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Wortakrobaten

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Wortakrobaten

Was fällt manch Unternehmen nicht alles ein, um der Öffentlichkeit Personalabbau und Kostenreduzierungen modern und möglichst unauffällig zu verkaufen. An erster Stelle zynische Slogans, die Sparprogramme in dynamische und zukunftsorientiert klingende Namen verwandeln und die Misere von Integrations- und Sparprogrammen verbrämen sollen. Beispiel gefällig? reAct09 der Deutschen Bahn – nur wer reagiert, wer agiert und wer ist das Opfer? Mitarbeiter, Kunde, Pünktlichkeit? Save for Service der Telekom – wird hier am Service gespart? Climb 2011 (Lufthansa) – In welche Höhen soll das noch führen? Und wer stürzt ab? Power 8 Plus (Airbus) – mit 8-facher Kraft in den Auf- oder Abschwung? Go for ten (Daimler) – Nun, was immer das bedeuten soll, sicherlich nichts Gutes für die Mitarbeiter. So wie auch perform to win (EON) – Wer ist Gewinner, wer Verlierer? Deutlich wird da schon die Quelle-Bausparkasse, deren neue Eigentümer ein „zukunftsorientiertes Abwicklungsmodell“ schaffen wollen. Und zwar gleich für die gesamte Bausparkasse mit allen Beschäftigten. An schmerzhafte Auswirkungen, sprich Stellenabbau, sollen diese Wortschöpfungen möglichst nicht erinnern, könnten sie doch der Marke schaden.

Wie wohltuend dagegen der größtenteils inhabergeführte Mittelstand. Hier spürt man in Gesprächen mit den Verantwortlichen, wie schwer ein Personalabbau fällt, wenn er denn nicht mehr vermeidbar ist. Und hier findet man auch offene und klare Ansagen, keine Worthülsen.
Wohlgemerkt: Sparpakete sind oftmals erforderlich, nicht nur in konjunkturellen Krisenzeiten. Sie helfen verkrustete Strukturen aufzubrechen, können längerfristig Inhabern, Aktionären und den Mitarbeitern zugutekommen. Allerdings sind Sparpakete allein nicht ausreichend. Sie müssen einhergehen mit strukturellen Veränderungen, nur dann ist man im Aufschwung wieder dabei.
Wären manche Unternehmen bei ihren Produkten und Dienstleistungen so innovativ wie bei der Wortwahl, ich denke, die Krise wäre schneller vorbei. Ich hätte übrigens noch einen Vorschlag für ein Sparpaket, für die eine oder andere größere Bank geeignet: B-to-B, sprich Back to Bonus.
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