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„Wir holen uns regelmäßig Feedback von unseren Partnern“

Volker Schittny, Microsoft: Noch stärkere Orientierung in Richtung Fertigungsindustrie
„Wir holen uns regelmäßig Feedback von unseren Partnern“

"Wir holen uns regelmäßig Feedback von unseren Partnern"
"Ziel ist es, alle typischen Funktionsbereiche im produzierenden Unternehmen abzudecken." Volker Schittny ist Industry Manager Fertigungs- & Prozessindustrie der Business Solutions Group der Microsoft GmbH in Unterschleißheim
Erstmals präsentiert sich Microsoft samt Partnern auf einem Mega-Stand in der Softwarehalle 14. Industry Manager Volker Schittny skizziert im Interview die neue Präsentationsform. Dabei sollen alle typischen Funktionsbereiche im produzierenden Betrieb mit Lösungen abgedeckt werden.

Das Interview führte unser Redaktionsmitglied Dietmar Kieser

?Besucher treffen Microsoft und Partner erstmals inmitten des Messeschwerpunkts Factory Automation. Bedeutet das, dass sich der Softwareanbieter noch stärker in Richtung Fertigungsindustrie orientiert?
!Genau. In der Tat ist dies sehr gut an der Entwicklung unseres Auftritts auf der Hannover Messe abzulesen. Während wir vor zwei Jahren in einem Zelt außerhalb der Messehallen starteten, waren wir im Vorjahr bereits in einem Pavillon direkt an Halle 11. Jetzt werden wir mit nochmals erheblich vergrößerter Fläche zentral in der neuen Softwarehalle 14 vertreten sein. Und das aus gutem Grund. Der deutsche Markt ist durch eine starke Industrielandschaft geprägt. Produzierende Unternehmen gehören in Deutschland zu den Innovations- und Wachstumsträgern und sind wichtige Wirtschaftsfaktoren. Deshalb nehmen wir diesen Markt sehr ernst.
?Welche Arten von Partnerlösungen zeigen Sie?
!Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir das Ziel, alle typischen Funktionsbereiche im produzierenden Unternehmen mit Lösungen abzudecken. Das Angebot, das wir präsentieren, reicht von verschiedenen betriebswirtschaftlichen Lösungen wie ERP- und PPS-Systemen über spezielle Applikationen für die Logistik im und zwischen Unternehmen, über die Bereiche der Konstruktion und des Engineering – hier zeigen wir das weite Feld der CAD/CAM- und CAE-Systeme und insbesondere EDM/PDM-Lösungen – bis hinein in die Werkhalle. Mehr als 20 Partner zeigen allein im Bereich Automatisierung ihre Lösungen für die Visualisierung, Steuerungs- und Leittechnik bis hin zur Fernwartung. Das Thema „Embedded“ spielt hier, speziell im Bereich Bedienen und Beobachten, für uns eine große Rolle. Darüber hinaus haben wir verschiedene E-Commerce- und Internet-Business-Lösungen am Stand, und auch Lösungen für das weite Feld des Knowledge-Mangement im Unternehmen.
?In erster Linie ist Microsoft Plattformlieferant. Erst die integrierten Partnerlösungen ermöglichen die eigentlichen Anwendungen. Kommen Sie Ihren Partnern denn nicht ins Gehege, wenn Sie jetzt bei der Produktdemonstration auf der Messe einen eigenen Weg einschlagen?
!Im Gegenteil, wir zeigen unsere Produkte auf ausdrücklichen Wunsch unserer Partner. Microsoft ist seit zwei Jahren mit einer eigens dafür aufgebauten Organisationseinheit in der Branche der Fertigungs- und Prozessindustrie aktiv. Dabei gehört es zu unserer Kultur, dass wir uns regelmäßig Feedback von unseren Partnern holen. Und gerade diese haben den Appell an uns gerichtet, für unsere gemeinsamen Kunden sichtbarer und besser erreichbar zu werden. Die Entscheider für Lösungen in den Unternehmen wollen heute wissen, welche Vorteile die Auswahl einer bestimmten Datenbankplattform wie beispielsweise der SQL Server 7.0 bringt. Deshalb zeigen wir neben unseren Betriebssystemplattformen wie Windows 2000 und CE auch die ganze Spannbreite unserer Infrastruktur-Server, genauso wie unsere Frontend-Tools wie etwa Office 2000.
?Und welche Rolle spielt Compaq in diesem Partnerkonzept?
