Der Wirtschaftsverband WSM und die RAG starten gemeinsam eine Medienkampagne, die auf die Stahl- und Kokskrise aufmerksam machen soll. In einer gemeinsamen Broschüre fordern sie nachhaltige Rohstoffmärkte.
„Wer hätte vor Jahresfrist erwartet, dass Stahl und Kokskohle 2004 zu knappen Gütern werden?“, fragt Jürgen R. Thumann im Vorwort der neuen Broschüre. Gemeinsam mit dem Chef des Rohstoffkonzerns RAG AG aus Essen, Dr. Werner Müller, bezieht der Präsident des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM), Düsseldorf, Stellung. „Die globale Rohstoffkrise verheizt den Mittelstand“, so lautet das Motto der gemeinsamen Kampagne, die mit einer Info-Broschüre anläuft.
„Damit wollen wir auf ein für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland wichtiges Problem hinweisen“, sagt Thumann, „momentan leiden große Teile des industriellen Mittelstands, weit über die WSM-Industrie hinaus.“ Auswirkungen auf andere Teile der Wertschöpfungskette seien nur eine Frage der Zeit.
Auch in den kommenden beiden Jahren sei einem Gutachten zufolge keine Entspannung der Lage auf den Rohstoffmärkten in Sicht. WSM und RAG fordern alle Beteiligten aus Wirtschaft und Politik zum schnellen Handeln auf. „Mit den Stahlherstellern, der Automobilindustrie und der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie haben wir in Deutschland eine Wertschöpfungskette, die qualitativ in der Welt einzigartig ist“, begründet RAG-Chef Müller. Niemandem könne daran gelegen sein, dieses für das Land so wichtige Bündnis zu zerstören. Der Konzern und der Verband fordern deshalb eine langfristige Rohstoffstrategie für Deutschland, Transparenz auf den globalen Rohstoffmärkten und eine Absicherung gegen gefährliche Versorgungsengpässe. tv
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