Wieder einmal lässt Elon Musk aufhorchen. Der Tesla-Chef scheut sich nicht, im Mutterland des Automobils seine europäische Autofabrik hochzuziehen. Die Investition in Höhe von bis zu 4 Mrd. Euro und die Ankündigung von rund 8000 neuen Arbeitsplätzen im Umland Berlins wird den Wettbewerb am Automobilstandort Deutschland weiter ankurbeln. Mit der Investition des E-Autopioniers dürfte die Elektromobilität einen weiteren Schub erhalten. Mehr noch aber werden die ab 2021 verschärften CO2-Vorgaben der EU dazu beitragen, dass sich die Dynamik der Veränderung in Richtung nachhaltige Mobilität beschleunigen wird. Wer als Autozulieferer nicht bereit ist, heute über den Strukturwandel nachzudenken, verbaut sich seine Zukunft. Gerade auch kleinere Lieferanten sind gefordert, sich in Zukunftstechnologien besser zu positionieren. Was sich derzeit mit E-Mobility, autonomem Fahren und Fahrzeugvernetzung vollzieht, ist in weiten Teilen etwas grundsätzlich Neues. Gewiss wird es nicht so sein, dass plötzlich nicht mehr gilt, was gestern war – auch der Verbrennungsmotor bietet noch Potenzial zur Verbrauchsoptimierung. Zweifellos werden aber neue Akteure verstärkt ihre Chance nutzen und an unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfung einsteigen. Für die etablierten Zulieferer führt deshalb kein Weg daran vorbei, Kurs zu halten und sich für das nahende Ende des Verbrennungsmotors zu rüsten. Dabei geht es darum, heute schon zu verstehen, wie man in dieser neuen Welt zurechtkommt, die nach anderen Prinzipien funktioniert. Umso mehr braucht es Konzepte für das auslaufende Geschäft wie für das neue. Dieser Spagat verlangt von den mittleren und selbst den kleinen Teilezulieferern nicht nur Mut und Entschlossenheit, sondern auch den Willen zur Veränderung.