!Gehen wir von unseren Kunden aus, dann ist für diese eine Lösung erst komplett, wenn sie neben der Funktionalität, die ihnen eine Partnerlösung im Zusammenspiel mit unseren Software-Plattformen bietet, auch eine abgestimmte Hardware haben. Was liegt da näher, als gemeinsam mit einem Partner zu präsentieren, mit dem wir schon vor geraumer Zeit eine strategische Partnerschaft eingegangen sind. Compaq kann durch die Integration von Digital in das Unternehmen eine große Expertise in der Industrie nachweisen und deckt mit seinem Hardwareangebot die Leistungsspannbreite unserer Produkte ab. Auch bietet Compaq Dienstleistungen an, welche die Industrie zunehmend fordert. Ich denke hier beispielsweise an das Thema Migration etwa auf Windows 2000 oder das Consulting für das Auslegen und Einführen komplexer Lösungen.
?Wie weit ist Microsofts Idee des Digitalen Nervensystems gediehen? Ist dieses Rückgrat der Produktion noch im Reich der Vision angesiedelt?
!Das Spannende an Bill Gates Vision ist, dass sie zum Greifen nahe ist. Das Digitale Nervensystem ist ja nichts anderes als die konsequente digitale Verknüpfung von heute bereits im Unternehmen verfügbaren Komponenten. Etwa Prozesse, die ein Unternehmen bereits beherrscht, die aber nicht in Software-Lösungen abgebildet werden oder Wissen, das vorhanden ist, aber nicht in digitaler Form ausgetauscht oder gespeichert werden kann. Die rasante Entwicklung des Internet wird erheblich zur schnellen Umsetzung dieser Idee beitragen.
?Hierfür müssen die Echtzeitdaten aus der Produktion in die kaufmännischen Systeme fließen, was als vertikale Integration diskutiert wird. Welche Konzepte überwinden die Hürde?
„Die Datenbank und deren Einbindung über die Applikationen in der Büro- und der Produktionswelt sind der Schlüssel für die vertikale Integration.“
!Wenn wir das Stichwort Echtzeit aufnehmen, dann stellen wir zunächst fest, dass in der kaufmännischen Ebene ein ganz anderer Zeithorizont vorherrscht als in der Produktion. Dort wird Echtzeit etwa am Zyklus einer Steuerung für den Produktionsprozess festgemacht und liegt heute im unteren Millisekundenbereich oder bestenfalls im höheren Sekundenbereich in der Leitebene. In der Bürowelt liegen die geforderten Reaktionszeiten dagegen im Bereich von Minuten oder Stunden, wobei dies bereits der Wunsch, nicht die übliche Praxis ist. Dennoch sind dies Zeitwelten, die um Zehnerpotenzen auseinanderliegen. Und ähnlich verhält es sich mit den anfallenden Datenvolumina.
?Macht deshalb eine direkte Online-Kopplung von Office und Produktion nur wenig Sinn?
!Richtig. Dazu kommt, dass nicht alle Daten, die im Prozess anfallen, direkt für das Office interessant sind. Interessant sind eher Statusdaten, die sich aus der Kombination oder Verarbeitung vieler Prozessdaten ergeben, die dazu aber historisch erfasst sein müssen. Kurz gesagt, das Konzept beginnt bei einem „intelligenter Puffer“, der die großen Datenvolumina der Produktion aufnimmt, verarbeitbar macht und auf Anforderung wieder herausgibt – und dies sind natürlich Datenbanken. In der industriellen Datenbank und deren An- oder Einbindung über die Applikationen in der Büro- und der Produktionswelt sehen wir den Schlüssel für die vertikale Integration.
?Apropos Echtzeitfähigkeit: Ist sie der Grund dafür, daß Windows CE 3.0 immer noch nicht verfügbar ist?
!Nein, Windows CE 3.0 ist dafür ausgelegt, einen sehr breiten Markt bedienen zu können. Da ist die Echtzeitfähigkeit nur ein, wenn auch ein für die Fertigungs- und Prozessindustrie zentrales Feature. Anhand der Echtzeitfähigkeit kann man aber sehr gut sehen, wie ernst wir es damit meinen, die Anforderungen spezieller Branchen in das Betriebssystem zu integrieren. In der Summe dieser Anforderungen und damit unserem Anspruch, ein in der vollen Breite marktgerechtes Produkt zu bringen, liegt darum der Grund für die Verzögerungen in der Marktreife. Natürlich wünschen wir uns, dass das Betriebssystem schon heute durchgehend auch für Steuerungen mit Anforderungen an Echtzeit eingesetzt werden kann. Tatsächlich betrifft dies aber nur einen kleinen Teil der eingesetzten Geräte für Embedded-Anwendungen im Produktionsbereich. Die am Stand präsentierten Lösungen unserer Partner zeigen, dass wir bereits den Großteil der geforderten Anforderungen mit dem heute verfügbaren Windows CE abdecken können, wobei dies nicht entschuldigen soll, dass wir dem Markt das bereits zugesagte Produkt noch schuldig sind.
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