Genau 1.065.000.000 Euro (oder einfacher ausgedrückt: circa eine Milliarde Euro) kostet laut Bauantrag die erste Ausbaustufe der neuen Tesla Gigafactory in Brandenburg. Ende 2021 soll hier das Model Y vom Band laufen. „Wir werden definitiv ein höheres Tempo vorlegen müssen als der Berliner Flughafen“, meinte der Bauherr zum Projektstart.
Im Flughafen-Tempo bewegen sich hierzulande viele Digital-Projekte. Das Geburtsland von Industrie 4.0 liegt im weltweiten Vergleich laut aktuellem Innovationsindikator des BDI deutlich hinter Singapur, der Schweiz und Belgien nur auf Platz vier. Als Hauptgrund für ihre digitale Verweigerung nannten in einer Bitkom-Studie zwei Drittel der Befragten vor allem die Investitionskosten. Kein Wunder bei den Handlungsanweisungen, die manche Forschungsinstitute und Unternehmensberater interessierten Entscheidern auf den Tisch legen. Seitenstarke White Papers beziehungsweise Hochglanzprospekte verlangen oft nicht weniger, als den Geschäftsbetrieb komplett umzukrempeln.
Die Handlungsanweisungen reichen dabei von der Prozess-Analyse über den Aufbau eines digitalen Zwillings bis hin zum Ankauf smarter Roboter und flexibler Fertigungszentren. Eine Herkulesaufgabe, nicht nur für KMU. Viele kleine Schritte führen aber auch zum Ziel Industrie 4.0. Dieses Vorgehen hat zudem den Vorteil, dass unterwegs flexibel Kurskorrekturen durchgeführt werden können. Zu diesen Schritten gehören überschaubare Projekte wie beispielsweise das Retrofitting vorhandener Maschinen. „Du kannst nicht verlieren. Entweder du gewinnst oder du sammelst Erfahrungen“, meint Elon Musk.