile zusammen. „Unsere Anforderungen sind umgesetzt und unser Ziel nach mehr Transparenz erfüllt.“ Nun soll das System auch in den beiden Werken auf Sri Lanka und in den USA eingeführt werden
Sonderwünsche wurden nachträglich in Software gegossen

Lösungspartner für anspruchsvolle Stanz- und Spritzgießprodukte
Die Kramski Gruppe ist ein unabhängiges Familienunternehmen mit Hauptsitz in Pforzheim. Als Fabrikationsbetrieb zur Herstellung von Präzisionswerkzeugen 1978 gegründet, entwirft und produziert das Unternehmen Schnittwerkzeuge, mit denen Stanzteile für die Elektrotechnik hergestellt werden. Die entwickelten Schlüsseltechnologien wie Stanzen von gerollten Teilen, Einsatz von Keramik, Integration von Schweißtechnik, Messtechnik und die Montage im Werkzeug bei hohen Geschwindigkeiten führten dazu, dass Kramski in kurzer Zeit zu einem Spitzenunternehmen in seiner Branche aufrückte. Davon ausgehend hat sich das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren immer stärker zu einem weltweiten Anbieter und High-end-Lösungspartner für komplizierte und anspruchs- volle Stanz- und Spritzgießprodukte entwickelt. Produziert werden Stanz-, Kunststoff- und Verbundteile sowie Baugruppen und Musterteile für alle Branchen und Industriezweige. Aufgrund der Ex-pansion wurde 1994 ein Werk in Sri Lanka errichtet und 1999 ein komplett neues Werk auf über 5000 m² in Pforzheim eingeweiht. Heute beschäftigt das Unternehmen weltweit 270 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von 24 Mio. Euro. Der Exportanteil beträgt 40 %.
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