Eines der Trend-Schlagworte 2018 ist im Industrieumfeld ganz klar 5 G. Anfang des Jahres gründete der ZVEI mit 5 G-ACIA eine Allianz, um wichtige Stakeholder zusammenzubringen, die die ultraschnellen Funknetzwerke in der Industrie vorantreiben sollen. Übertragungsraten bis zu 10 Gbit pro Sekunde sind mit der Technologie möglich – also zehnmal mehr als der bisherige Mobilfunkstandard 4 G erreicht.
In den Digital-Factory-Hallen der diesjährigen Hannover Messe buhlten die weltgrößten Netzwerkausrüster mit dem Stichwort 5 G um die Gunst der Besucher. Denn aus Sicht der Telekommunikationsriesen birgt die Funktechnologie für die Industrie großes Geschäftspotenzial. Mitte Juli verkündete die Bundesnetzagentur zudem, dass Unternehmen erstmals Bandfrequenzen für eigene, lokal begrenze 5 G-Netze erwerben können. Ein Kostenrahmen steht noch nicht fest. Für Industrie-4.0-Anwendungen wie fahrerlose Transportsysteme oder mobile Roboter wird die Drahtlos-Funktechnologie in der Produktion unumgänglich sein. Dafür bedarf es flexibler Lösungen, die in Echtzeit kommunizieren können. 5 G kann hier die benötigte Infrastruktur-Basis bieten. Spannende Einsatzbeispiele im Automobilumfeld sowie Vorteile der Technologie haben wir in unserer Titelgeschichte ab Seite 52 gesammelt.
Trotzdem sollten Firmen genau überlegen, ob ein Einsatz der Funktechnologie in der eigenen Produktion wirklich sinnvoll ist. Denn der Optimierungs- und Verwaltungsaufwand darf nicht unterschätzt werden. Zudem stellt sich häufig die Frage: Warum die knappe Ressource Funk zusätzlich belasten, wenn eine Maschine nach wie vor per Kabel eingebunden werden kann?