Der Fachkräftemangel bremst die Entwicklung, so dass es Deutschland nicht gelingen wird, ab dem Jahr 2010 wie geplant 3 % des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung auszugeben.
In Deutschland fehlen Fachkräfte, insbesondere Ingenieure und Naturwissenschaftler. Dieser Mangel wird vor allem in wissensintensiven Dienstleistungs- und Industriebranchen zum Wachstumshemmnis. Zu diesem Fazit kommt der neueste Bericht zur technologischen Leistungsfähigkeit, den das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe gemeinsam mit anderen Instituten für die Bundesregierung verfasst hat. Die Regierung geht in ihrer Stellungnahme zum Bericht nach wie vor davon aus, dass Wirtschaft und Staat ab 2010 jährlich 3 % des Bruttoinlandsprodukts für FuE ausgeben. Die Experten des Fraunhofer ISI aber halten dieses Ziel wegen des Fachkräftemangels für nicht mehr erreichbar.
Schon in den vorhergehenden Berichten forderten die Wissenschaftler von der Politik zusätzliche Anstrengungen gegen den Fachkräftemangel – mit mäßigem Erfolg. „Die Politik hat zu spät reagiert, weil das Problem durch die wirtschaftliche Flaute überdeckt wurde“, sagt Prof. Hariolf Grupp, einer der Gutachter des Berichts. Von der verstärkten Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland, wie sie die Bundesregierung vorschlägt, verspricht sich Grupp keine schnelle Verbesserung. „Der internationale Markt für Spitzenkräfte ist hart umkämpft, und Deutschland ist für viele nicht sehr attraktiv.“ Bis andere Maßnahmen wie bessere Betreuung an Hochschulen und geringere Abbrecherquoten wirkten, dauere es Jahre. Nachholbedarf habe Deutschland auch bei der Beschäftigung von Frauen in der Forschung an Universitäten und in der Wirtschaft.
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