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Ein Simulator für Corona

Coronavirus Editorial
Ein Simulator für Corona

Ein Simulator für Corona
Uwe Böttger, Redakteur Industrieanzeiger

In ganz Deutschland steigen die Corona-Infektionszahlen rasant. Auch wenn der Teil-Lockdown nun schnell umgesetzt wird, lässt sich die Ausbreitung des Virus nur mit Verzögerung ausbremsen. Wie die weitere Infektionsentwicklung aussehen könnte, haben Forscher der Universität des Saarlandes jetzt mit einem neuen Covid-19-Simulator in verschiedenen Szenarien durchgerechnet.

Um die Prognosen zu präzisieren, wurde die frei zugängliche Online-Plattform des Simulators weiter verfeinert, so dass man auch für alle Stadt- und Landkreise die Infektionszahlen berechnen kann. Dabei werden nicht nur die Zahl der Corona-Patienten, ihre stationäre Behandlung und die Todesfälle erfasst. Auch die Kapazitäten in den Kliniken fließen mit ein. So könne man sehr früh auch für einzelne Regionen vorhersagen, wie viele Krankenhausbetten, intensivmedizinische Plätze oder Beatmungsplätze für die jeweiligen Infektionszahlen gebraucht werden. Die Saarbrücker veröffentlichen regelmäßig detaillierte Prognosen für alle Bundesländer, die auch den Politikern als Entscheidungshilfe dienen sollen.

Wir alle sind es leid, schon wieder auf Sport, Kino- oder Restaurantbesuche zu verzichten. Es ist wichtig, dass uns die Beschlüsse erklärt werden, denn es gibt viele Ungereimtheiten. Warum dürfen Friseure öffnen, Kosmetiksalons aber nicht? Warum muss die Oper schließen, wenn nur ein Drittel aller Plätze besetzt war? Warum sollen Gastwirtschaften dicht machen, deren Hygienekonzept funktioniert hat? Die aktuellen Maßnahmen unterscheiden sich kaum von denen im März. Dabei hatte man genug Zeit, vorausschauend zu differenzieren. So ein Simulator könnte dabei durchaus hilfreich sein. Mit der Bitte um Nutzung, liebe Abgeordnete!

Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 15
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15.2024
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