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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Editorial
Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Hoffnung stirbt zuletzt
Werner Götz, Chefredakteur Industrieanzeiger

Endgültig abgesagt. Das erste Mal in ihrer nunmehr 73-jährigen Geschichte. Die Hannover Messe. Auch im Juli findet sie jetzt nicht mehr statt. Diese Hoffnung wurde ebenso begraben wie inzwischen viele Menschen. Wobei jeder einzelne einer zu viel ist. Ein Vergleich ist eigentlich nicht geboten, dennoch, für die Industrie ist die Absage ein schwerer Schlag – und für den Veranstalter. Geht der produzierenden Branche doch ihr weltweit wichtigstes Treffen verloren. Statt Messetrubel nun ein Behelfskrankenhaus mit 500 Betten. Die Entscheidung ist richtig und alternativlos. In diesem Fall tatsächlich.

Doch auch wenn die Hannover Messe 2020 nicht stattfindet, Innovationen gibt es weiterhin. Und wenn Corona unser aller Leben und Wirken durcheinanderbringt – neuen Produkten, technischen Trends, der Digitalisierung kann das Virus wenig anhaben.

Gerade die Digitalisierung. Nun in aller Munde. Zwangsweise. Jetzt fällt wirklich nahezu jedem auf, wie weit Deutschland hinterherhinkt. In vielen Bereichen, in Schulen, in der Infrastruktur, nicht selten auch im Denken. Vielleicht bewirkt hier ja die Krise etwas Positives, längerfristig.

Positiv zudem das Verhalten der meisten Menschen in diesen ungewöhnlichen Tagen. Ich bin mir sicher, dass mit Verstand, Ideen, Tatkraft und Solidarität die Herausforderungen zu meistern sind und wir uns vielleicht schon im Herbst wieder persönlich auf Messen treffen können. Oder erst 2021, was ich nicht hoffe. Egal wann, dann sollten wir die eine oder andere Produktionsverlagerung und Logistikkette mal ernsthaft hinterfragen.

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